--> -->
06.04.2015 | (rsn) - Nachdem ich nach der 2. Etappe leider nur sehr eingeschränkten (und damit meine ich: nicht funktionierenden) Internetzugang hatte, fasse ich die letzten beiden Tage einfach zusammen.
Vorgestern stand die längste Etappe der Rundfahrt mit rund 200 Kilometern an. Ziemlich flach sollte sie sein, und nachdem am Vortag die türkische Torku-Mannschaft das Gelbe Trikot erobert hatte, hofften wir einfach auf einen recht kontrollierten und ruhigen Tag. Vor allem, weil es dazu noch unendlich heiß war – so ungefähr 35 Grad wieder.
Aber man weiß hier halt einfach NIE! Immer muss man auf der Hut sein, denn wie der Teufel es will, biegt man ab und hat plötzlich mächtig Seitenwind. Und dann steht man da, denn dann werden die Marokkaner praktisch wie an einem Drahtseil davon angezogen und nehmen das Feld auf die Kante. Ganz egal, ob das Sinn macht oder nicht, sie tun es dann halt einfach. Man muss sich das so vorstellen, wie wenn ein Kolumbianer einen Berg sieht: Er muss ihn einfach wahnsinnig schnell hochfahren. Andere Länder, andere Sitten eben.
Und einmal an diesem Tag war es dann tatsächlich auch für einige Minuten hektisch, als das himmlische Kind aufkam. Aber es sollte auch schnell wieder Ruhe einkehren.
Außer für zwei Jungs. Die nahmen nämlich ungefähr bei Kilometer 15 die Beine in die Hand und wollten sich mit einer exklusiven Erlebnistour an der Spitze des Rennens belohnen, bis sie 15 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Die Etappe endete dann im Massensprint, bei dem wir die Plätze 13, 14, 18 und 20 belegten. An diesem Tag wurden wir aber wieder durch eine tolle Landschaft belohnt. Man muss feststellen, dass dieses Land wirklich wunderschön ist und auch sehr viel Abwechslung zu bieten hat.
Angenehm auch, dass wir durch die Rennsituation ein bisschen davon „genießen“ konnten. Dies sollte am nächsten Tag dann schlagartig anders werden. Nicht nur durch das Profil – denn es ging auf rund 2000 Meter Höhe – nein, auch das Wetter spielte nicht mit. Die Vorhersagen reichten von halbwegs trocken über Gewitter bis hin zu Kälte und Dauerregen. Und das kann einem wirklich den Zahn ziehen in den Bergen. Und dann noch mit dem Bus zwei Stunden Transfer zum Start.
Einem Fahrerkollegen aus Holland schlugen scheinbar all diese Meldungen so auf den Magen, dass er den Bus mit seinem gesamten Mageninhalt füllte. Nicht sehr angenehm für alle anderen. Naja, vergessen wir das ganz schnell wieder.
Die Realität war dann am Start folgende: trocken! Super dachten alle und es ging los. Doch bereits wenige Kilometer nach der ersten Bergwertung sollten wir mit dem ersten Regen konfrontiert werden. Nicht nur, dass es dann besonders kalt wird, nein: Auch die Straßen werden so glatt, dass man bereits beim Aufstehen in den Wiegetritt zu stürzen scheint. Aber damit noch nicht genug: Dichter Nebel schränkte die Sicht bis auf Minimum ein. Vielleicht noch 15 Meter weit konnte man schauen – wenn überhaupt. Kein schöner Tag.
Nach der letzten Bergwertung ging es dann wieder ins Tal zum Ziel: Das waren meine schlimmsten Stunden auf dem Rad in dieser Saison. Völlig verfroren konnte ich nicht mal mehr die Schaltung mit den Fingern bedienen. Aber im Ziel wurde das dann schnell vergessen, denn Yannick (Mayer) konnte einen tollen fünften Platz rausfahren. Jetzt hoffen wir heute auf einen trockenen Tag, mit Temperaturen, die vielleicht irgendwo zwischen denen von gestern und vorgestern liegen. Wir werden sehen.
