--> -->
10.07.2025 | (rsn) – Nach dem Einzelzeitfahren von Caen hat sich der Eindruck aus den ersten Tagen dieser Tour de France verfestigt, dass die Form von Florian Lipowitz derzeit besser ist als die von Kapitän Primoz Roglic. Der 24-jährige Deutsche war im Kampf gegen die Uhr 21 Sekunden schneller als der Zeitfahr-Olympiasieger von 2021 und rückte auch in der Gesamtwertung wieder auf eine Sekunde an den Slowenen heran.
Mit 2:30 Minuten beziehungsweise 2:31 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und eben 42 Sekunden weniger auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) sind Roglic und Lipowitz Achter und Neunter der Gesamtwertung.
___STEADY_PAYWALL___ Ob sich nun die Rollenverteilung bei Red Bull – Bora – hansgrohe ändern werde, war daher die Frage, die anschließend in der Luft lag. Lipowitz betonte gleich im Ziel des Zeitfahrens, dass sich für ihn aber nichts verändere und weiterhin der erfahrene Roglic der Leader sei. Sportchef Rolf Aldag bezog zu der Thematik vor dem Start der 6. Etappe in Bayeux gegenüber radsport-news.com aber auch nochmal ganz konkret Stellung.
"Es hat sich nichts geändert. Wir haben immer gesagt: Florian ist an der Seite von Primoz. Das war ja mit Bedacht gewählt, unser Statement, nicht zu sagen er ist der Helfer oder der letzte Mann, oder sonstwas, sondern er fährt die Tour an der Seite von Primoz", erklärte der 56-Jährige die Nuancen.
Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) war im ersten Tour-Zeitfahren stärker als sein Teamkollege Primoz Roglic. | Foto: Cor Vos
"Solange wir das aufrecht erhalten können, werden wir das aufrecht erhalten. Denn ich glaube, das ist ein guter Ansatz, dass man nicht irgendeine Erwartungshaltung schürt, zu sagen wir haben jetzt den nächsten Tour-de-France-Sieger hier, sondern ihm etwas den Druck fernzuhalten."
Aldag erklärte außerdem, dass auch in der Hektik der ersten Tour-Woche für Roglic und Lipowitz ähnliches gelte, dass sie beide nicht "die großen Reinhalter" seien und eher auf Risikovermeidung fahren. Das hat sich vor allem auf den Etappen 1, 2 und 4 ja auch gezeigt.
De facto war Lipowitz auf der 2. Etappe nach Boulogne-sur-Mer in den letzten Anstiegen ganz klar als Helfer aufgetreten, als er auf den schlechter positionierten Roglic erst wartete – Lipowitz drehte sich dort mehrmals nach dem Slowenen um - und dann seine Gruppe wieder an das enteilte Sextett um Pogacar, Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Evenepoel heranführte. Allerdings: Zu diesem Zeitpunkt war eben auch kein anderer Red-Bull-Helfer mehr da und in der Lage, diesen Job zu übernehmen. Was hätte man also auch anderes tun sollen?
Aldag sieht keinen Grund zur Beunruhigung
Der Eindruck, dass Lipowitz leistungstechnisch momentan stärker ist, verfestigte sich trotzdem dort schon und bekam im Zeitfahren nochmal eine Bestätigung – mit dem umgekehrten Eindruck wiederum auf Etappe 4 in Rouen, wo Roglic beim Höllentempo von UAE und Visma auf einem winkligen Kurs mit vielen kurzen Rampen trotz defekten Umwerfers besser mithielt als Lipowitz.
Roglic ist nach den ersten fünf Tagen Achter der Tour-Gesamtwertung, liegt aber nur eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Lipowitz. | Foto: Cor Vos
Trotzdem sind der Kampf gegen die Uhr und auch die hügeligen Finals der ersten Etappen in Bestform etwas, was Roglic sehr gut liegen sollte, und dass er dort bereits Zeit auf seine Kontrahenten im Kampf um Podium oder Top 5 verlor, ist nicht ideal. Zumal der Slowene sich noch Anfang Mai beim ersten Giro-Zeitfahren in Tirana deutlich stärker präsentiert hatte.
Doch Aldag sieht keinen Grund zur Beunruhigung: "Idealerweise hätten wir etwas weniger Rückstand, gerade zu den Podiumskandidaten, zu Remco Evenepoel. Aber wir sind noch im Plan, nämlich ihn gesund und heil, relativ entspannt in Etappe 11 zu bringen", betonte er noch einmal, dass die hektische erste Tour-Woche eben nicht der Moment sei, um mit Roglic Zeit herauszuholen, sondern eher Schadensbegrenzung angesagt sei. "Intern haben wir uns Zeitrückstände gesetzt und gesagt, dass wir in die Bergetappen mit nicht mehr Rückstand kommen wollen, als X. Da sind wir absolut auf der Linie jetzt und so lange das so ist, ist alles gut und wir versuchen Stress und Risiken zu vermeiden."
