Vorschau 53. Baskenland-Rundfahrt

Gelingt Contador der dritte Gesamtsieg?

Foto zu dem Text "Gelingt Contador der dritte Gesamtsieg?"
Samuel Sanchez (Mi.)bei seinem Vorjahressieg bei der Baskenland-Rundfahrt gewonnen. | Foto: ROTH

01.04.2013  |  rsn) - Während die Pflaster-Klassiker noch in vollem Gange sind, nutzen die Spezialisten die Baskenland-Rundfahrt (1. - 6. April), um sich dort den letzten Formschliff und auch Erfolgserlebnisse für die anstehenden Ardennenklassiker zu holen. Die Rundfahrtspezialisten dagegen wollen die Gelegenheit nutzen, um bei der Traditions-Rundfahrt ihre Palmares um weitere Erfolge zu erweitern.

Und für das heimische Euskaltel-Euskadi-Team um Titelverteidiger Samuel Sanchez stellt die traditionell schwere Rundfahrt aber auch einen der Saisonhöhepunkte dar. Insgesamt stehen 21 Mannschaften am Ostermontag am Start: die 19 WorldTour-Formationen plus die beiden Zweitdivisionäre Cofidis und Caja Rural .

Die Strecke: Ein lockeres Einrollen wird es auch bei der 53. Baskenland-Rundfahrt nicht geben. Bereits zum Auftakt mit Start und Ziel in Elgoibar stehen sechs Bergwertungen, darunter eine der 1. Kategorie, auf dem Programm. Am Alto de San Miguel (Kat. 2), dem 5,4 Prozent steilen letzten Anstieg des Tages sieben Kilometer vor dem Ziel, werden wohl auch viele der Sprinter scheitern, so dass eine kleinere Gruppe wohl den Sieg unter sich ausmachen wird.

Die einzig wirklich sprinterfreundliche Etappe führt das Peloton am zweiten Tag von Elgoibar nach Vitoria Gasteiz. Die ersten Kilometer mit zwei Bergwertungen der 2. Kategorie sind zwar nicht einfach, dafür folgen im weiteren Rennverlauf "nur" noch drei Bergwertungen der 3. Kategorie, die letzte neun Kilometer vor dem Ziel.

Die 3.Etappe von Vitoria Gasteiz nach Trapagaran wird für die erste richtige Selektion im Fahrerfeld sorgen. Die ersten Kilometer sind mit drei Bergwertungen der 3. Kategorie und einem Anstieg der 2. Kategorie noch relativ einfach. Dafür aber führen die letzten 7,4 Kilometer des Tages im Schnitt mit knapp sechs Prozent bergauf zum Alto de la Lejana, der ersten Bergankunft der Rundfahrt.

Wenn auch ohne Bergankunft, dafür mit jeder Menge Anstiege wartet die Königsetappe der Baskenland-Rundfahrt auf. Am vierten Tag müssen auf dem 151,4 Kilometer langen Weg von Trapagaran nach Eibar-Arrate insgesamt sechs Anstiege, zwei der 1. Kategorie, drei der 2. Kategorie und einer der 3. Kateogire gemeistert werden. Am letzten Anstieg des Tages, dem 7,3 Kilometer langen und im Schnitt knapp sieben Prozent steilen Alto de Usartza (Kat. 1.), der zwei Kilometer vor dem Ziel überquert wird, wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

Die meisten Anstiege sind am vorletzten Tag zu bezwingen. Nicht weniger als zehn Bergwertungen können auf der Strecke von Eibar nach Beasain noch einmal mächtig Bewegung ins Klassement bringen. Die fünf Anstiege der 3. Kategorie, die vier der 2. Kategorie sowie ein Anstieg der 1. Kategorie werden vor allem den bergfesten Ausreißern die Chance auf einen Coup bieten. Aber auch die Klassementfahrer können in der Endphase des Rennens im 9,1 Prozent steilen Alto de Barbaris (Kat.2/ 19 Kilometer vor dem Ziel) und dem zwar nur 1,2 Kilometer langen, im Schnitt aber 12,1 Prozent steilen Alto de Olaberria (Kat. 2) sechs Kilometer vor dem Ziel noch einmal Zeit auf die Konkurrenz gutmachen.

