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04.11.2022 | (rsn) - Zum Saisonende nehmen wir nochmals die Neuzugänge der 18 WorldTeams vom Jahresanfang in den Blick. Welcher Fahrer hat sich als Top-Verpflichtung und wer als ein Transfer-Flop herausgestellt?
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Team DSM
Kaum ein Team stand zu Beginn der Saison 2022 vor einem so großen Umbruch, wie DSM. Der niederländische Rennstall verlor zahlreiche Leistungsträger und Siegfahrer, holte aber bis auf John Degenkolb keinen einzigen wirklich gestandenen Profi an Bord. Den Abschied von Jai Hindley, Tiesj Benoot, Nicolas Roche, Michael Storer, Jasha Sütterlin, Max Kanter, Chad Haga, Ilan van Wilder, Felix Gall und Martin Salmon – ja, das ist tatsächlich die unfassbare Liste von Abgängen nach dem Jahr 2021 – sollten vor allem Youngster aus dem eigenen Development-Team auffangen.
Auch der Teamleitung um Manager Iwan Spekenbrink dürfte zu Saisonbeginn schon klar gewesen sein, dass das sportlich nicht klappen wird. Vielmehr war es ein bewusster Schritt in Richtung Nachwuchsförderung. Die Quittung: Einzig Astana Qazaqstan holte 2022 unter den WorldTeams weniger UCI-Punkte, als DSM. Eine miserable Saison für die Niederländer - und für 2023 wird es nicht leichter: Mit Sören Kragh Andersen, Nikias Arndt, Thymen Arensman und Nico Denz sowie einigen anderen verabschieden sich gleich die nächsten Leistungsträger, darunter drei der besten fünf Punktesammler der Saison 2022.
Die Schuld an der sportlichen Misere kann daher kaum auf den Schultern der jungen Neuzugänge abgeladen werden – von denen durfte man 2022 mehr nicht erwarten, und auch 2023 sollte man das nicht tun.
Immerhin: Einige der Youngster konnten 2022 sogar bereits positiv auf sich aufmerksam machen. So kletterte Henri Vandenabeele (22) bereits im Februar bei der Tour of Oman mit der Weltspitze und wurde dort Neunter sowie zwei Monate später Zehnter bei der Tour of Turkey. Und Casper van Uden (21) fuhr beim Scheldeprijs auf Rang vier, feierte drei Etappensiege bei 2.2-Rundfahrten sowie zwei Tageserfolge bei der Tour de l'Avenir.
Sam Welsford sorgte bei der Türkei-Rundfahrt erst im April für den ersten DSM-Sieg der Saison 2022. | Foto: Cor Vos
Der Top-Transfer: Sam Welsford
Am besten eingeschlagen ist aber der 26-jährige Australier Sam Welsford. Er wurde Vierter beim Bredene KoksijdeClassic und Dritter beim Scheldeprijs bevor er im April auf der 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt endlich für den ersten Saisonsieg seines Teams im Jahr 2022 sorgte. Es folgten im Juni noch drei Top-6-Platzierungen bei der ZLM Tour in Massensprints, bevor die zweite Saisonhälfte für Welsford dann etwas schwächer wurde.
Doch auch wenn später im Jahr kaum mehr etwas von ihm zu sehen war, so besorgte Welsford die meisten UCI-Punkte aller DSM-Neuzugänge im Jahr 2022 – mehr noch als Routinier Degenkolb.
Der Transfer-Flop: Frederik Rodenberg
Sicher, John Degenkolb konnte nach seinem Wechsel von Trek – Segafredo zurück in die 'alte Heimat' zu DSM nicht die Spitzenergebnisse erzielen, mit denen er sich einst von den Niederländern verabschiedet hatte. Und einige Fans dürften vom Oberurseler daher enttäuscht gewesen sein. Doch beim Blick aufs Jahr muss beachtet werden, dass der 33-Jährige meist eher als Road Captain unterwegs war, denn als Mann fürs Spitzenergebnis. Da sind die zwei 18. Plätze bei Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix nicht als 'Flop' zu bezeichnen.
Inzwischen ein 'Oldie' und mehr Road Captain als Siegfahrer: John Degenkolb. | Foto: Cor Vos
Einen der acht anderen Neuzugänge neben ihm und Welsford zu hart zu beurteilen, fällt schwer – zumal alle acht zu Saisonbeginn noch keine 24 Jahre alt waren. Doch einer unter ihnen ist dann doch etwas weniger aufgefallen und konnte sich weniger empfehlen, als erhofft: Frederik Rodenberg. Der nun 24-jährige Däne bestritt nur 19 Renntage und stieg dabei drei Mal vorzeitig vom Rad. Er kam im Winter vom norwegischen Team Uno-X und galt, nach seinen großen Erfolgen mit Olympia-Silber in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn, auch auf der Straße als kommendes dänisches Ass. Davon konnte er 2022 leider nicht viel zeigen. Grund dafür ist aber nicht fehlende Klasse, sondern ein krankheitsbedingt verkorkstes Jahr, das zum Abschluss noch mit einer Handverletzung bereits Anfang September endete.
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