Nach Wevelgem-Sieg ist Bora-hansgrohe entspannter

Gelingt Sagan der zweite Coup bei der Flandern-Rundfahrt?

Foto zu dem Text "Gelingt Sagan der zweite Coup bei der Flandern-Rundfahrt?"
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei der Pressekonferenz zur 102. Flandern-Rundfahrt | Foto: BORA - hansgrohe / VeloImages

01.04.2018  |  (rsn) - Die Flandern-Rundfahrt ist das bisher einzige der fünf Radsport-Monumente, das Peter Sagan in seiner Karriere bisher gewinnen konnte. Bei seinem damals sechsten Start kam der Slowake im Jahr 2016 in Oudenaarde nach einem beeindruckenden Soloritt 25 Sekunden vor Fabian Cancellara ins Ziel. Im vergangenen Jahr, seinem ersten im Trikot des deutschen Bora-hansgrohe-Teams, scheiterte das Unternehmen Titelverteidigung an einem Sturz am Oude Kwaremont rund 17Kilometer vor dem Ziel.

Bei seiner heutigen achten "Ronde“ gilt Sagan wieder als einer der aussichtsreichsten Kandidaten, zumal er am vergangenen Sonntag in überlegener Manier zum dritten Mal Gent - Wevelgem gewinnen konnte. Vor allem für das Selbstvertrauen spielt der Sieg eine nicht unerhebliche Rolle. “Es ist immer besser, etwas zu haben als etwas nicht zu haben. Ich bin jetzt zufrieden, wir sind als Team entspannter. Und für mich selbst ist es immer gut, einige Siege zu haben“, erklärte Sagan auf der gestrigen Pressekonferenz in Roeselare.

Der vergangene Sonntag sei allerdings abgehakt - vor allem die erfolgreich bestandene Auseinandersetzung mit Quick-Step Floors, der auch in dieser Saison stärksten Klassikertruppe. "An solche Sachen denke ich nicht. Bei Gent-Wevelgem war es am Ende nicht ich gegen Quick-Step, jeder war dabei. Sie haben sich dazu entschlossen, auf Sprint zu fahren und ich konzentrierte mich nur auf meinen Sprint, nicht darauf, jemanden zu schlagen. Manchmal ist es besser, nicht nachzudenken und die Dinge einfach zu tun. Ich bin nicht auf das fokussiert, was war, sondern auf das, was heute ist oder morgen sein wird“, so Sagan am Samstag.

Wie andere Favoriten auch nahm sich der dreimalige Weltmeister nach Gent - Wevelgem eine kleine Auszeit, um sich auf die 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt einzustimmen. "Diese Woche war ich an einem ruhigen Platz, weg von der Rennatmosphäre. Ich habe trainiert, sehr entspannt. Das ist alles“, erklärte er. Wie es hieß, habe er in der Nähe von Nieuwspoort an der Nordseeküste Quartier bezogen.

Am Donnerstag jedenfalls inspizierte er mit seinen Teamkollegen die Strecke des diesmal 266,5 Kilometer langen Klassikers, in dem Bora-hansgrohe ganz auf Sagan ausgerichtet sein wird. Der sieht seine Mannschaft in besserer Verfassung als im vergangenen Jahr, was auch mit der Verpflichtung von Daniel Oss zu tun habe. "Mit Daniel haben wir auch mehr taktische Möglichkeiten“, fügte der 28-jährige an.

Auch Team-Manager Ralph Denk sieht seine Mannschaft besser auf die Herausforderungen des zweiten Radsport-Monuments des Jahres vorbereitet. "Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal als WorldTeam bei der Ronde, das hat sich schon etwas anders angefühlt, und der Druck war sicher eine neue Erfahrung für uns. Aber unser Team hat sich stark verbessert und die Jungs haben in den letzten Wochen gezeigt, dass sie bereit sind. Wir erwarten ein hartes Rennen, und das Quick-Step früh etwas probieren wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass unser Team Peter gut ins Finale bringen wird. Dann sehen wir, wer die Beine hat, um den Unterschied zu machen“, sagte der Raublinger auf der Pressekonferenz am Samstag.

Für den Unterschied könnte Sagan am Ostersonntag sowohl an der letzten Oude-Kwaremont-Paterberg- Kombination oder aber im Sprint einer Gruppe sorgen, wogegen Konkurrenten wie Titelverteidiger Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) alles auf eine vorzeitige Attacke setzen müssen. Auch deshalb gehört der flämische Frühjahrsklassiker zu den Rennen, in denen er die ganze Bandbreite seines Können ausspielen kann.

"Die Ronde ist ein besonderes Rennen mit einer langen Geschichte, aber es ist auch ein Rennen, das meinen Fähigkeiten entgegenkommt, daher ist es ein auch besonderes Rennen für mich“, sagte Sagan zur Bedeutung der Flandern-Rundfahrt, bei der er heute seinem Team den ersten Sieg bei einem Radsport-Monument bescheren könnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2018Auslegung der “Radweg-Regel“ sorgt wieder für Diskussionen

(rsn) - Die UCI und ihre Regelauslegungen - oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das bemängelte in der belgischen TV-Sendung Extra Time Koers nun auch Lotto Soudal-Profi Tiesj Benoot. "Die UCI ist nicht

05.04.2018Boonen: “Sagan selbst ist derjenige, der an Hinterrädern sitzt“

(rsn) - Tom Boonen hat Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im belgischen Fernsehen für dessen Aussagen über mangelnde Kooperation im Peloton zurechtgewiesen. "Er sollte seinen Mund halten", sol

03.04.2018Nibali: “Flandern war wie in einer Waschmaschine fahren“

(rsn) - Als einer der wenigen Klassementfahrer schaffte es Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Montag zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt nicht, sich in der ersten Verfolgergruppe hinter Tagessieger

02.04.2018Politt: “Am Sonntag könnte es was werden“

(rsn) - Nach seinem dritten und bisher erfolgreichsten Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt ist Nils Politt (Katusha-Alpecin) auch für die am Sonntag anstehende "Königin der Klassiker“ optimistisch

02.04.2018Jetzt wartet die “Königin der Klassiker“ auf den Cross-Weltmeister

(rsn) - Wout Van Aert (Veranda’s Willems Crelan) war am Ostersonntag einer von drei Debütanten, die bei der 102. Flandern-Rundfahrt für Furore sorgten. Die dicksten Schlagzeilen schrieb zwar Mads

02.04.2018Sagan: “Quick-Step hat alles kontrolliert“

(rsn) - Als sich Peter Sagan (Bora-hansgrohe) am Ostersonntag bei der letzten Ãœberquerung des Paterberg aus der Verfolgergruppe auf und davon machte und zur Jagd auf Niki Terpstra (Quick-Step Floors)

02.04.2018Degenkolb: “Am Koppenberg bin ich explodiert“

Oudenaarde (dpa/rsn) - John Degenkolb erwies sich bei der "Ronde" als guter Teamkollege und treuer Helfer. Ohne große eigene Ambitionen war der Oberurseler bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt

02.04.2018Valgren hatte in Geraardsbergen mit der Ronde schon abgeschlossen

(rsn) – Auch wenn der als Co-Kapitän ins Rennen gegangene Alexey Lutsenko nach einem Sturz das Ziel in Oudenaard nicht erreichte, so lieferte die Astana-Equipe eine mehr als nur ansprechende Flande

02.04.2018Am Koppenberg musste Tony Martin sein Rad schieben

(rsn) – Beim dritten Start fuhr Tony Martin (Katusha-Alpecin) mit Rang 63 sein bisher bestes Ergebnis bei der Flandern-Rundfahrt ein. Doch dafür konnte sich der viermalige Zeitfahrweltmeister, der

02.04.2018Terpstra: “Wir gehen füreinander durchs Feuer“

(rsn) - Manch ein hartgesottener mag es beinahe als unverschämt angesehen haben, was Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Kruisberg rund 25 Kilometer vor dem Ziel veranstaltete: Da kommt einer mit gro

01.04.2018Politt: “Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre“

(rsn) - Nicht John Degenkolb oder Tony Martin sorgten bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt für das beste Ergebnis der deutschen Starter. Vielmehr war es der Hürther Nils Politt (Katusha-Alpec

01.04.2018Highlight-Video der 102. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Der Niederländer Niki Terpstra (Quick-Step Floors) hat die 102. Flandern-Rundfahrt und damit das zweite Radsport-Monument seiner Karriere gewonnen. Der Paris-Roubaix-Sieger von 2014 entschied

Weitere Radsportnachrichten

23.01.2025Arkéa - B&B vor der Auflösung? “Ende März wissen wir mehr“

(rsn) – Sportlich steht die Mannschaft Arkéa – B&B Hotels nahezu auf verlorenem Posten, hat vor der letzten Saison des Dreijahres-Rankings kaum noch Chancen, die notwendigen Punkte auf die Konkur

23.01.2025Neue Treue im Jugendteam die Basis für künftige Erfolge?

(rsn) - Die große Neuigkeit ist: Es ist mal wenig passiert im Transferwinter beim niederländischen Rennstall. Gut, der Name hat sich geändert. Der Online-Supermarkt Picnic stieg als Hauptsponsor ei

23.01.2025Deal fix: Ewan heuert bei Ineos Grenadiers an

(rsn) – Das Kapitel zwischen Caleb Ewan und Jayco – AlUla ist ein für allemal beendet. Der australische Sprinter, der 2024 nach fünf Jahren bei Lotto zu seinem Heimat- und ersten Profiteam zurü

23.01.2025Kämna kehrt zur Katalonien-Rundfahrt ins Renngeschehen zurück

(rsn) – Fast genau ein Jahr nach seinem verheerenden Trainingssturz auf Teneriffa, der ihn den Rest der Saison 2024 gekostet hatte, will Lennard Kämna wieder ins Renngeschehen eingreifen. Der 28-JÃ

23.01.2025Mit neuen Impulsen zu einer besseren Ausbeute?

(rsn) – Das Movistar Team ist einer der Traditionsrennställe im Straßenradsport. Seit dem Jahr 1980, damals unter dem Namen Reynolds gegründet, kann das Team auf fast 900 Siege zurückblicken. D

23.01.2025Frauen-Kalender verliert einzigartiges Event mit besonderem Flair

(rsn) – Nachdem vor einigen Tagen die Tour of Norway und ihr Organisator Tour des Fjords AS verkündet hatte, ab diesem Jahr ein neues UCI-Frauenrennen im Rahmen ihrer Männer-Rundfahrt zu etabliere

23.01.2025Erste Rennabsage wegen NATO-Gipfel in den Niederlanden

(rsn) – Das niederländische Eintagesrennen Veenendaal-Veenendaal wird 2025 nicht ausgetragen. Sowohl für das Rennen der Männer (1.1) als auch das der Frauen, bei denen das Rennen erstmals zur Pr

23.01.2025Mancebo gewinnt mit 48 Jahren in der Wüste

(rsn) – Seine ersten Siege hatte er noch vor der Jahrtausendwende eingefahren, es später bis auf Rang vier in der Gesamtwertung der Tour de France (2005) oder das Podium der Vuelta (2004) geschafft

23.01.2025Romo überrascht Favoriten: “Hatte keinen Plan, aber gute Beine“

(rsn) – Mit einem Solo-Sieg des Spaniers Javier Romo (Movistar) ist die 3. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) in Uraidla zu Ende gegangen. Der 26-Jährige sicherte sich seinen ersten Profisieg nach

22.01.2025Trendwende mit gesunder Reusser und wieder erstarkter Lippert?

(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be

22.01.2025Reusser: Comeback und Movistar-Debüt auf Mallorca

(rsn) – Mehr als acht Monate nach ihrem bisher letzten Renneinsatz wird die von Long Covid genesene Marlen Reusser wieder ins Feld zurückkehren. Die 33-jährige Schweizerin, die seit der Burgos-Run

22.01.2025Ardennen-Wildcards für Tudor und Q36.5

(rsn) – Die Schweizer ProTeams Tudor und Q36.5 und ihre neu verpflichteten Stars Julian Alaphilippe, Marc Hirschi (Tudor) und Tom Pidcock (Q36.5) können zumindest für zwei der drei Ardennenklassik

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)