Belgier will erstmals Flandern-Rundfahrt gewinnen

Kann sich Van Avermaet in Oudenaarde seinen Traum erfüllen?

Foto zu dem Text "Kann sich Van Avermaet in Oudenaarde seinen Traum erfüllen?"
Zuversichtlich zur Flandern-Rundfahrt: Greg Van Avermaet (BMC) | Foto: Cor Vos

31.03.2018  |  (rsn) - Nach seinem letztjährigen Triumph bei Paris-Roubaix hat Greg Van Avermaet (BMC) die Flandern-Rundfahrt zu seinem großen Saisonziel 2018 erkoren. Noch nie stand der Belgier bei seinem Heimrennen ganz oben auf dem Podium. Zwei zweite Plätze (2014/2017) und Rang drei 2015 verdeutlichten aber, dass der mittlerweile 32-Jährige bereits einige Male nah dran wahr, das zweite Radsport-Monument des Jahres zu gewinnen.

Vor der morgen anstehenden 102. Auflage der Ronde sieht sich Van Avermaet größtenteils wieder denselben Konkurrenten gegenüber wie im vergangenen Jahr, als der überragende Philippe Gilbert (Quick-Step-Floors) mit einem 55-Kilometer-Solo alle seine Konkurrenten düpierte. Auf dem Team des Titelverteidigers wird nach Van Avermaets Meinung auch diesmal wieder die Last der Favoritenrolle lasten. "Sie sind in guter Verfassung und haben sehr starke Fahrer, sie werden alle Verantwortung übernehmen müssen", prognostizierte er.

Während Quick-Step Floors mit Gilbert, Niki Terpstra, Zdenek Stybar und Yves Lampaert gleich vier Favoriten ins Rennen schickt, ist BMC ganz auf den Olympiasieger ausgerichtet, hat mit Neuzugang Jurgen Roelandts aber den Ronde-Dritten von 2013 in seinen Reihen und mit Stefan Küng und Jempy Drucker zwei tempofeste Fahrer dabei, die auch im Finale ihrem Kapitän noch wertvolle Dienste leisten können.

Ebenso wie seinem Landsmann Gilbert fehlen Van Avermaet in dieser Saison bisher die Klassiker-Erfolge - was für ihn aber von keiner großen Bedeutung ist, wie Van Avermaet im Gespräch mit Cycling Pro Net betonte. "Ich fühle mich bereit, so wie im vergangenen Jahr, ich bin zuversichtlich mit Blick auf das Rennen. Ich habe keine großen Siege bisher in meiner Tasche, aber im jetzigen Stadium meiner Karriere macht das keinen großen Unterschied für mich“, sagte er mit Blick auf die bisherigen Klassiker wie Omloop Het Nieuwsblad, E3 Harelbeke, Gent - Wevelgem oder Dwars Door Vlaanderen, bei denen als bestes Ergebnis ein dritter Rang in Harelbeke heraussprang.

Doch am morgigen Ostersonntag steht auch für den BMC-Kapitän die wichtigste Bewährungsprobe des Frühjahrs an. "Das größte Ziel für mich ist die Flandern-Rundfahrt, und mit Flandern, Paris-Roubaix und dem Amstel Gold Race kommen noch drei gute Rennen, und es wäre großartig, eines davon zu gewinnen“, sagte er und unterstrich mit Blick auf die Profile der drei so unterschiedlichen Klassiker seine Zuversicht: "Das Selbstvertrauen ist da, und ich denke, die Rennen, die jetzt kommen, liegen mir etwas mehr als die bisherigen.“

Auch wenn in diesem Jahr wieder die legendäre Mauer von Geraardsbergen im Programm der Flandern-Rundfahrt steht, rechnet Van Avermaet an der sogenannten Muur noch nicht mit einer Vorentscheidung - schließlich warten von der Kapelle am Scheitelpunkt des Anstiegs noch fast 100 schwere Kilometer und zehn - von insgesamt 18 - Hellingen auf die Fahrer.

"Viele werden jetzt mehr auf die Muur fokussiert sein, das wird keine Probleme verursachen, aber man muss dabei sein“, sagte der Vorjahreszweite, der wie die meisten anderen der Favoriten auch erst jenseits der 200-Kilometer-Marke mit den entscheidenden Aktionen rechnet: "Bei der zweiten Überquerung des Oude Kwaremont wird das Rennen neu beginnen, und das ist einer meiner wichtigsten Punkte“, benannte er die Stelle, an der er ganz vorne dabei sein muss, um sich seinen großen Traum zu erfüllen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2018Auslegung der “Radweg-Regel“ sorgt wieder für Diskussionen

(rsn) - Die UCI und ihre Regelauslegungen - oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das bemängelte in der belgischen TV-Sendung Extra Time Koers nun auch Lotto Soudal-Profi Tiesj Benoot. "Die UCI ist nicht

05.04.2018Boonen: “Sagan selbst ist derjenige, der an Hinterrädern sitzt“

(rsn) - Tom Boonen hat Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im belgischen Fernsehen für dessen Aussagen über mangelnde Kooperation im Peloton zurechtgewiesen. "Er sollte seinen Mund halten", sol