Die Entscheidung über den Gesamtsieg wird aber erst am letzten Tag im welligen Einzelzeitfahren über 24 Kilometer rund um Beasain fallen.

Die Favoriten: Das Streckenprofil ist den kompletten Rundfahrern mit Stärken am Berg und im Kampf gegen die Uhr auf den Leib geschneidert. Als großer Favorit geht der Spanier Alberto Contador (Saxo Tinkoff), Gesamtsieger 2008 und 2009, an den Start. Der Spanier hat mit Chris Anker Sörensen, Roman Kreuziger, Michael Rogers, Oliver Zaugg und Nicholas Roche auch noch eine bärenstarke Helferriege an seiner Seite.

Aber auch das RadioShack-Leopard um Andreas Klöden, der die Rundfahrt 2000 und 2011 gewinnen konnte, und seinen belgischen Teamkollegen Maxime Monfort können sich Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis machen. Gespannt sein darf man, ob Andy Schleck das Rennen durchstehen wird.

Samuel Sanchez geht zwar als Titelverteidiger ins Rennen, doch nach einem schwachen Saisonstart ist dem Asturier nicht unbedingt der Gesamtsieg zuzutrauen. Team Sky hat mit Paris-Nizza-Gewinner Richie Porte und dem Kolumbianer Sergio Henao gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Von Nachteil für die britische Formation ist allerdings, dass man nur mit sechs statt mit den erlaubten mit acht Startern antreten wird. Ebenfalls eine Doppelspitze schickt das Movistar mit dem Kolumbianer Nairo Quintana, zuletzt Vierter der Katalonien-Rundfahrt, und dem Portugiesen Rui da Costa an den Start.

Gleiches gilt auch für Astana, das mit dem Dänen Jakob Fuglsang und dem Slowenen Janez Brajkovic zwei aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen schickt. Bei BMC hingegen wird alles auf den US-Amerikaner Tejay van Garderen ausgerichtet sein. Auch Lotto-Belisol wird vor allem auf den Belgier Jurgan van den Broeck setzen, der aber mit Jelle Vanendert einen starken Helfer an seiner Seite hat. Gleich mit drei Kapitänen tritt  Garmin-Sharp am: mit den US-Amerikanern Tom Danielson, Andrew Talansky, dem Zweiten von Paris-Nizza, sowie mit Giro-Sieger Ryder Hesjedal an.

Außenseiterchancen haben die Franzosen Jean-Christophe Peraud (Ag2r),  Dritter bei Paris-Nizza, und Jerome Coppel (Cofidis), der Belgier Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM), der Italiener Damiano Cunego (Lampre-Merida), der im Vorjahr Platz vier belegte, der Slowake Peter Velits (Omega Pharma Quick-Step), dessen Teamkollege Tony Martin, der im Vorjahr Fünfter wurde, sich aber wohl vor allem auf das Zeitfahren konzentrieren wird, sowie der Slowenen Simon Spilak (Katusha), der am Wochenende den GP Indurain gewonnen hatte.

Bei der wohl einzigen Chance für die Sprinter haben die beiden Deutschen Paul Martens (Blanco), Simon Geschke (Argos-Shimano), der Schweizer Michael Albasini (Orica GreenEdge), der Spanier Koldo Fernandez (Garmin-Sharp), die Italiener Enrico Gasparotto (Astana) und Daniele Ratto (Cannondale) sowie der Belgier Philippe Gilbert (BMC Racing Team) die besten Chancen auf einen Sieg.

