RSNplusRSN-Rangliste, Platz 5

Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt"
Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) | Foto: Cor Vos

02.01.2024  |  (rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Schweizer gewann die Settimana Coppi e Bartali (2.1), holte mit der Mixed Staffel wie schon 2022 WM-Gold und fuhr im Saisonverlauf insgesamt sieben Mal aufs Podium.

“Ich bin sehr, sehr zufrieden“, kommentierte Schmid gegenüber radsport-news.com sein drittes Jahr bei den Profis. Vor allem in den ersten Monaten lief es wie am Schnürchen. “Ich hatte einen super Start“, spielte er auf den fünften Gesamtrang bei der Tour Down Under (2.UWT) im Januar an. In Australien konnte Schmid als Fünfter der 2. Etappe auch seine erste Podiumsplatzierung der Saison einfahren.

___STEADY_PAYWALL___

Die nächsten Highlights folgten in Europa. Bei der Coppi e Bartali Ende März landete der 24-Jährige auf allen fünf Etappen in den Top Ten und wurde dabei gleich drei Mal Zweiter. Unterm Strich bedeutete das den Gesamtsieg bei dem italienischen Mehretappenrennen.

Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step, li.) präsentierte sich zum Saisondebüt in Australien bereits in guter Form und wurde Gesamtfünfter der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

Zehn Tage später knüpfte Schmid bei der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) nahtlos an diese Leistungen an. Auf vier der sechs Etappen fuhr er unter die besten Zehn, zwei Mal davon reichte es für das Podium. Zwar blieb ihm ein Tagessieg verwehrt, dafür sprang ein guter elfter Rang in der Gesamtwertung heraus. “Bei der Coppi e Bartali und im Baskenland lief es super, dort hatte ich die beste Form der Saison“, befand Schmid.

Dagegen blieb er bei den Ardennenklassikern hinter den Erwartungen zurück. Weder beim Amstel Gold Race (1.UWT), noch beim Fleche Wallonne (1.UWT) und auch nicht bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) konnte er die gewünschten Ergebnisse einfahren, Platz 16 beim Flèche Wallonne blieb sein bestes Resultat. "In den Ardennen lief es leider nicht ganz so gut. Wäre ich nicht krank geworden, wäre es dort sicher deutlich besser gelaufen“, erklärte Schmid.

Danach startete er die Vorbereitung auf sein geplantes Debüt bei der Tour de France. Nach dem Höhentrainingslager hatte der Allrounder allerdings “etwas Mühe“, wieder in Form zu kommen. So sprangen bei der als Generalprobe dienenden Tour de Suisse (2.UWT) nicht die gewünschten Resultate heraus - aber auch wegen des tragischen Todes von Gino Mäder (Bahrain Victorious) sei die Heimrundfahrt “nicht so einfach“ gewesen.

Ende März krönte Schmid seine erfolgreiche erste Saisonphase mit dem Gesamtsieg bei der Settimana Coppi e Bartali. | Foto: Cor Vos

Weil die Beine nicht so wollten, wie es Schmid gerne gehabt hätte, entschied er sich gemeinsam mit dem Team gegen einen Tour-Start. “Ich habe mich bei der Tour de Suisse nicht super gefühlt. Es ging jeden Tag ein bisschen besser, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich für die Tour zu 100 Prozent bereit gewesen wäre. Wenn ich zur Tour gehe, dann in Topform“, so Schmid, der letztlich der Sportlichen Leitung übereinkam, 2023 keine Grand Tour zu fahren und sich stattdessen auf die Rad-WM vorzubereiten.

Das sollte sich auszahlen. In Glasgow gelang ihm mit der Schweizer Mixed Staffel die Titelverteidigung im Teamzeitfahren, und auch zwei Tage zuvor hatte es im Straßenrennen lange Zeit gut ausgesehen. “Leider bin ich auf der letzten Runde ein bisschen eingebrochen. Grundsätzlich wäre ein super Resultat drin gewesen, auch wenn es nicht gerade meine Traumstrecke war“, so Schmid, der im Straßenrennen letztlich Rang 13 belegte.

Im Anschluss an Glasgow bestritt er noch die Deutschland Tour (2.Pro) sowie einige Eintagesrennen, ohne jedoch weitere Top-Ergebnisse erzielen zu können. “Nach der WM war ich ein paar Tage krank und konnte in den letzten Rennen des Jahres nicht mehr ganz an meine Topform vom Frühjahr anknüpfen“, erklärte Schmidt.

Bei der Rad-WM in Glasgow gelang Schmid mit der Schweizer Mixed Staffel (Mitte) die Titelverteidigung im Teamzeitfahren. | Foto: Cor Vos

Trotz zwei erfolgreicher Jahre beschloss Schmid, Soudal – Quick-Step das Team am Saisonende zu verlassen und sich dem australischen Team Jayco – AlUla anzuschließen. “Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, denn ich war super zufrieden. Allerdings gab es in diesem Herbst einen großen Umbruch, viele Fahrer haben das Team verlassen. Mit dem Wechsel zu Jayco werde ich wahrscheinlich noch mal mehr Freiheiten bekommen und kann meine Saison besser planen. Das war auch der Grund für meinen Wechsel“, meinte Schmid und fügte zuversichtlich an: “Ich denke, dass mein Fahrertyp gut ins Team passt und ich gut mein Potenzial ausschöpfen kann.“

Im Frühjahr will sich Schmid auf die Ardennenklassiker konzentrieren, bei denen er besser abzuschneiden hofft als noch 2023. Das größte Ziel aber wird im September die Heim-WM in Zürich sein. “Das wird ein spezielles Rennen mit so vielen Fans und Freunden am Streckenrand. Ich selbst wohne sehr nahe an der Strecke und ich denke, dass der Kurs perfekt auf mich zugeschnitten ist“, zeigte sich Schmid optimistisch, im Straßenrennen um die Medaillen mitfahren zu können.

Zudem will er im Gegensatz zum vergangenen Jahr auch wieder eine Grand Tour bestreiten. “Welche ich fahren werde, ist noch nicht entschieden. Da wird im Verlauf des Januars Klarheit herrschen“, so Schmid abschließend.

Data powered by FirstCycling.com

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

26.12.2023Lipowitz: Als Neoprofi viel gelernt und zweimal gejubelt

(rsn) – In seiner ersten Saison bei den Profis wusste Florian Lipowitz nicht nur als zuverlässiger Helfer zu überzeugen. Der Neuzugang von Bora – hansgrohe trug sich zudem mit gleich zwei Siegen

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)