--> -->
16.04.2024 | (rsn) – Sieben Mal Anna van der Breggen, fünf Mal Marianne Vos, fünf Mal Alejandro Valverde und drei Mal Julian Alaphilippe: Kein Rennen wurde in den letzten 20 Jahren so oft von denselben Fahrerinnen oder Fahrern gewonnen wie der Flèche Wallonne (Liveticker am Mittwoch ab 14:30 Uhr).
Der Grund liegt auf der Hand: Das Szenario beim Wallonischen Pfeil ist Jahr für Jahr dasselbe. Um zu gewinnen, muss man die offiziell 1,3 Kilometer lange und im Schnitt 9,6 Prozent steile Mur de Huy so schnell wie möglich hochfahren – und dabei die Geduld haben, auf den richtigen Moment für den finalen Antritt in Richtung Ziel zu warten. Die sehr spezifische Qualität, die es dafür braucht, führt immer wieder auf dieselben Namen hin.
Doch von den Seriensiegern und Seriensiegerinnen steht bei der 88. Auflage des Männer- und 27. Austragung des Frauenrennens niemand am Start. Van der Breggen und Valverde haben ihre Karrieren beendet, Vos und Alaphilippe pausieren am Mittwoch aus unterschiedlichen Gründen.
Aufgrund der sehr konkreten Anforderungen, die die Rampe hinauf zum Tennisclub von Huy stellt, ist der Favoritenkreis für beide Rennen trotzdem aber alles andere als groß – zumal es sich aufgrund der neuen Streckenführung noch mehr auf die 'Mur' konzentriert als zuvor.
Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sind einige Namen am Start, die bereits auf dem Podium standen oder sogar einmal gewonnen haben – und gerade bei den Frauen brachten die Rennen der letzten Wochen auch nicht wirklich viele neue Namen ins Spiel.
Ein Faktor könnte am Mittwoch aber auch noch eine wichtige Rolle spielen: das Wetter. Nach einem schönen Frühlingstag beim Amstel Gold Race am Sonntag ist es in den Ardennen am Montag und Dienstag nass und kalt geworden - teilweise sogar mit heftigen Hagelschauern bei vier Grad in Charleroi. Für den Mittwoch sind einstellige Temperaturen bei immer wieder einsetzendem Regen und Nordwestwind mit knapp 20 km/h zu erwarten.
Angeführt wird das Frauen-Peloton von Titelverteidigerin Demi Vollering (SD Worx – Protime). Die Niederländische Meisterin ist zwar noch ohne Saisonsieg, bekam von Weltmeisterin Lotte Kopecky aber die volle Unterstützung zugesagt und wird von ihr voraussichtlich bestens positioniert in die 'Mur' hineingefahren werden.
Das Podium des Flèche der Frauen 2023: Vollering gewann vor Liane Lippert, die sich nach ihrer Verletzung noch im Formaufbau befindet, und Realini. | Foto: Cor Vos
Wie schon das gesamte Frühjahr über, so dürften die größten Herausfordererinnen von SD Worx vom Team Lidl – Trek kommen. Elisa Longo Borghini ist momentan in Bestform und fuhr beim Flèche schon drei Mal aufs Podium. Ihre Landsfrau und Teamkollegin Gaia Realini war im Vorjahr Dritte und ist als 1,50-Meter-Leichtgewicht wie gemacht für die extrem steile Rampe.
Hinter Vollering und dem Lidl-Trek-Duo ist der Abstand zum Rest allerdings realistisch betrachtet wohl schon relativ groß – wenn auch viele Podiumskandidatinnen auszumachen sind: Ashleigh Moolman-Pasio (AG Insurance – Soudal) beispielsweise war bei 13 Starts zehn Mal in den Top 10 und zwei Mal auf dem Podium. Regelmäßig Top-Resultate in Huy fuhr außerdem die Spanierin Mavi Garcia (Liv – AlUla – Jayco) ein: Sie war Fünfte, Fünfte und Vierte der letzten drei Ausgaben.