Die Etappen:
1. Etappe, 1. April: Elgoibar - Elgoibar, 156,5 Km
2. Etappe, 2 April : Elgoibar - Vitoria-Gasteiz, 170,2 Km
3. Etappe, 3. April: Vitoria-Gasteiz - Trapagaran-La Lejana, 164,7 Km
4. Etappe, 4. April: Trapagaran - Eibar (Arrate), 151,6 Km
5. Etappe, 5. April: Eibar - Beasain, 166,1 Km
6. Etappe, 6. April: Beasain - Beasain, 24 Km

Die Teams: Euskaltel-Euskadi, Movistar, Radioshack-Leopard, Garmin-Sharp, BMC Racing Team, Lotto-Belisol, Omega Pharma-Quick-Step, Blanco, Vacansoleil-DCM, Argos-Shimano, Katusha, Saxo Tinkoff, Sky, Orica GreenEdge, FDJ, Ag2r, Astana, Lampre-Merida, Cannondale, Cofidis, Caja Rural

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.04.2013Tony Martin gelingt Abschluss nach Maß

(rsn) - Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat das abschließende Zeitfahren der 53. Baskenland-Rundfahrt gewonnen. Der Weltmeister setzte sich auf der verregneten 6. Etappe über 24 Kilometer mit

05.04.2013Porte und Henao krönen überragenden Sky-Auftritt

(rsn) – Das britische Sky-Team hat die Königsetappe der 53. Baskenland-Rundfahrt fast nach Belieben dominiert und gute Chancen, das Rennen am Samstag mit einem Doppelsieg zu beenden. Der Australie

05.04.2013Rolland lässt sich das Gelbe Trikot nicht mehr nehmen

(rsn) – Der Franzose Pierre Rolland (Europcar) hat am letzten Tag des 61. Circuit Cycliste Sarthe (Kat. 2.1) sein gestern erobertes Gelbes Trikot behauptet und sich damit die Gesamtwertung der viert

05.04.2013Verletztenmisere auch bei Lotto Belisol

(rsn) – Nach Omega Pharma-Quick-Step beklagt nun auch das zweite belgische WorldTour-Team eine Verletztenmisere. Lotto Belisol musste bei der Baskenland-Rundfahrt auf der 2. Etappe den Ausstieg von

05.04.2013Andy Schleck: „Vermessen, vom Toursieg zu träumen"

(rsn) – Auch auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kam Andy Schleck (RadioShack-Leopard) mit großer Verspätung ins Ziel. 18:32 Minuten Rückstand wies der Luxemburger im strömenden Regen bei

04.04.2013Quintana wagt am meisten - und gewinnt alles

(rsn) – Nairo Alexander Quintana (Movistar) hat bei der 53. Baskenland-Rundfahrt für den nächsten Sieg eines Kolumbianers gesorgt. Nachdem sein Landsmann Sergio Henao (Sky) am Mittwoch die erste B

04.04.2013Contador: „Das Rennen hat erst begonnen"

(rsn) - Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) war mit dem Ergebnis der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt zufrieden, auch wenn er mit einigen Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Sergio Luis Henao (Sky)

03.04.2013Henao bezwingt nach hartem Kampf Betancur

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der 3. Etappe der 53. Baskenland-Rundfahrt hat Sergio Luis Henao (Sky) das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der Kolumbianer setzte sich am Mittwoch über 16

03.04.2013Contador: Kräftemessen an der Schlussrampe

(rsn) – Vor der ersten Bergetappe der Baskenland-Rundfahrt liegen gleich 16 Fahrer zeitgleich hinter dem Italiener Francesco Gavazzi (Astana), dem seit gestern neuen Gesamtführenden. Einer davon is

02.04.2013Die Hand schmerzt - Tony Martin hält Sicherheitsabstand

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) konnte nach seinem gestrigen Sturz zwar zur 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt antreten. Der Zeitfahrweltmeister hielt sich allerdings merklich zurück,

02.04.2013Vanendert-Brüder mit Höhen und Tiefen im Baskenland

(rsn) - Der Belgier Jelle Vanendert (Lotto Belisol) hat die Baskenland-Rundfahrt während der 2. Etappe aufgeben müssen. Dies teilte der belgische WorldTour-Rennstall am Dienstag mit. „Jelle hat

02.04.2013Deja Vu für Impey, Gelb für Gavazzi

(rsn) – Orica-GreenEdge dominiert die ersten Tage der 53. Baskenland-Rundfahrt. Nach dem Auftakterfolg durch Simon Gerrans holte am Dienstag der Südafrikaner Daryl Impey den Sieg auf der 2. Etappe.