Euer Timo
PS: ein paar Fotos findet Ihr wieder hier: https://www.facebook.com/bikeaid
12.04.2015Es ist nicht mehr weit bis Casablanca!(rsn) - Es ist schon erstaunlich, wie sich Stimmungen während einer Rundfahrt verändern können. Am Anfang ist jeder irgendwie überschwänglich und motiviert, was sich dann im weiteren Verlauf des
11.04.2015Hotel-Disco sorgte für kurze Nacht, Niko für ein Top-Ergebnis(rsn) - Nach dem langen gestrigen Tag in der Gruppe war ich müde. Und irgendwie hing es mir schon auch etwas nach, dass wir unseren Vorsprung nicht ins Ziel retten konnten. Aber wie sagt man so schö
10.04.2015Manche meinen schlauer als alle anderen zu sein(rsn) - Dass wir Radsportler recht seltsame Wesen sind, das habe ich ja bereits gestern beschrieben. So ist es unerklärlich, wie man nach bereits sechs zurückgelegten Etappen und vielen Kilometern b
09.04.2015Wir Radfahrer sind schon komische Vögel(rsn) - Als Radsportler gibt es ja Tage, da denkt man sich: Warum mache ich das eigentlich? Denn rational kann man ja nicht erklären, was denn so wirklich die Faszination dabei ist, sich tagein, taga
07.04.2015Wo ist eigentlich Meron?(rsn) - Wo ist eigentlich Meron? Ja, diese Frage taucht irgendwie immer wieder bei uns auf. Sei es, wenn es darum geht zum Essen zu gehen, oder aber unser Physio Kelly sich verwundert fragt, ob er sc
05.04.2015Frisch frisiert ist halb gewonnen!(rsn) - Man gewinnt eine Rundfahrt nie am ersten Tag, aber man kann Sie verlieren - mit dieser alten Weisheit verabschiedete uns unser Sportlicher Leiter Yves nach seiner Ansprache auf die 1. Etappe d
24.12.2025Saisonziel erster Profisieg schon früh im Jahr erreicht (rsn) – Fabio Christen stammt aus einer radsportbegeisterten Familie. Der ältere Bruder von Jan Christen (UAE Emirates – XRG) hat bei Q36.5 Pro Cycling seine sportliche Heimat gefunden und ver
24.12.2025Thomas: “Oscar passt perfekt zu diesem Projekt“ (rsn) – Nach offensichtlich wochenlangen Verhandlungen haben sich Picnic - PostNL und Ineos Grenadiers über einen vorzeitigen Wechsel von Oscar Onley geeinigt. Wie beide Teams bestätigen, wird der
24.12.2025In einem Bilderbuchjahr “mich immer wieder selbst überrascht“ (rsn) – Wenn man dem Begriff ´Beständigkeit´ im deutschen Profiradsport in den letzten Jahren einen Namen geben sollte, dann sicherlich den von Franziska Koch (Picnic – PostNL). Mittlerweile g
24.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
24.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
24.12.2025Powless auch weiterhin mit EF auf Klassikerjagd (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell (rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van
23.12.202517.600 Fans beim Comeback: Hofstade reif für eine WM? (rsn) – Erstmals seit 17 Jahren wurde in Hofstade wieder ein Crossrennen ausgetragen – und die Rückkehr in den Kalender war ein voller Erfolg. Nach Angaben der Veranstalter sahen 17.600 Zuschauer
23.12.2025Fouquenet feiert in Heusden-Zolder ihren bisher größten Sieg (rsn) – Erstmals in ihrer Karriere hat Amandine Fouquenet (Arkéa – B&B Hotels) ein Rennen einer der drei großen Crosserien gewonnen. Bei der Superprestige in Heusden-Zolder kam die Französin a
23.12.2025HLN: Van Aert startet bei Strade Bianche in die Straßensaison 2026 (rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird laut einer Meldung der belgischen Tageszeitung bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo in seine Straßensaison 2026 starten. Der Belgier hatte die
23.12.2025Manche Dinge “stimmten voll zufrieden, manche halt gar nicht“ (rsn) – Seit Jahren gehört Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) zu den Aushängeschildern des österreichischen Radsports. Sie sorgt für Topergebnisse in der WorldTour, aber auch im Trik
23.12.2025Italien: Autofahrer schießt auf Trainingsgruppe eines KT-Teams (rsn) – Die Aggressionen gegen auf öffentlichen Straßen fahrende Radsportler haben offensichtlich eine neue, schockierende Stufe erreicht. Wie das italienische Kontinental-Team S.C. Padovani Polo