03.04.2018Nibali: “Flandern war wie in einer Waschmaschine fahren“

(rsn) - Als einer der wenigen Klassementfahrer schaffte es Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Montag zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt nicht, sich in der ersten Verfolgergruppe hinter Tagessieger

02.04.2018Politt: “Am Sonntag könnte es was werden“

(rsn) - Nach seinem dritten und bisher erfolgreichsten Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt ist Nils Politt (Katusha-Alpecin) auch für die am Sonntag anstehende "Königin der Klassiker“ optimistisch

02.04.2018Jetzt wartet die “Königin der Klassiker“ auf den Cross-Weltmeister

(rsn) - Wout Van Aert (Veranda’s Willems Crelan) war am Ostersonntag einer von drei Debütanten, die bei der 102. Flandern-Rundfahrt für Furore sorgten. Die dicksten Schlagzeilen schrieb zwar Mads

02.04.2018Sagan: “Quick-Step hat alles kontrolliert“

(rsn) - Als sich Peter Sagan (Bora-hansgrohe) am Ostersonntag bei der letzten Überquerung des Paterberg aus der Verfolgergruppe auf und davon machte und zur Jagd auf Niki Terpstra (Quick-Step Floors)

02.04.2018Degenkolb: “Am Koppenberg bin ich explodiert“

Oudenaarde (dpa/rsn) - John Degenkolb erwies sich bei der "Ronde" als guter Teamkollege und treuer Helfer. Ohne große eigene Ambitionen war der Oberurseler bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt

02.04.2018Valgren hatte in Geraardsbergen mit der Ronde schon abgeschlossen

(rsn) – Auch wenn der als Co-Kapitän ins Rennen gegangene Alexey Lutsenko nach einem Sturz das Ziel in Oudenaard nicht erreichte, so lieferte die Astana-Equipe eine mehr als nur ansprechende Flande

02.04.2018Am Koppenberg musste Tony Martin sein Rad schieben

(rsn) – Beim dritten Start fuhr Tony Martin (Katusha-Alpecin) mit Rang 63 sein bisher bestes Ergebnis bei der Flandern-Rundfahrt ein. Doch dafür konnte sich der viermalige Zeitfahrweltmeister, der

02.04.2018Terpstra: “Wir gehen füreinander durchs Feuer“

(rsn) - Manch ein hartgesottener mag es beinahe als unverschämt angesehen haben, was Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Kruisberg rund 25 Kilometer vor dem Ziel veranstaltete: Da kommt einer mit gro

01.04.2018Politt: “Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre“

(rsn) - Nicht John Degenkolb oder Tony Martin sorgten bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt für das beste Ergebnis der deutschen Starter. Vielmehr war es der Hürther Nils Politt (Katusha-Alpec

01.04.2018Highlight-Video der 102. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Der Niederländer Niki Terpstra (Quick-Step Floors) hat die 102. Flandern-Rundfahrt und damit das zweite Radsport-Monument seiner Karriere gewonnen. Der Paris-Roubaix-Sieger von 2014 entschied

Weitere Radsportnachrichten

08.12.2025Haig wechselt zu Ineos Grenadiers

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

08.12.2025Soudal - Quick-Step verabschiedet Evenepoel

(rsn) - Schon seit einigen Monaten ist der Transfer fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal - Quick-Step zu Red Bull - Bora - hansgrohe. Erst am 1. Januar ist der Wechsel offiziell. Vor dem ersten T

08.12.2025Im finalen U23-Jahr löste sich der Knoten

(rsn) – Unter den aufstrebenden Talenten im österreichischen Radsport galt Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) seit seinen Juniorentagen als heiße Aktie. Gemeinsam mit Alexander Hajek gehörte

08.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

08.12.2025Bericht: Punktereform soll Etappenrennen aufwerten

(rsn) – Das Punktesystem der UCI bei Straßenrennen könnte reformiert werden, um Etappenrennen im Vergleich zu Eintagesrennen aufzuwerten. Das berichtet die spanische Tageszeitung Marca. Demnach s

08.12.2025Nibali schlägt Rotationsprinzip für Grand Tours vor

(rsn) – Vincenzo Nibali legte auf den Vorschlag Tadej Pogacars, Giro d’Italia und Vuelta a España sollten ihre Plätze tauschen, noch eine weitere Idee nach. In einem Interview mit der spanische

08.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

08.12.2025Gelernt, dass die Rennen erst am Zielstrich vorbei sind

(rsn) – Mehrere Sportarten auf einem hohen Niveau zu betreiben ist alles andere als einfach. Im Nachwuchs sauste Tabea Huys (Liv Alula – Jayco Continental) im Triathlon, im Schwimmen und auch im R

07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in

07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg

(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup

07.12.2025Zurück zu den Wurzeln als teamfreie Einzelkämpferin

(rsn) - Gerade einmal fünf Renntage fanden sich im Jahreskalender der Straßenolympiasiegerin von 2021, der Österreicherin Anna Kiesenhofer. Nach zwei Saisons in der WorldTour trat sie zumindest spo

07.12.2025Instagram-Video zeigt: Van der Poel verhindert Sturz spektakulär

(rsn) – Die Radsport-Welt scharrt seit geraumer Zeit mit den Füßen ob des Saisondebüts von Mathieu van der Poel im Cross-Kalender. Am nächsten Sonntag beim Weltcup in Namur ist es so weit, doch

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)