Nicht nur der Regen war in Auxerre das Problem

Ãœbereifrigem Bora-Team geht im Zeitfahren die Puste aus

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ãœbereifrigem Bora-Team geht im Zeitfahren die Puste aus"
Das Team Bora - hansgrohe war im Teamzeitfahren von Auxerre zu früh zu klein. | Foto: Sprint Cycling Agency / Bora - hansgrohe

05.03.2024  |  (rsn) – Mit einem schmerzhaften Zeitverlust ist das Teamzeitfahren beim 82. Paris-Nizza (2.UWT) rund um Auxerre für Bora – hansgrohe um Kapitän Primoz Roglic zu Ende gegangen. Nachdem die deutsche WorldTour-Mannschaft zu Rennhalbzeit noch berauschend stark unterwegs war und an der Zwischenzeit nur 3,93 Sekunden hinter Soudal – Quick-Step auf Rang zwei lag – mehr als 13 Sekunden vor den späteren Siegern vom UAE Team Emirates – standen im Ziel schließlich 54 Sekunden Zeitverlust für Roglic und sogar noch vier mehr für Co-Kapitän Aleksandr Vlasov auf der Uhr.

"Das ist nicht das Szenario, das wir heute Morgen erwartet hatten", bilanzierte der Sportliche Leiter Patxi Vila nach der 3. Etappe.

Bora – hansgrohe gehörte zu jenen spät gestarteten Mannschaften, die in der letzten halben Stunde des Rennens Regenschauer abbekamen und auf nassen Straßen daher etwas benachteiligt wurden – vor allem in der abschüssigen zweiten Hälfte des Parcours' in Richtung Ziel. Deshalb verloren beispielsweise auch Soudal – Quick-Step und Visma – Lease a Bike in der dort Zeit.

Remco Evenepoel und seine Mannen rutschten etwa vom ersten Platz mit 17 Sekunden Vorsprung auf UAE bis ins Ziel noch auf Rang vier mit 22 Sekunden Rückstand ab. Visma – Lease a Bike mit Matteo Jorgenson war zur Halbzeit Fünfter mit drei Sekunden Rückstand auf UAE und lag letztendlich 38 Sekunden zurück.

Doch der Regen war nicht das einzige Problem bei Bora – hansgrohe. Die Männer in Dunkelgrün waren auch viel zu früh im Rennen nur noch zu dritt unterwegs. "Es ist nicht mein Ding, Ausreden zu suchen. Es war nass und der Wind nahm zu, ja, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir mit nur drei Fahrern ins Ziel kommen mussten. Das war nicht genug, um das zu erreichen, was wir wollten", gab sich Roglic gegenüber dem slowenischen Radiosender Val 202 selbstkritisch und Vila erklärte:

Bergauf stark – zu stark, wie sich herausstellte

"Im ersten flachen Teil und über den ersten Anstieg lief es ok, aber im zweiten Anstieg – wahrscheinlich wegen etwas Übereifer – haben wir es etwas übertrieben. Wir waren Zweiter am Zwischenzeit-Messpunkt, aber wir sind den letzten Teil nur noch mit drei Fahrern gefahren, was nicht der Plan war. Deshalb haben wir dort dann Zeit verloren. Dann haben wir uns nur noch so gut wie möglich zurück ins Ziel gekämpft."

Roglic und Vlasov fuhren bergauf so schnell, dass sie ihre Teamkollegen in Probleme brachten. Nico Denz und Danny van Poppel machten früh viel Arbeit und waren dann weg, doch nach knapp 17 Minuten musste bereits Bob Jungels und eine Minute später auch Marco Haller abreißen lassen, sodass lediglich Matteo Sobrero beim Slowenen und dem Russen bleiben konnte. Soudal – Quick-Step beispielsweise war da noch zu sechst.

UAE mit gleich vier starken Kletterern in der Pole Position

"Das Gute ist, dass wir bergauf ein starkes Team sehen konnten, was uns für die kommenden schweren Etappen Selbstvertrauen gibt", übte sich Vila in Zweck-Optimismus. "Es war gut, so viel starke Unterstützung vom ganzen Team für Primoz zu sehen. Jeder hat heute 100 Prozent für ihn gegeben."

Dass der Bora-Kader bei Paris-Nizza aber gerade bergauf stark genug sein soll, um etwa das nun 54 Sekunden vor Roglic platzierte UAE-Kletter-Quartett Brandon McNulty, Joao Almeida, Finn Fisher-Black und Jay Vine unter Druck zu setzen, bleibt fragwürdig. Und auch der Rückstand von 32 Sekunden auf Evenepoel und Ilan Van Wilder von Soudal – Quick-Step sowie Carlos Rodriguez, Laurens De Plus und Egan Bernal von Ineos Grenadiers ist bereits empfindlich groß.

"Wir werden jetzt an einem Plan arbeiten, um die Zeit zurückzuholen, die wir heute verloren haben", versprach Vila trotzdem aber kämpferisch.

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