UCI reagierte nicht auf Angebot

McQuaid rätselt: Wohin mit Jaksches DNA-Test?

Von Pit Weber

05.02.2007  |  Jörg Jaksche erlebt einen Albtraum. Der Franke ist in den Strudel des Fuentes-Skandals geraten, ohne etwas dafür zu können, wie er immer wieder betont. Kontakt habe er zu dem spanischen Arzt bekommen, weil er dessen an Augenkrebs leidender Tochter helfen wollte (siehe früheren Artikel von Radsport aktiv).

An Jaksches Beispiel wird deutlich, wie hilflos und stümperhaft die UCI und alle anderen Beteiligten die Fuentes-Affäre von Beginn an begleiteten. „Ich habe vor einigen Wochen der UCI schriftlich einen DNA-Test zum Beweis meiner Unschuld angeboten, aber nie eine Antwort bekommen. Als ich UCI-Präsident Pat McQuaid daraufhin ansprach, meinte er nur, er wisse nicht wohin damit.“

Bis heute wurde weder gegen Jaksche noch gegen einen der anderen verdächtigen Profi ein Verfahren eröffnet. Schuldig ist er in den Augen vieler trotzdem. Besonders scharfe Vorwürfe erhebt er in diesem Zusammenhang gegen die Deutschland Tour, die seinem möglichen neuen Arbeitgeber Team Volksbank unter Druck gesetzt haben soll. Jaksche: „Der Mannschaftsleitung wurde mitgeteilt, dass die Teilnahme an der Deutschland Tour in Gefahr sei, wenn sie mich verpflichten würden.“

Die Rennorganisatoren begründen das mit dem Druck der ARD, die angeblich nicht mehr übertragen will, wenn Fahrer am Start stehen würden, die in die Fuentes-Affäre verwickelt seien. Die gleiche ARD brüstet sich mit Live-Übertragungen vom Boxen, der SuperBowl im American Football, von der Leichtathletik und vielen anderen Sportarten, die ähnliche Dopingskandale wie der Radsport aufzuweisen haben. Hier wie dort sind die Dopingkontrollen alles andere als perfekt, im Radsport werden aber mehr Tests durchgeführt – und mehr Sünder entdeckt.

Jaksche, Ullrich und Co sind bisher aber nur verdächtig, nicht überführt. Trotzdem sollen sie wie Verbrecher büßen. Jaksche: „Wenn allein die Tatsache, dass ich bei der Volksbank unterschreibe, schon ausreicht, um das gesamte Team auszuschließen, so ist das ein starkes Stück. Ich war nie positiv, nie in Haft, gegen mich lief nie ein Verfahren und meine Lizenz wurde auch nie entzogen.“ Allerdings baut er wohl vor, falls es doch Blutbeutel von ihm bei Fuentes gefunden werden sollten. Jaksche: „Die Abgabe von Blut ist nicht strafbar.“ Aber anrüchig, wenn es in einem Dopinglabor geschieht.

Kein gutes Haar lässt Jaksche in der österreichischen Zeitung Radwelt an Fahrersprecher Jens Voigt. „Jens Voigt ist der größte Heuchler. Er fuhr in einem Team mit Ivan Basso, verdiente durch ihn hundert Tausende von Euro. Jetzt, wo Basso am Boden liegt, tritt er ihn.“

Falls Jaksche in diesem Jahr kein Team finden sollte, will er sich nicht unterkriegen lassen. Jaksche: “Es sieht zwar nicht so schlecht aus. Falls ich trotzden in diesem Jahr keine Mannschaft finden sollte, trainiere ich weiter und kehre 2008 zurück.”

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder R

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)