"Ziel bleibt immer noch das Podium"
Es ist eine schwere Aufgabe, für die Verantwortlichen bei Red Bull – Bora – hansgrohe, in dieser ersten Tour-Woche die augenscheinlichen Rückschläge durch Zeitverluste zu erklären, dabei ruhig zu bleiben und immer wieder beruhigend anzudeuten, dass der eigene Plan eben eher auf Woche zwei und drei abzielt, wenn es um Zeitgewinne geht.
Die ersten vier Tour-Tage verliefen nicht nach Wunsch von Red Bull – Bora - hansgrohe. | Foto: Cor Vos
"Ziel bleibt immer noch das Podium und wir glauben auch weiterhin, dass das realistisch ist. Wir schauen einfach aufs letzte Jahr und sehen: Der zweite war über sechs Minuten zurück, der Dritte neun Minuten. Im Moment haben wir auf das Podium weniger als zwei Minuten und zur Erinnerung: Das ist durchaus ein Abstand, der in der Dauphiné an schweren Bergen innerhalb von zwei Tagen entstanden ist. Deshalb warten wir die ersten zwei schweren Bergetappen ab und schauen dann, ob das Podium realistisch ist", so Aldag.
Und nach diesen ersten schweren Bergetappen wird man dann wohl auch erkennen, ob der Eindruck aus den ersten Tour-Tagen richtig und Lipowitz stärker ist als Roglic, oder eben nicht. Bis dahin hängt das Thema in der Luft und Sportchef Aldag wird es weiter jeden Tag in aller Seelenruhe abmoderieren dürfen.
12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef
04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France
11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege
03.08.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 9. Etappe(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri
31.07.2025Pogacar “langweilte“ sich in der zweiten Hälfte der Tour(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab
30.07.2025Häuslicher Unfall: Vauquelin bricht sich den Knöchel(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das
29.07.2025Zwei Tage nach der Tour: Aldag verlässt Red Bull - Bora - hansgrohe(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der
28.07.2025Lipowitz: “Manchmal ist der Sportchef nicht glücklich mit mir“(rsn) - Nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) konnte in den Bergen der Tour de France ansatzweise mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Zweitplat
28.07.2025Im Überblick: Alle Gelbe Karten bei der 112. Tour de France(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss
28.07.2025Angst, natürlicher Schwund und finanzielle Ungleichheit(rsn) – Die Tinte in den Radsport-Geschichtsbüchern ist gerade erst getrocknet: Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat bei der Tour de France 2025 im direkten Duell mit seinem großen Widersa
28.07.2025Vingegaards “merkwürdige Tour“ endet auf Platz zwei(rsn) – Das große Ziel hat Visma – Lease a Bike bei dieser Tour de France verfehlt. Jonas Vingegaard musste in Paris mit der zweiten Stufe auf dem Podium vorliebnehmen, der ewige Rivale Tadej Po
28.07.2025Montmartre wirklich einmalig? Prudhomme zieht Tourmalet-Vergleiche(rsn) – Es sollte etwas Besonderes werden. Immerhin gab es ja auch einen runden Geburtstag zu feiern. Vor 50 Jahren endete die Tour de France erstmals in Paris auf den Champs-Élysées, Ex-Telekom-T
25.11.2025Dempster: “Passt perfekt zu unserer langfristigen Vision“ (rsn) - Mit Haimar Etxeberria hat Red Bull – Bora – hansgrohe seinen achten Neuzugang präsentiert, das Aufgebot für 2026 umfasst nunmehr 29 Fahrer. Der 22-jährige Spanier wechselt vom Zweitdivi
25.11.2025Niederlage gegen Roglic, dafür Zwergstaaten-Olympiasieger (rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxe
25.11.2025Bouchard macht Rückzieher vom Rücktritt (rsn) - Im Oktober hatte er noch seinen Rücktritt angekündigt, doch nun hat Geoffrey Bouchard seine Entscheidung revidiert und einen Einjahresvertrag bei TotalEnergies unterschrieben. “Mir wurde s
25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus (rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und
24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten (rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D
24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich (rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den
24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Kompliziertes Jahr mit Lichtblicken (rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It
24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls (rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb
24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien (rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver