RSNplusRSN-Rangliste, Platz 51

Wilksch: Profivertrag von zwei italienischen Highlights umrahmt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wilksch: Profivertrag von zwei italienischen Highlights umrahmt"
Hannes Wilksch | Foto: Tudor pro Cycling Team

03.12.2023  |  (rsn) - Nicht wie ursprünglich geplant zur Saison 2024, sondern schon in diesem Sommer wurde Hannes Wilksch (Tudor U23) ins ProTeam des Schweizer Rennstalls befördert. Den Aufstieg hatte sich der 22-Jährige vor allem mit einem starken Babygiro verdient.

Beim Giro Next Gen (2.2u), der achttägigen U23-Variante des Giro d`Italia, erreichte Wilksch sein Ziel, die Rundfahrt auf dem Podium zu beenden, und wurde dort am Ende Dritter. Dass er Mitte Juni so gut performen würde, war zu Saisonbeginn allerdings nicht zwingend zu erwarten gewesen, denn wegen einer Corona-Infektion verzögerte sich sein Saisoneinstieg bis Mitte März, ehe er als Gastfahrer des ProTeams die Settimana Coppi e Bartali (2.1) bestritt. Dort sprang aber genau so wenig ein Spitzenergebnis heraus wie beim anschließenden Circuit des Ardennes (2.2) oder Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 (1.2u).

___STEADY_PAYWALL___

Trainingslager bringt Wilksch die Giro-Form

"Nach dem Frühjahr haben wir aber eine Pause gemacht und sind ins Trainingslager gegangen. Dort konnte ich einen soliden Formaufbau betreiben", berichtete Wilksch, dessen Training Ende Mai beim Orlens Nations Grand Prix (2.Ncup) in Polen mit dem dritten Gesamtrang erste Früchte trug.

Mit Selbstbewusstsein ging der Tudor-Kapitän in den anschließenden Babygiro, wo er sich wie zuvor schon beim Orlens Nations Grand Prix auch nicht durch einen Sturz auf der Auftaktetappe zurückwerfen ließ, sondern im Verlauf der Rundfahrt immer stärker wurde. Auf der schweren Vorschlussetappe mit Rang fünf konnte er sich so noch vom sechsten auf den dritten Gesamtrang vorarbeiten.

"Das war mein bester Renntag der Saison. Es war ein brutal harter Tag und wir als Team hatten da eine richtig geile Taktik und perfekt auf mich zugeschnitten, sodass ich aufs Podium fahren konnte", berichtete Wilksch stolz und fügte bezüglich seines dritten Gesamtrangs an: "Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und ich war sehr zufrieden."

Wilksch bei Deutscher Meisterschaft nicht mehr in Topform

Die nächsten Highlights standen für Wilksch schon eine Woche später auf dem Programm. Bei den Deutschen Meisterschaften zählte er im Zeitfahren der U23 zu den Medaillenfavoriten und auch im Straßenrennen der Elite zwei Tage später wäre ihm in Bestform sicherlich eine gute Platzierung zuzutrauen gewesen. Doch im Kampf gegen die Uhr reichte es nur zu Rang vier, im schweren Straßenrennen musste Wilksch aufgeben. "Bei der DM war ich nach dem Babygiro etwas müde, vielleicht auch mental", erklärte der Deutsche, der auf das Straßenrennen der U23-DM verzichtete, um sich vollständig zu regenerieren.

Im Zeitfahren der Deutschen U23-Meisterschaften fehlte Hannes Wilksch die Frische. | Foto: Cor Vos

Im Sommer gab Tudor bekannt, dass Wilksch schon ab August zur Profimannschaft zählen würde. Zunächst stand aber noch die Tour de l`Avenir (2.Ncup) auf dem Programm. Bei der wichtigsten U23-Rundfahrt des Jahres wollte der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft sein Ergebnis vom Babygiro bestätigen, doch nach einem Einbruch am Schlusswochenende musste er schließlich am letzten Tag entkräftet vom Rad steigen. "Die Tour de l`Avenir war mein zweites großes Ziel dieses Jahr und ich bin definitiv nicht zufrieden, wie es dort lief", so Wilksch selbstkritisch.

