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11.03.2016 | (rsn) – Mit dem dritten Tagessieg wurde es nichts, aber Michael Matthews (Orica-GreenEdge), hat auf der 5. Etappe des 74. Paris-Nizza zumindest sein Gelbes Trikot ein weiteres Mal verteidigen können.
Der 25 Jahre alte Australier musste sich nach 198 Kilometern von Saint-Paul-Trois-Châteaux nach Salon-de-Provence im Sprint dem Norweger Alexander Kristoff (Katusha) geben – was letztlich sogar nur zu Rang drei reichte, denn 21 Sekunden vor dem auf rund 70 Fahrer reduzierten hatte der Kasache Alexey Lutsenko (Astana) das Ziel erreicht und seinen ersten Saisonsieg gefeiert.
Der 23-jährige Lutsenko hatte sich in der Abfahrt vom Col de Séze, dem letzten von fünf kategorisierten Ansteigen des Tages, aus dem Feld gelöst und war 15 Kilometer vor dem Ziel am Kanadier Antoine Duchesne (Direct Energie) vorbeigerauscht, dem letzten Fahrer einer ursprünglich achtköpfigen Ausreißergruppe, in der auch der Österreicher Matthias Brändle (IAM) dabei war.
Auf den letzten Kilometern fuhr sich der aktuelle Kasachische Zeitfahrmeister einen Vorsprung von bis zu 40 Sekunden auf das Feld heraus, in dem sich vor allem Katusha nach Kräften mühte, Lutsenko noch einzufangen. Auch wenn der Abstand noch um einige Sekunden schmolz, konnte sich der frühere U23-Weltmeister ziemlich souverän an der Spitze behaupten und seinen neben dem Etappensieg bei der Tour de Suisse 2015 bisher größten Erfolg als Profi einfahren.
“Ich wusste, dass das Feld auf den letzten Kilometern ziemlich nah an mir dran war, aber ich hatte gute Beine und konnte das Maximum auf die Pedale bringen und meine Entschlossenheit wurde mit diesem unglaublichen Sieg belohnt“, freute sich der Astana-Profi über seinen zweiten Erfolg in einem WorldTour-Rennen.
Damit rückte er im Gesamtklassement auf den zweiten Platz vor, nur sechs Sekunden hinter Matthews, der auf der schweren Etappe, die auch den Mont Ventoux im Programm hatte, frühzeitig seine Helfer verschliss – was sich bei der Jagd auf Lutsenko nachteilig bemerkbar machen sollte.
"Ich habe wohl zu viel Kraft gelassen, den ganzen Tag vorne zu bleiben. Gratulationen an den Astana-Fahrer – das war eine wirklich starke Fahrt. Er war zu weit weg und ich hatte schon all meine Teamkollegen dabei ‚verbraucht‘, mich in die bestmögliche Position zu bringen, so dass wir dann keine Leute mehr hatten, um ihn zurückzuholen. Deshalb haben wir die anderen Teams nach vorne kommen lassen, Katusha übernahm dann die Verfolgung, aber auch sie hatten nicht die Beine, um ihn noch einzuholen“, kommentierte der Gesamtführende die Etappe, auf der André Greipel (Lotto Fix ALL), der nach wie vor an den Folgen eines Rippenbruchs leidet, vorzeitig vom Rad steigen musste. Nicht ins Ziel kamen unter anderem auch der Luxemburger Fränk Schleck (Trek-Segafredo) und der Österreicher Stefan Denifl (IAM).
Mit der Zeitbonifikation für Rang drei konnte Matthews immerhin seinen Vorsprung gegenüber dem Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) ausbauen, der als bester der Klassementfahrer nun 18 Sekunden hinter dem Orica-Kapitän Gesamtdritter ist. Auf den folgenden Plätzen gab es keine Veränderungen.
Matthews verteidigte auch seine Führung in der Punktewertung, wogegen es in der Bergwertung einen Führungswechsel gab. Der Spanier Jesus Herrada (Movistar) liegt hier nun vier Zähler vor Duchesne. Die beiden hatten gemeinsam mit Stijn Vandenbergh (Etixx-Quick Step), Arnaud Courteille (FDJ), Lars Boom (Astana), Wouter Wippert (Cannondale), Edward Theuns (Trek-Segafredo) und Brändle seit Rennkilometer fünf die Gruppe des Tages gebildet, die maximal elf Minuten vor dem Feld fuhr, aber im Anstieg zum Mont Ventoux auseinanderfiel. Hier verloren auch zahlreiche der Sprinter wie Nacer Bouhanni (Cofidis), Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) und auch der angeschlagene Greipel bereits den Anschluss.
Herrada sicherte sich die Bergwertung am Chalet Reynard-Mont Ventoux (1. Kat.), die in 1.435 Metern Höhe genommen wurde und behauptete danach mit Duchesne, Courteille, Boom und Vandenbergh einen mehrminütigen Vorsprung auf das Feld, in dem vor allem Orica für Tempo sorgte. Herrada wurde Zweiter an den folgenden Bergwertungen und ließ sich nach getaner Arbeit ins Feld zurückfallen, wogegen Duchesne allein davonzog, sich die Bergpreise an der Cote de le Roque und dem Col de Séze sicherte.
Am Gipfel des letzten Berges lag er noch gut eine halbe Minute vor dem Feld – nicht genug, um einen Ausreißersieg zu holen. Den schnappte sich stattdessen Lutsenko mit einem furiosen Soloritt über 15 Kilometer.
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