Ein kleines Fragezeichen steht dagegen hinter der Form von Katarzyna Niewiadoma (Canyon - SRAM), die zwar im März bergauf die Beste zu sein schien, beim Amstel Gold Race am Sonntag aber etwas von ihrem sonst so starken Punch vermissen ließ. Die Polin war schon Zweite, Dritte, Vierte, Fünfte und Sechste in Huy, kam aber weder 2022 noch 2023 in die Top Ten.
Flèche-Siegerin vor zwei Jahren: So gut wie im April 2022 war Marta Cavalli (FDJ - Suez) danach nie wieder - ihr schwerer Sturz bei der Tour de France Femmes drei Monate später warf sie körperlich und mental weit zurück. | Foto: Cor Vos
Eine echte Wundertüte für den Mittwoch ist außerdem Marta Cavalli (FDJ – Suez). Die Italienerin gewann das Rennen 2022, im 'Jahr Eins nach Van der Breggen, hatte 2023 aber große Probleme und fuhr auch in dieser Saison bisher erst ein Rennen, die Trofeo Binda, wo sie 49. wurde. Hat sie sich im Training in Top-Form gebracht, wäre die Mur genau Cavallis Ding. Doch der Positionskampf davor könnte ihr zu schaffen machen.
Etwas breiter gefächert als bei den Frauen ist der direkte Favoritenkreis bei den Männern. Das liegt einerseits daran, dass Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) fehlt, andererseits stehen aber auch zwei Ex-Sieger in Top-Form am Start und zudem befinden sich auch einige andere Fahrer in Top-Form, denen die 'Mur' auf den Leib geschneidert ist.
Marc Hirschi gewann den Flèche Wallonne 2020 noch für Sunweb. | Foto: Cor Vos
Marc Hirschi (UAE Team Emirates) und Dylan Teuns (Israel – Premier Tech) haben hier 2020 und 2022 bereits gewonnen, Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) war im vergangenen Jahr Zweiter und Aleskandr Vlasov (Bora – hansgrohe) 2022 Dritter und Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) 2020 Zweiter.
Dazu kommen der beim Amstel Gold Race im steilen Keutenberg am stärksten wirkende Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) und Amstel-Sieger Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) sowie Hirschis spanischer Teamkollege Juan Ayuso und der Belgier Maxim Van Gils (Lotto – Dstny). Bei ihnen allen würde wohl niemand von einer Überraschung sprechen, wenn sie an der 'Mur_ triumphieren.
Deutsch sprechen im Flèche-Starterfeld übrigens nur sehr wenige Fahrer und Fahrerinnen. Der Schweizer Hirschi gehört zum engsten Favoritenkreis, aber auch der Österreicher Patrick Konrad (Lidl – Trek) war schon zweimal Siebter an der Mur. Neben diesen beiden stehen nur noch Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck / Deutschland) und Mauro Schmid (Jayco – AlUla / Schweiz) sowie der Österreicher Alexander Hajek und der Luxemburger Bob Jungels (beide Bora – hansgrohe) in Charleroi am Start des Männerrennens, das um 11:15 Uhr beginnt und zwischen 16:10 Uhr und 16:30 Uhr enden sollte.
Patrick Konrad war für Bora - hansgrohe 2019 und 2020 jeweils Siebter beim Flèche. Kann er mit Lidl - Trek daran vier Jahre später nun anknüpfen? | Foto: Cor Vos
Die Frauen sind beim Flèche in diesem Jahr erstmals später dran als die Männer. Sie starten auf dem Marktplatz von Huy erst um 13:55 Uhr und werden gegen 18 Uhr im Ziel erwartet. Hier sind die Österreicherinnen Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) und Valentina Cavallar (Arkéa – B&B Hotels) sowie die Schweizerinnen Elena Hartmann (Roland), Elise Chabbey (Canyon – SRAM) und Linda Zanetti (Human Powered Health) und fünf Deutsche mit von der Partie: Hannah Ludwig (Cofidis), Clara Koppenburg (EF Education – Cannondale), Ricarda Bauernfeind, Justyna Czapla und Antonia Niedermaier (alle Canyon – SRAM).