Dass die Form dennoch gut ist, unterstrich Wilksch nur eine Woche später bei der U23-Ausgabe des GP Plouay (1.2), bei der er als Dritter aufs Podium fahren konnte. Danach standen noch zwei Highlights mit dem ProTeam an. Zum einen ging es zur achttägigen Tour de Langkawi (2.Pro), die er auf einem ordentlichen 15. Platz beendete. "Langkawi war ein richtig cooles Rennen. Es ist schon sehr speziell und man muss es mögen, muss Bock darauf haben. Aber bei mir war das definitiv der Fall", sagte er.

Erstes Monument für Wilksch

Der große Kracher folgte schließlich wenige Tage später, als Wilksch in seinem letzten Saisonrennen mit Il Lombardia (1.UWT) nicht nur sein erstes WorldTour-Rennen, sondern gleich auch sein erstes Monument bestreiten durfen.

Bei der Lombardei-Rundfahrt sammelte Hannes Wilksch erste Erfahrungen in einem Monument. | Foto: Cor Vos

"Lombardei war super, einfach genial. Mein Start war schon seit Mitte der Saison geplant. Links und rechts von mir waren die ganzen Stars, sicherlich war der Leistungsunterschied riesig. Das war nochmal ein ganz anderes Niveau, schließlich waren in der Lombardei die besten am Start", so Wilksch, der aber immerhin in Bergamo ankam und Rang 120 belegte.

Für die kommende Saison, seine erste komplette Profisaison, hat sich der Deutsche vorgenommen, "im Team eine gute Helferrolle einzunehmen und mich gut zurecht zu finden." Wenn sich die Chance für ein eigenes Ergebnis biete, dann wolle er dies aber auch "bestmöglich nutzen", sagte der Rundfahrer.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2024Laporte gibt den Giro d´Italia vor 8. Etappe auf

(rsn) – Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) wird am Samstag nicht mehr zur 8. Etappe des Giro d´Italia antreten. Wie sein niederländisches Team mitteilte, hat sich der Franzose nach seinem

10.05.2024Fällt der Stelvio beim Giro dem Schnee zum Opfer?

(rsn) – Die Überfahrt über das Stilfser Joch zu Beginn der 16. Etappe des Giro d´Italia am 21. Mai wackelt gewaltig. Das legt die italienische Nachrichtenagentur ANSA nahe, derzufolge es die aktu

10.05.2024Kette bremste O´Connor im Kampf gegen die Uhr aus

(rsn) – Platz elf im ersten Einzelzeitfahren des 107. Giro d´Italia: Auf dem Papier sah das für Kletterspezialist Ben O´Connor (Decathlon – AG2R) am Freitag zwischen Foligno und Perugia gar nic

10.05.2024Richtungsweisende Bergankunft im Apennin

(rsn / ProCycling) – In den vergangenen sieben Tagen blieb das Klettern, abgesehen von der 2. Etappe nach Oropa, bei jeder Etappe auf weniger als 2.000 Höhenmeter beschränkt. Am zweiten Samstag wi

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

10.05.2024Schachmann im “Schongang“ zum Spitzenergebnis

(rsn) - Schneller als Mikkel Bjerg, schneller als Antonio Tiberi oder Luke Plapp und auch schneller als Geraint Thomas – am Ende stand der fünfte Platz. Maximilian Schachmann (Bora – hangrohe) er

10.05.2024Fleche du Sud: Vorarlberg und Hrinkow bergauf bärenstark

(rsn) - Auch wenn auf der Königsetappe des Fleche du Sud (2.2) mit der 3,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,2 Prozent steilen Bergankunft in Bourscheid kein Kraut gegen den Solosieger Pim Ronhaar (

10.05.2024Thomas: “Ich konnte es heute nicht ganz bringen“

(rsn) – Tadej Pogacar demonstrierte im ersten Zeitfahren seine herausragende Stellung bei diesem Giro d’Italia. Der Slowene holte am Schlussanstieg des Zeitfahrens zwischen Foligno und Perugia ein

10.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem weiteren grandiosen Auftritt das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia (2.UWT) für sich entschieden. Der Träger des Ros

10.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

10.05.2024Pogacar gewöhnt sich ans Rad und zündet am Berg die Rakete

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat auf der 7. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt gefeiert. Im 40,6 Kilometer langen Einzelzei

10.05.2024Nys schnappt Buchmann ersten Saisonsieg vor der Nase weg

(rsn) – Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) denkbar knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der Deutsche Meister kam nach 182,7 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)