Weitere Radsportnachrichten

31.01.2025UCI hält weiter an Ruanda als WM-Ausrichter fest

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat am Freitagnachmittag in einer Presseaussendung auf Gerüchte über die Verschiebung der Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda reagiert. Zwei belgische Zeitun

31.01.2025Hirschi und Alaphilippe als Entwicklungsbeschleuniger

(rsn) – In der Schweiz bewegt sich etwas. Und zwar in die richtige Richtung. Gleich zwei eidgenössische Teams begehren auf, wollen ihre Zeit als Zweitdivisionäre hinter sich lassen und streben nac

31.01.2025Christen-Brüder am Coll Soler im Sturzpech

(rsn) – Nachdem Jan Christen (UAE Team Emirates –XRG) bereits zum Auftakt der Mallorca Challenge seinen ersten Saisonsieg eingefahren hatte, war der 20-jährige Schweizer bei der Trofeo Serra Tram

31.01.2025Die Mixed Staffel liefert zu wenig Ertrag für den Aufwand

(rsn) – Zum vierten Mal in Folge begannen die Cyclocross-Weltmeisterschaften mit einer Mixed Staffel. Nach dem Testlauf 2022 in Fayetteville / USA, wo damals noch jeweils zwei Athletinnen und zwei A

31.01.2025Hirschi gibt Stork Grünes Licht für den ersten Profisieg

(rsn) – Florian Stork (Tudor) hat am dritten Tag der Mallorca Challenge zugeschlagen und bei der Trofeo Serra Tramuntana (1.1) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 27-jährige Deutsche setzte si

31.01.2025Pidcock stürmt im Grünen Trikot zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Nach einem weiteren überlegenen Auftritt hat Tom Pidcock (Q36.5) den Gesamtsieg bei der 5. AlUla Tour (2.1) vor Augen. Der 25-jährige Brite entschied die 4. Etappe über 140,9 Kilometer vo

31.01.2025Großbritannien holt mit Bäckstedt und zwei Junioren WM-Titel

(rsn) – Großbritannien hat sich für die denkbar knappe Sprintniederlage und Silber im Vorjahr revanchiert und bei der Cross-Weltmeisterschaft in Liévin im Teamwettbewerb die erste Goldmedaille ge

31.01.2025Hofer könnte für Österreich Cyclocross-Geschichte schreiben

(rsn) - Ein Österreicher als Mitfavorit beim Cyclocross, das klingt fast so als würde ein Belgier zu den heißesten Kandidaten beim Abfahrtsrennen in Kitzbühel zählen. Doch mit Valentin Hofer kann

31.01.2025Fünf der auf Mallorca verletzten Bahnfahrer wieder in Deutschland

(rsn) – Von den sechs deutschen Bahnradsportlern der Ausdauer-Nationalmannschaft, die zu Wochenbeginn im Training auf Mallorca von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurden, sind fünf inzwische

31.01.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin

(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei

31.01.2025Meisen bittet zum letzten Tanz, Benz mit Medaillenchance

(rsn) – Sieben Rennen werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar - zum 2. Februar) im nordfranzösischen Liévin ausgetragen. An sechs davon werden auch deutsche Athletinnen und Athlete

31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Andratx - Pollenca (1.1, ESP)
  • Grand Prix Antalya (1.2, TUR)
  • Testrennen (TST, GER)