(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse
18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata
18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no
18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom
17.04.2024Highlight-Video des 27. Flèche Wallonne Femmes(rsn) – Nach einem dritten (2017) und einem zweiten Platz (2021) hat Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) erstmals in ihrer Karriere den Flèche Wallonne Femmes gewonnen. Bei der 27. Ausgabe des Arden
17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe
17.04.2024Highlight-Video des 88. Flèche Wallonne(rsn) – Auch Kälte und Regen konnten ihn nicht stoppen: Stephen Williams (Israel - Premier Tech) hat beim Flèche Wallonne den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 27-jährige Brite ge
17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit
17.04.2024Williams genießt Regen und Kälte und triumphiert an der ´Mur´(rsn) – In einer wahren Regenschlacht kämpfte sich Stephen Williams (Israel - Premier Tech) beim 88. Flèche Wallonne an der berühmten Mauer von Huy als Erster über den Zielstrich. Beim zweiten A
17.04.2024Benoot: “Muss meine Energie heute von woanders hernehmen“(rsn) - Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) startet heute beim 88. Flèche Wallonne. Ob der Belgier beim zweiten der drei Ardennenklassiker allerdings im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird, darf be
17.04.2024Vlasov: “Wenn alles in Stücke zerfällt, muss ich mitgehen“(rsn) - Mit dem Flèche Wallonne steht am Mittwoch der ’kleinste‘ der drei Ardennenklassiker auf dem Programm. Die 88. Austragung des ´Wallonischen Pfeils´, der in Charleroi beginnt und nach 19
17.04.2024Ludwig: “Vielleicht wird der Wind einer Gruppe in die Karten spielen“(rsn) – Erstmals in der Geschichte des Flèche Wallonne starten die Frauen nach den Männern. Auf den 146 Kilometern rund um Huy müssen sieben kategorisierte Anstiege bewältigt werden, die berühm
(rsn) - Nach zwei Jahren im hohen Norden bei Uno-X zog es Hannah Ludwig zu Saisonbeginn 2024 wieder in mildere Gefilde, nach Frankreich. "Mein Vertrag wurde zum Saisonende nicht verlängert und so mus
23.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
23.12.2024Mit Red Bull im Rücken will Denk Geschichte schreiben(rsn) – “Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Lange Jahre wurde Altkanzler Helmut Schmidt als Urheber dieses Ausspruchs geführt. Heute ist längst nicht mehr klar, ob das so stimmt. Entsch
23.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
23.12.2024Trotz zweier Stürze das ganze Jahr über abgeliefert(rsn) – Obwohl er im Gegensatz zum Vorjahr ohne Sieg blieb und auch seinen Saisonhöhepunkt verletzungsbedingt verpasste, blickt Alex Kirsch (Lidl – Trek) auf seine bisher erfolgreichste Saison b
23.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
22.12.2024Mit Cavendishs Tipps gelang der Durchbruch(rsn) – Nicht nur wegen seines ersten Profisieges konnte Max Kanter mit seinem ersten Jahr bei Astana Qazaqstan ausgesprochen zufrieden sein. Der deutsche Sprinter etablierte sich schnell beim kasac
22.12.2024Van der Poel erteilt der Konkurrenz eine Lehrstunde(rsn) – Er startete aus der dritten Reihe und lag schon nach etwas mehr als einer Minute in der ersten Abfahrt zur Kuil in Führung. Bei der Ausfahrt derselben setzte er sich unwiderstehlich ab: Mat
22.12.2024Van Aert muss seinen Cross-Auftakt verschieben(rsn) – Am Montag hätten sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) beim Superprestige-Rennen in Mol das erste Mal in dieser Cyclocross-Saison geg
22.12.2024Alvarado mit kalten Händen zum achten Saisonsieg(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –
22.12.2024Viel Spaß und eine Riesenerfahrung bei der Tour(rsn) – Mit seinen 27 Jahren hat sich Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) zum absoluten Allrounder und einem Fixstarter bei fast allen großen Rennen des Jahres entwickelt. Der Augsburger ist
22.12.2024Teutenberg und Brauße holen sich Omnium-Titel(rsn) – In Frankfurt an der Oder wurden an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf auf der Bahn ausgefahren. Die Goldmedaillen sicherten sich Franziska Brauße (Ceratizit WNT Pr