RSN-Rangliste 2009, Platz 8: Andy Schleck (Saxo Bank)

Zu den Saisonhöhepunkten in Gala-Form

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Zu den Saisonhöhepunkten in Gala-Form"

Andy Schleck (Saxo Bank) musste sich beim Kriterium in Chaam mit Rang zwei begnügen.

Foto: ROTH

25.12.2009  |  (rsn) – In der abgelaufenen Saison ist Andy Schleck endgültig aus dem Schatten seines Bruders Fränk gefahren und hat eindrucksvoll gezeigt, dass er sowohl bei den Ardennenklassikern als auch bei der Tour de France ein heißer Sieganwärter ist.

Zum Saisonauftakt ließ es der Saxo Bank-Profi eher ruhig angehen. Bis in den April hinein stand mit dem achten Platz beim italienischen Eintagesrennen Monte Paschi Eroica (Kat. 1.1) nur ein Top-Ten-Ergebnis für den Luxemburger zu Buche. Zu den Ardennenklassikern, dem ersten Saisonhöhepunkt, war der 24-Jährige allerdings in Top-Form. Beim Amstel Gold Race fuhr Schleck auf den neunten Rang.

Drei Tage später stürmte der Allrounder beim Fleche Wallonne sogar auf`s Podium und musste sich nur dem Italiener Davide Rebellin (PVC Serramenti) geschlagen geben. „Beim Fleche habe ich mich stark gefühlt und war über Rang zwei schon etwas enttäuscht“, verriet Schleck gegenüber cyclismerevue. Da Rebellin in Nachtests zu den Olympischen Spielen positiv auf CERA getestet wurde, wird dem Saxo Bank-Kapitän aber wohl nachträglich noch der Sieg zugesprochen werden.

Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich war der jüngere der beiden Schleck-Brüder nicht zu stoppen und gewann die "Doyenne" souverän als Solist. „Mit dem Sieg in Lüttich habe ich mir einen Traum erfüllt“, sagte Schleck zu Le Quotidien. Für seinen Sieg erhielt er sogar Lob von Lance Armstrong. „Während der Tour hat Lance zu mir gesagt: `Ich habe noch nie gesehen, dass ein Fahrer auf die Art Lüttich gewonnen hat, wie du es getan hast'.“

Im Anschluss an die Ardennenrennen legte Schleck eine fünfwöchige Wettkampfpause ein und kehrte erst zu seiner Heimatrundfahrt ins Renngeschehen zurück. Auf der 2. Etappe der Tour du Luxembourg (Kat. 2.HC) feierte er seinen zweiten Saisonerfolg. Auch den dritten Saisonerfolg konnte Schleck in der Heimat – im Straßenrennen der Nationalen Meisterschaften – einfahren.

Mit dem Luxemburgischen Meistertrikot auf den Schultern nahm Schleck seine zweite Tour de France in Angriff. In Frankreich bestach er vor allem im Hochgebirge mit starken Leistungen. Als Einziger konnte er einigermaßen mit Überflieger Alberto Contador mithalten. Da Schleck auch seine Zeitfahrqualitäten verbessert und sich zudem keinen schwachen Tag erlaubt hatte, sprang in der Endabrechnung ein starker zweiter Platz heraus. „Natürlich bin ich glücklich, in Paris auf dem Podium zu stehen und ich freue mich sehr über das Weiße Trikot. Aber ich will mehr. Ich weiß, dass ich Contador schlagen kann und ich werde nächstes Jahr zurückkommen, um das zu tun", kündigte der Tour-Zweite an.

Mit einem zweiten und zwei dritten Tagesplatzierungen verpasste er zudem nur knapp einen prestigeträchtigen Tour-Etappenerfolg. „Der schönste Tag bei der Tour war eigentlich der Etappensieg von meinem Bruder Fränk. Das war toll für unsere Familie und das Team", freute sich Andy Schleck für seinen Bruder Fränk.

In der zweiten Saisonhälfte war vom Giro-Zweiten von 2007 aber nichts mehr zu sehen. Weder die Vuelta noch die WM fuhr Schleck zu Ende. „Nach der Tour war einfach die Müdigkeit zu groß“, gab der luxemburgische Sportler des Jahres 2009 zu.

Im kommenden Jahr wird Andy Schleck in seine bereits sechste Saison beim Riis-Rennstall gehen. Um Alberto Contador bei der Tour auf Augenhöhe zu begegnen, wird er sich weiter steigern müssen. Packende Duelle im Hochgebirge sind aber jetzt schon garantiert. „Meine großes Ziel ist es, irgendwann einmal die Tour zu gewinnen. Aber leider muss ich gegen ein Ausnahmetalent wie Contador fahren. Schade, dass er nicht zehn Jahre älter ist", so Schleck. In den Ardennenklassikern wird ihm aber kein Contador vor der Nase herumfahren, weshalb die Marschroute klar ist. „Nach meinem Sieg in Lüttich werde ich mir nächstes Jahr wohl das Amstel Gold Race vornehmen", kündigte Andy Schleck bereits an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.12.2009Damoklesschwert über einer exzellenten Saison

(rsn) – Auch 2009 hat Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) bewiesen, dass er derzeit der konstanteste, aber zugleich auch der umstrittenste Radprofi ist. Neben seinen acht Saisonsiegen, darunter de

30.12.2009Auf dem Weg zum Tour-Seriensieger

(rsn) – Auch 2009 hat Alberto Contador (Astana) unter Beweis gestellt, dass er der derzeit beste Rundfahrer der Welt ist. Der Spanier gewann im Sommer souverän die Tour de France und sicherte sich

30.12.2009Die Radsport News Jahresrangliste 2009

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2009. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen Fahrer sowie der 100 besten i

29.12.2009Starke Saison, fulminantes Finale

(rsn) – Philippe Gilbert blickt auf die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Karriere zurück. Für sein neues Silence-Lotto-Team fuhr der Belgier insgesamt sieben Siege sowie zahlreiche weitere

28.12.2009Regenbogentrikot statt Maillot Jaune

(rsn) – Die Tour de France 2009 war für Cadel Evans eine einzige Enttäuschung. Mit einem starken Vuelta-Auftritt und dem Gewinn der Goldmedaille im WM-Straßenrennen von Mendrisio bescherte sich d

27.12.2009Meister der Beständigkeit

(rsn) – Auch wenn Samuel Sanchez im abgelaufenen Jahr nur ein einziger Sieg gelang, kann der Euskaltel-Kapitän mit seiner Saison zufrieden sein. Der Baske zeigte konstant gute Leistungen und verpas

27.12.2009Ein wahrer Alleskönner

(rsn) – Mit gerade einmal 22 Jahren hat Edvald Boasson Hagen (Columbia-HTC) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch in großen Rennen ein Siegfahrer ist. Der Norweger feierte 13 Siege, sec

25.12.2009Saison mit sieben Siege(l)n

(rsn) – Das siebte Jahr bei Quick Step war für Tom Boonen ein verflixtes. Zwar gelangen dem Belgier sieben Siege, darunter mit seinem dritten Triumph bei Paris-Roubaix und dem Gewinn der belgi

24.12.2009In der Weltspitze angekommen

(rsn) – Heinrich Haussler war der Aufsteiger der Saison 2009. Nach durchwachsenen Jahren im Gerolsteiner-Dress gelang dem Deutsch-Australier beim Cervélo TestTeam der große Durchbruch. Während ih

23.12.2009In den Sprints das Maß aller Dinge

(rsn)- In der abgelaufenen Saison hat Mark Cavendish eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er derzeit der beste Sprinter der Welt ist. Insgesamt feierte der Columbia-Sprinter 23 Siege - so viele s

23.12.2009Eine fast perfekte Saison

(rsn) – Abgesehen von einer enttäuschenden Tour de France lieferte Filippo Pozzato (Katjuscha) eine nahezu perfekte Saison ab. Bei den Frühjahrsklassikern kämpfte der Italiener bei allen großen

