Stimmen zur 16. Etappe des Giro d‘Italia

Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

Von Jan Zesewitz

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Rafal Majka (UAE Team Emirates, li.) und sein Teamkollege Tadej Pogacar auf der 16. Giro-Etappe. | Foto: Cor Vos

21.05.2024  |  (rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extrem kalten Temperaturen auf weniger als 120 Kilometer verkürzt.

Der fast 2.500 Meter hohe Umbrailpass musste aus dem Programm genommen werden, somit konzentrierte sich das Renngeschehen auf das schwierige Finale über den Panidersattel und den Monte Pana zum Etappenziel St. Christina in Gröden.

Dort bot sich im Finale das gewohnte Bild – das Maglia Rosa fuhr los und keiner konnte folgen. Pogacar holte den letzten Ausreißer, Giulio Pellizzari (VF Group-Bardiani), wenige hundert Meter vor dem Ziel ein. Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) konnte als Tagesdritter hinter Pellizzari im Klassement an Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) vorbeiziehen und ist jetzt wieder Gesamtzweiter – allerdings mit 7:18 Minuten Rückstand auf Pogacar.

Wir haben nach dem Rennen Stimmen gesammelt:

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappensieger & Gesamtführender / Eurosport): "Es war ein komischer Start, wir wussten nicht genau, was wir tun sollen. Als wir dann aber gefahren sind, war alles okay. Die Ausreißergruppe war gut für uns, wir wollten uns heute im Feld zurückziehen. Movistar hat Tempo gemacht und ist sehr schnell in den vorletzten Berg gefahren. Auf den letzten zwei Kilometern haben wir dann versucht zu kontrollieren. Rafal Majka hatte dann genug und meinte, wir sollte etwas Abstand herstellen. Ich dachte, dass Giulio Pellizzari die Etappe gewinnen würde, es war sehr knapp und ich bin froh, dass er Zweiter geworden ist. Er hat mir ein Foto gezeigt von uns beiden im Jahr 2019, das war wirklich toll. Ich habe ihm gesagt, dass er mich im Giro bisher begeistert hat. Heute ging es wohl fast allen davon, sicher anzukommen. Am Ende war die Entscheidung die Etappe zu verkürzen für alle gut so.“

Giulio Pellizzari (VF Group-Bardiani CSF - Faizane / Etappenzweiter / Eurosport): "Ich bin sicher nicht „nur“ Dritter geworden heute. Die beiden Fahrer, die heute besser waren als ich – das sind die besten der Welt. Bei der Königsetappe des Giro Dritter zu werden, das ist einfach der Hammer. Am Anfang habe ich mich nicht so gut gefühlt, aber das war wohl das Beste, was mir passieren konnte. So konnte ich darauf achten, so viel Energie wie möglich zu sparen. Aber dann wurden meine Beine immer besser. Was Pogacar heute gemacht hat, geht in die Geschichtsbücher ein. Alle anderen Favoriten mit derart viel Zeitabstand zu schlagen – das war eine richtig starke Fahrt von ihm."

Daniel Martinez (Bora - hansgrohe / Gesamtzweiter / Team): “Es war definitiv ein kalter Tag im Sattel, und ich denke, viele Jungs fanden es hart. Trotz der Bedingungen fühlte ich mich in der reduzierten Gesamtklassement-Gruppe gut und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich konnte auf Thomas Zeit gutmachen und bin wieder auf den zweiten Platz im Gesamtklassement vorgerückt.“

Enrico Gasparotto (Sportlicher Leiter Bora - hansgrohe / Team): “Dani hat einen tollen Job gemacht. Er bestätigte einmal mehr, dass wir bei Bergankünften (einschließlich Oropa, Prati di Tivo, Mottolino) immer vorne dabei sind. Rom ist noch weit weg, aber diese Leistungen geben uns viel Zuversicht.“

Christian Scaroni (Astana Qazaqstan / Etappenvierter / Eurosport): "Es war sehr schmerzhaft heute, vor allem die letzten zwei Kilometer. Ich bin oft vorne dabei und komme unter die ersten Zehn, aber für den Sieg reicht es leider nicht. Aber von solchen Giganten wie Pogacar geschlagen zu werden, ist keine Schande. Ich werde es in den nächsten Tagen weiter versuchen. Ein Wetter wie heute mag ich eigentlich, aber es hat heute nicht gereicht.“

Thymen Arensman (Ineos Grenadiers / Etappensechster / Eurosport): "Das war eine unfassbar harte Etappe. Vor allem, weil ich fünf Kilometer vor dem Einstieg in den letzten Anstieg einen Platten hatte. Ich war also eigentlich schon am Limit. Der Berg ist sehr steil, sehr punchy. Normalerweise bin ich schlecht bei solchen Finals. Insofern war das eine gute Performance heute und ich freue mich auf die längeren Anstiege. Das war ein sehr verwirrender Start heute – nicht ideal. Aber ich bin froh, dass wir als Fahrer uns einig waren und so können wir für die Zukunft daraus lernen“

Geraint Thomas (Ineos Grenadiers / Gesamtdritter / Eurosport): “ Die letzten zwei Kilometer waren ein einziger Kampf. Ich war überrascht, dass Movistar so viel Tempo gefahren ist. Das ist ihr gutes Recht, sie haben alles gegeben, aber funktioniert hat es nicht. Martinez ist jetzt vorbei, aber morgen ist ein neuer Tag, es ist noch nicht vorbei.“

Rafal Majka (UAE Team Emirates / Eurosport): "Eigentlich wollten wir gar nicht auf Etappensieg fahren. Aber andere Teams haben die Etappe kontrolliert, also dachten wir – warum nicht? Den letzten Berg haben wir dann beschleunigt und Tadej Pogacar hat es wieder geschafft. Er wollte, dass ich versuche die Etappe zu gewinnen, aber ich war wirklich müde, also habe ich ihm gesagt, dass er fahren soll.“.

Pelayo Sanchez (Movistar / Eurosport): “Wir wussten, dass Einer (Rubio) gute Beine hat und sich gut gefühlt hat. Also haben wir versucht die Etappe heute zu kontrollieren. Ich sollte vorneweg fahren und wir hofften darauf, dass Einer attackieren kann und zu mir fahren kann. Dann wurde das Tempo hinten höher und ich wollte mich einholen lassen, um zu helfen. Dann das Ganze nochmal, aber dann konnte ich nicht mehr. Ich habe mich sehr gut gefühlt, vielleicht wäre etwas gegangen – aber es ist, wie es ist.“

Ewen Costiou (Arkea – B&B Hotels / Etappenneunter / Eurosport):“Das war einer der härtesten Tage. Wirklich wild – vom Start weg, sehr chaotisch. Ich wusste, dass es sehr schwer für mich werden würde im Finale und dass Julian Alaphilippe vorne fährt, also wollte ich ein paar Meter Vorsprung haben. Ich denke, wir hatten eine Minute Vorsprung, ein paar Italiener und ich. Alaphilippe hat super für mich gearbeitet, ich bin sprachlos. Ich habe mich bei ihm bedankt, er ist ein großer Champion. Top Ten ist ein super Ergebnis für mich, vor allem bei so einer Etappe. Ich bin in der besten Form meines Lebens aktuell.“

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