100. Tour de France: Gerrans im Gelben Trikot

Orica-GreenEdge schlägt Martins Team im Herzschlagfinale

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Orica-GreenEdge im Teamzeitfahren der 100. Tour de France | Foto: ROTH

02.07.2013  |  (rsn) – Um die Winzigkeit von einer dreiviertel Sekunde wurden die Weltmeister im Teamzeitfahren bei der 100. Tour de France geschlagen. Omega Pharma-Quick-Step mit Tony Martin und Mark Cavendish musste am Dienstag auf der 4. Etappe über 25 Kilometer mit Start und Ziel in Nizza dem australischen Orica-GreenEdge-Team um Simon Gerrans, dem Tagessieger von gestern, den Vortritt lassen.

Der 33 Jahre alte Australier, der bereits die gestrige Etappe gewonnen hatte, übernahm auch das Gelbe Trikot vom Belgier Jan Bakelants, dessen Team RadioShack-Leopard mit Andreas Klöden und Jens Voigt, die nur Platz elf belegten.

„Das Team hat wie in den vergangenen Tagen 100 Prozent gegeben. Es war eine ziemlich enge Angelegenheit“, sagte der neue Gesamtführende. „Wir werden nun versuchen, das Gelbe Trikot bis zu den Pyrenäen zu verteidigen“, so Gerrans, der als sechster Australier in der Tour-Geschichte das Gelbe Trikot trägt.

„Es ist natürlich unglaublich enttäuschend, so ein Rennen mit weniger als einer Sekunde zu verlieren. Wir hätten den Erfolg nach dem Pech der letzten Tage gebrauchen können“, sagte Martin im Ziel.

Gerrans und seine Teamkollegen verwandelten bei strahlendem Sonnenschein und vor einer begeisterten Menschenmenge auf den letzten Kilometern auf der „Promenade des Anglais“ einen Rückstand von drei Sekunden bei der Zwischenzeit noch in einen hauchdünnen Vorsprung auf Omega Pharma-Quick-Step, das schon als zweites Team um 15.19 Uhr ins Rennen gegangen war. Nach 25 Kilometern blieb die Zeit für Orica-GreenEdge bei 25:56 Minuten stehen, 75 Hundertstelsekunden früher als bei Martin & Co.

Vor zehntausenden begeisterten Zuschauern erzielte die australische Formation bei hochsommerlichen Bedingungen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs mit nur neun Kurven ein Mittel von 57,8 km/h und brach sogar den Tour-Rekord für Teamzeitfahren.

Mit drei Sekunden Rückstand kam die britische Sky-Mannschaft um Tour-Favorit Christopher Foome auf den dritten Platz vor dem starken Saxo-Tinkoff-Team um Alberto Contador (+0:09).

„Das war ein guter Tag, die Jungs haben 100 Prozent gegeben, das ist das Wichtigste", bilanzierte Contador zufrieden. „Der Rückstand bedeutet gar nichts, wir müssen uns jetzt gut erholen und auch an den kommenden Tagen aufmerksam bleiben. "

Überraschend stark präsentierte sich das belgische Lotto Belisol-Team mit Jurgen Van Den Broeck und den beiden Deutschen André Greipel und Marcel Sieberg, das auf Rang fünf (+0:17) höher gehandelte Konkurrenten wie Garmin-Sharp (+0:17), Movistar (+0:19) mit Alejandro Valverde, Lampre Merida (+0:25) mit Damiano Cunego oder auch BMC (+0:26) mit Cadel Evans hinter sich ließ. Eine Sekunde vor RadioShack-Leopard (+0:29) landete das russische Katusha-Team mit dem Spanier Joaquim Rodriguez auf dem zehnten Platz.

Eröffnet hatte das Zeitfahren um 15.15 Uhr das Argos-Shimano-Team. Marcel Kittel, John Degenkolb und ihre Teamkollegen belegten am Ende mit 1:47 Minuten auf die Tagessieger den 22. und letzten Platz.

Im Gesamtklassement führt Gerrans nun vor seinen zeitgleichen Teamkollegen Daryl Impey aus Südafrika und Michael Albasini aus der Schweiz. Mit je einer Sekunde Rückstand folgen der Pole Michal Kwiatkowski und der Franzose Sylvain Chavanel (beide Omega Pharma-Quick-Step) auf den Plätzen vier und fünf. Froome folgt mit drei Sekunden Rückstand auf Rang sieben, eingebettet zwischen seinen zeitgleichen Teamkollegen Edvald Boasson Hagen (6.) und Richie Porte (8.).

Contador verbesserte sich bei sechs Sekunden Rückstand auf Platz zwölf, unmittelbar hinter seinen Teamkollegen Nicolas Roche (9.), Roman Kreuziger (10.) und Michael Rogers (11.).

Keine Änderungen gab es in der Bergwertung, in der weiter der Franzose Pierre Rolland (Europcar) führt. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick-Step) trägt auch morgen das Weiße Trikot. Peter Sagan (Cannondale) bleibt Führender der Punktewertung. Orica-GreenEdge übernimmt die Führung in der Teamwertung.

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