RSNplusDer Groenewegen-Transfer hat sich ausgezahlt

Tops und Flops der WorldTeam-Zugänge: BikeExchange

Foto zu dem Text "Tops und Flops der WorldTeam-Zugänge: BikeExchange"
Dylan Groenewegen war 2022 der Königs-Transfer von BikeExchange - Jayco, und das zahlte sich für beide Seiten aus. | Foto: Cor Vos

03.11.2022  |  (rsn) - Zum Saisonende nehmen wir nochmals die Neuzugänge der 18 WorldTeams vom Jahresanfang in den Blick. Welcher Fahrer hat sich als Top-Verpflichtung und wer als ein Transfer-Flop herausgestellt?

___STEADY_PAYWALL___ BikeExchange – Jayco
Nach dem Abschied von Esteban Chaves zu EF – EasyPost und Mikel Nieve zu Caja Rural – Seguros waren die Australier zu Jahresbeginn vor allem am Berg geschwächt. Doch auch wenn man das nicht wirklich ausgleichen konnte, einzig mit Lawson Craddock wude ein ordentlicher Berghelfer geholt, fiel das im Verlauf der Saison 2023 kaum auf. Denn BikeExchange – Jayco verstärkte sich durch Dylan Groenewegen mit einem Top-Sprinter, der schon im Vorjahr zurückgekehrte Michael Matthews präsentierte sich wiedererstarkt und auch sein australischer Landsmann Kaden Groves schaffte in seinem dritten Jahr im Team den Durchbruch auf der internationalen Sprinter-Bühne.

Das Team hat seinen Fokus somit etwas verschoben, auch wenn mit Simon Yates weiterhin einer der besten Rundfahrer der Welt im Kader steht. Wie sich der Blickwinkel der Australier verschoben hat, wird auch deutlich, wenn man betrachtet, welcher Transfer 2022 gut funktioniert hat und welcher eher nicht.

Der Top-Transfer: Dylan Groenewegen
Als im Dezember 2021 bekannt wurde, dass sich der Niederländer nach sechs Jahren von Jumbo – Visma verabschiedet, schien das bereits ein kluger Schritt zu sein: Bei seinem Ex-Rennstall wurde die Luft angesichts der nachrückenden Sprint-Talente Olav Kooij und David Dekker sowie mit Wout Van Aert im Team dünner und bei BikeExchange – Jayco war er sofort wieder Hoffnungsträger.

Kann es kaum glauben: In Sonderborg gewann Dylan Groenewegen die fünfte Tour-Etappe seiner Karriere. | Foto: Cor Vos

Dem wurde Groenewegen Anfang Februar mit zwei Etappensiegen bei der Saudi Tour (2.1) sofort gerecht. Und auch im weiteren Jahresverlauf gelangen immer wieder Spitzenergebnisse und Siege: Unter anderem war Groenewegen Zweiter bei Brügge-De Panne, gewann Veenendaal-Veenendaal sowie je eine Etappe der Ungarn- und der Slowenien-Rundfahrt, bevor dann schon am dritten Tag der Tour de France in Sonderborg auch auf der ganz großen Bühne wieder ein Sieg gelang – abgerundet durch Platz zwei zum Tour-Abschluss auf den Champs-Élysées.

Sicher war Groenewegen 2022 noch nicht wieder der überragende Sprinter von vor dem Horror-Crash mit Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt 2021, doch der 29-Jährige scheint den 5. August 2020 in Katowice nun bei seinem Team endlich hinter sich gelassen zu haben. Dass er dann in der zweiten Jahreshälfte 2022 noch acht weitere Top-7-Resultate ersprintete, machte den Transfer für seinen neuen Arbeitgeber im WorldTour-Abstiegskampf schließlich so richtig rund: Einzig Matthews holte 2022 mehr UCI-Punkte für die Australier, als Groenewegen.

Besonders gut funktioniert hat darüber hinaus auch die Verpflichtung des Italieners Matteo Sobrero, der zahlreiche Top-10-Ergebnisse einfuhr und vor allem in Zeitfahren glänzte – mit seinem Sieg im Schluss-Zeitfahren des Giro d'Italia in Verona als Höhepunkt.

Gefeierter Held in der Heimat: Matteo Sobrero gewann als Italienischer Zeitfahrmeister das Schluss-Zeitfahren des Giro d'Italia in Verona. | Foto: Cor Vos

Der Transfer-Flop: Jesus David Pena
Ein Neo-Profi als Flop? Das ist eine harte Entscheidung. Und wenn Pena in seinem zweiten Jahr bei BikeExchange – Jayco besser in Tritt kommt, nehmen wir diese Nominierung gerne wieder zurück. Doch 2022 wurde deutlich, dass der Schritt in die WorldTour für den damals noch 21-jährigen Kolumbianer möglicherweise einfach etwas zu früh kam. Nur elf Renntage bestritt er für BikeExchange – Jayco, sowohl bei der Baskenland-Rundfahrt als auch der Sazka Tour in Tschechien stieg er vorzeitig aus.

Nun darf man an einen Youngster keine allzu hohen Erwartungen stellen, doch Pena kam mit großen Vorschusslorbeeren in die WorldTour. 2019 war er rund einen Monat nach seinem 19. Geburtstag bereits Etappenzweiter und Gesamtsiebter beim Baby-Giro der U23. 2020 dann kletterte er bei der Tour Colombia (2.1) stark und auch 2021 gelang nochmal ein zweiter Etappenrang beim Baby-Giro. Doch womöglich hätte Pena ein weiteres Jahr in der U23-Kategorie gut getan.

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