22.12.2009110 Prozent waren oft nicht genug

(rsn) – An seine starke vorausgegangene Saison konnte Damiano Cunego zwar nicht anknüpfen. Dennoch zeigte der Lampre-Kapitän auch 2009, dass er speziell in den schweren Eintagesrennen zu den stär

Weitere Radsportnachrichten

10.10.2025Gee: “Stehe vor einer Schadensersatzklage von über 30 Millionen Euro“

(rsn) – Ende August bestätigte Derek Gee, dass er seinen Vertrag bei Israel – Premier Tech mit sofortiger Wirkung gekündigt habe. Das Team gab seinerseits bekannt, dass die Kündigung eingegange

10.10.2025Konrad verlängert bei Lidl

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.10.2025Es kann nur einen geben

(rsn) – Am Samstag wird die 119. Ausgabe von Il Lombardia (1.UWT) ausgetragen und es macht wenig Sinn, künstlich Spannung aufbauen zu wollen. Nach den Eindrücken der vergangenen Wochen von der WM

09.10.2025Israel - Premier Tech auch nicht am Start von Il Lombardia

(rsn) – Israel - Premier Tech wird auch nicht am Samstag bei Il Lombardia (2.UWT) starten. Wie die Organisatoren des letzten Monuments der Saison mitteilten, sei die Entscheidung “im gegenseitigen

09.10.2025Die Aufgebote für das 119. Il Lombardia

(rsn) – Zum 119. Mal steht Il Lombardia im Rennkalender. Das der fünf Monumente des Radsports führt diesmal über 241 Kilometer von Como nach Bergamo, wobei die Strecke fast identisch mit der von

09.10.2025Hirschi: “Das Maximum, das ich heute leisten konnte“

(rsn) – Kein Zweifel: Die italienischen Herbstklassiker sind in diesem Jahr das Metier von Isaac Del Toro (UAE – Team – Emirates – XRG). Der Giro-Zweite sicherte sich mit einem 20-Kilometer-So

09.10.2025Del Toro im Pogacar-Stil zum 15. Saisonsieg

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Team – Emirates – XRG) hat bei der 109. Ausgabe von Gran Piemonte (1.Pro) seinen 15. Saisonsieg eingefahren. Der 21-jährige Mexikaner setzte sich über 179 Kilom

09.10.2025Il Lombardia wechselt wieder die Fahrtrichtung

(rsn) - Il Lombardia (1.UWT) wechselt bei seiner 119. Austragung wieder die Richtung. Wie zuletzt 2023 führt das "Rennen der fallenden Blätter" von Como nach Bergamo, nachdem es in den "geraden Jahr

09.10.2025“Form stimmt, Beine sind gut“: Pogacar bereit für Il Lombardia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Team – Emirates – XRG) will seiner bisher wohl stärksten Saison der Karriere am Samstag mit einem fünften Sieg bei Il Lombardia (1.UWT) das Sahnehäubchen aufset

09.10.2025Neue UCI-Helmregeln ab 2026

(rsn) - Die UCI hat die angekündigten Helmvorschriften nun festgeschrieben. Nachdem in dieser Saison einige Teams bei Straßenrennen Helme einsetzten, die eher an Zeitfahrmodelle erinnern, will der R

09.10.2025Deutschland Tour 2026 vom 19. - 23. August

(rsn) - Mit der Veröffentlichung des UCI-Rennkalenders steht fest: Die kommende Deutschland Tour (2.Pro) wird vom 19. – 23. August 2026 stattfinden. Die nationale Rundfahrt führt dann über wieder

09.10.2025Verabschiedet sich Evenepoel mit einem Sieg von Soudal?

(rsn) – Remco Evenepoel will sich mit einem “guten Ergebnis“ von seinem Team Soudal – Quick-Step verabschieden. Der Zeitfahrwelt- und -europameister, der in der kommenden Saison das Trikot von

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine