Strade Bianche: Die letzten zehn Jahre

Von Van Aert bis Pidcock: Die Topstars schlugen zu

Foto zu dem Text "Von Van Aert bis Pidcock: Die Topstars schlugen zu"
Das Podium der Strade Bianche 2023, v.l.: Valentin Madouas (Groupama - FDJ), Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), Tiesj Benoot (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

29.02.2024  |  (rsn) - Erstmals 2007 ausgetragen, hat sich Strade Bianche zu einem der Highlights im UCI-Kalender entwickelt. Seit 2017 gehört das spektakuläre italienische Eintagesrennen über die Schotterpisten der Toskana zur WorldTour und kann mit einer illustren Siegerliste aufwarten.

8. Strade Bianche 2014: Michal Kwiatkowski
Damals zählte das Rennen noch zur UCI-Kategorie 1.1. Nach 197 Kilometern setzte sich Michael Kwiatkowski (Omega Pharma - Quick-Step) in der malerischen Altstadt von Siena als Solist mit 19 Sekunden Vorsprung auf den Slowaken Peter Sagan (Cannondale) durch. Das Podium komplettierte der Spanier Alejandro Valverde (Movistar), der 36 Sekunden Rückstand hatte. Kwiatkowski schüttelte mit einer Attacke im finalen Anstieg seinen Begleiter Sagan ab. Das Duo hatte sich 21 Kilometer vor dem Ziel aus einer größeren Spitzengruppe gelöst. Der Freiburger Simon Geschke (Giant - Shimano) fuhr mit 2:51 Minuten Rückstand als bester Deutscher auf Rang zehn.

Zum Rennbericht:

9. Strade Bianche 2015: Zdenek Stybar
Mittlerweile in die Kategorie 1.HC hochgestuft, wurde Strade Bianche erneut von Quick-Step dominiert. Diesmal jubelte nach 200 Kilometern der Tscheche Zdenek Stybar, der mit zwei Sekunden Vorsprung Greg Van Avermaet (BMC) hinter sich ließ. Wie im Vorjahr wurde Alejandro Valverde (Movistar / +0:18) Dritter. Im bis zu 18 Prozent steilen Schlussanstieg in der Altstadt von Siena attackierte zunächst Van Avermaet aus dem Trio heraus. Stybar konnte folgen und setzte gleich nach der steilsten Passage seinen Konter, der ihm den entscheidenden Vorteil brachte.

Zum Rennbericht:

10. Strade Bianche 2016: Fabian Cancellara
In seiner letzten Saison als Berufsradfahrer feierte Fabian Cancellara (Trek - Segafredo) nach 2008 und 2012 den dritten Sieg. Dabei setzte sich der Schweizer im Zweiersprint gegen Vorjahressieger Zdenek Stybar (Etixx - Quick-Step) durch. Rang drei ging an dessen italienischen Teamkollegen Gianluca Brambilla, der nach 176 Kilometern mit vier Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Brambilla attackierte acht Kilometer vor dem Ziel aus der vierköpfigen Spitzengruppe heraus, zu der neben Cancellara und Stybar auch noch Peter Sagan (Tinkoff) zählte, und wurde erst auf den letzten 300 Metern von Cancellara und Stybar überholt.

Zum Rennbericht:

11. Strade Bianche 2017: Michal Kwiatkowski
Bei der WorldTour-Premiere des Rennens ließ der Pole wie schon 2014 alle Konkurrenten hinter sich. Diesmal setzte sich der mittlerweile für Sky fahrende Kwiatkowski nach 175 Kilometern mit 15 Sekunden Vorsprung auf Greg Van Avermaet (BMC) durch, der wie schon 2015 Zweiter wurde. Das Podium komplettierte dessen Landsmann Tim Wellens (Lotto Soudal), der 17 Sekunden Rückstand aufwies. Den Grundstein zum Sieg legte Kwiatkowski mit einer Attacke kurz vor der letzten Schotterpassage 14 Kilometer vor dem Ziel.

Zum Rennbericht:

12. Strade Bianche 2018: Tiesj Benoot
Der Belgier von Lotto Soudal sicherte sich nach 184 Kilometern den Sieg mit deutlichen 39 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Wout Van Aert (Vérandas Willems - Crelan), der 58 Sekunden Rückstand aufwies. Der Österreicher Gregor Mühlberger (Bora - hansgrohe) wurde bei der Fahrt über die vom Regen aufgeweichten Schotterpisten Zehnter. Benoot machte sich 30 Kilometer auf die Verfolgung von Bardet und Van Aert und schloss 15 Kilometer vor dem Ziel zu dem Duo auf. Auf dem letzten Sektor fuhr Benoot seinen beiden Kontrahenten schließlich davon.

Zum Rennbericht:

13. Strade Bianche 2019: Julian Alaphilippe
Ausgesprochen knapp ging es zwischen Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) und Jakob Fuglsang (Astana) zu. Nach 184 Kilometern verwies der Franzose in Siena den Dänen um zwei Sekunden auf Platz zwei. Das Podium komplettierte wie im Vorjahr der mittlerweile für Jumbo - Visma fahrende Belgier Wout Van Aert. Fuglsang eröffnete mit seinen Attacken auf den letzten beiden Sektoren das Finale und probierte es auch im letzten Anstieg in der Altstadt von Siena nochmals. Dabei wurde er nur Van Aert, aber nicht Alaphilippe los, der Fuglsang am Ende der steilen Schlussrampe auskonterte.

Zum Rennbericht:

14. Strade Bianche 2020: Wout Van Aert
Nach zwei dritten Plätzen in Folge gelang Wout Van Aert (Jumbo - Visma) der große Coup. Der Belgier setzte sich bei der wegen der Corona-Pandemie in den August verlegten Austragung nach 184 Kilometern als Solist mit 30 Sekunden Vorsprung auf Davide Formolo (UAE Team Emirates) durch. Das Podium komplettierte zwei weitere Sekunden dahinter der Deutsche Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe). Bei dem von Hitze und extrem viel Staub geprägten Rennen attackierte Van Aert seine Kontrahenten 13 Kilometer vor dem Ziel und erreichte die Altstadt von Seine als Solist.

Zum Rennbericht:

15. Strade Bianche 2021: Mathieu van der Poel
Im Jahr darauf kehrte das Rennen wieder auf den angestammten März-Termin zurück. Bei der 15. Austragung konnte sich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) über den Sieg freuen. Nach 184 Kilometern ließ der Niederländer mit fünf Sekunden Vorsprung den Franzosen Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) auf den zweiten Platz. Rang drei sicherte sich der Kolumbianer Egan Bernal (Ineos Grenadiers / +0:20), gefolgt von Titelverteidiger Wout van Aert (Jumbo - Visma / +0:51). Van der Poel schüttelte auf den letzten 500 Metern mit einem unwiderstehlichen Antritt Alaphilippe und Bernal ab. Der Österreicher Michael Gogl (Qhubeka Assos) wurde starker Sechster.

Zum Rennbericht:

16. Strade Bianche 2022: Tadej Pogacar
Die 16. Austragung wurde zur Tadej-Pogacar-Show. Der Kapitän von UAE Team Emirates ließ bereits 50 vor dem Ziel in einem bergabführenden Sektor alle seine Kontrahenten stehen und setzte sich in Siena mit 37 Sekunden Vorsprung auf Alejandro Valverde (Movistar) durch. Das Podium komplettierte nach 184 Kilometern der Däne Kasper Asgreen (Quick-Step - Alpha Vinyl) mit 46 Sekunden Rückstand.

Zum Rennbericht:

17. Strade Bianche 2023: Thomas Pidcock
Tom Pidcock (Ineos - Grenadiers) sorgte für den ersten britischen Sieg in Siena und das auf nicht weniger spektakuläre Weise als Pogacar im Vorjahr. Er kam nach 184 Kilometern mit 20 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Valentin Madous (Groupama - FDJ) ins Ziel, weitere zwei Sekunden dahinter wurde Tiesj Benoot (Jumbo - Visma) Dritter. Pidcock ging bereits über 50 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive, sammelte bei seiner Aufholjagd die Ausreißer des Tages ein und ließ mit Alessandro De Marchi (Jayco - AlUla) 23 Kilometer vor dem Ziel auch den letzten von ihnen hinter sich.

Zum Rennbericht:

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.04.2024Alaphilippe fuhr Klassiker mit gebrochenem Wadenbeinkopf

(rsn) – Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat nach einem Sturz bei Strade Bianche Anfang März die folgenden Rennen mit einem gebrochenen Wadenbeinkopf bestritten. Das sagte der Franzose im

04.03.2024Kämna 14. im Auftakt-Zeitfahren von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Nach Rang zwei im Vorjahr, wo das Auftaktzeitfahren auf dem exakt gleichen Parcours durch Regen beeinflusst wurde, hat Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) die 59. Auflage von Tirreno-Adriati

03.03.2024Wilksch “genießt“ Strade-Debüt: “Richtig geiles Rennen“

(rsn) – Hannes Wilksch (Tudor) eilt ein Ruf voraus. Dem 22-Jährigen wird nachgesagt, dass er einmal ein Mann für die ganz schweren Rennen werden könnte. Als wolle man dieser Erwartung entsprechen

02.03.2024Geschke hatte noch 9 Kilometer, als er Pogacar gewinnen sah

(rsn) – Schon fast 2.000 Rennkilometer hat Simon Geschke (Cofidis) in der noch jungen Saison in den Beinen. Die letzten 200 waren eine richtige Kraftanstrengung bei der 18. Austragung von Strade Bi

02.03.2024Niewiadoma unter Tränen: “Ich wünschte ich wäre 60ste“

(rsn) – Zum neunten Mal auf der Piazza del Campo in Siena angekommen, zum neunten Mal in den Top Ten gelandet – aber wieder nicht gewonnen: Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) lag nach der zehn

02.03.2024Pidcock: “Als wären wir ein Gruppetto gewesen“

(rsn) – Den achten Gravelsektor der 18. Austragung von Strade Bianche (1.UWT) hatte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) vor dem Start als seinen Startpunkt für seinen Angriff auf seinen zweiten Sieg

02.03.202481 Kilometer! Pogacar mit Monster-Solo zum Strade-Sieg

2022 war es ein 49-Kilometer-Solo, zwei Jahre später setzte er noch mal einiges drauf: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat die Strade Bianche (1.UWT) mit einem Angriff 81 Kilometer vor dem Ziel und

02.03.2024Weltmeisterin Kopecky holt zweiten Strade-Erfolg

(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat nach der achten auch die zehnte Ausgabe von Strade Bianche Donne (1.WWT) gewonnen. Nach 137 Kilometern war sie auf dem Piazza del Campo in Siena drei

02.03.2024Alle Aufgebote für die 18. Strade Bianche

(rsn) – Obwohl am Samstag die erst 18. Ausgabe der Strade Bianche (1.UWT) ansteht, gehört das spektakuläre Eintagesrennen über die weißen Schotterpisten der Toskana bereits zu den Klassikern des

01.03.2024Pidcock: “Ich verspüre keinen zusätzlichen Druck“

(rsn) – Auch die 18. Ausgabe der Strade Bianche (1.UWT) wird wieder spektakuläre Bilder liefern, zumal das Rennen in diesem Jahr um gleich 30 Kilometer verlängert wurde. Wir haben vor dem Start in

01.03.2024Ein junger Klassiker für die ganz großen Namen

(rsn) – Auch wenn die seit 2007 veranstaltete Strade Bianche eine im Vergleich zu den traditionellen Eintagesrennen in Belgien, Frankreich oder Italien noch relativ junge Veranstaltung ist, so hat s

01.03.2024Pogacar aus dem Stand zum zweiten Strade-Triumph?

(rsn) – So spät wie noch nie in seiner bisherigen Profikarriere startet Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) in die Saison. Bei der 18. Strade Bianche (1.UWT) wird der Slowene am Samstag sein sechstes

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

23.12.2024Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab

(rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine st

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine