RSNplusRSN-Rangliste, Platz 111

Centrone: Kein Rad, dann Corona und schließlich keine Rennen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Centrone: Kein Rad, dann Corona und schließlich keine Rennen"
Ivan Centrone (Geofco-Doltcini - Materiel Velo.com) | Foto: Privat

03.11.2023  |  (rsn) – Wenige Rennen, kein internationaler Sieg, dazu Materialprobleme: Ivan Centrone (Materiel – Velo.com) blickt auf eine enttäuschende Saison zurück. Dementsprechend sagte der Luxemburger gegenüber radsport-news.com: "Die Bilanz fällt leider nicht so gut aus. Die Resultate waren leider nicht so, wie ich sie mir erhofft hatte. Es war ein kompliziertes Jahr mit dem Team.“

Centrone hatte schon einen schwierigen Saisonstart. Bis Anfang Mai brachte er es auf gerade einmal zwei UCI-Renntage. "Ich wäre am Anfang der Saison gerne mehr Rennen gefahren. Aber ich hatte nach meinem Sturz beim GP Lillers (1.2) Anfang März Materialprobleme und konnte deshalb keine Rennen fahren“, berichtete der 28-Jährige, der ohne Ersatzmaterial auskommen musste, nachdem sein Rad beschädigt worden war.

___STEADY_PAYWALL___

So konnte Centrone zwei Wochen lang auch kein Straßentraining absolvieren, sondern musste seine Kilometer auf der Rolle abspulen. Dadurc verpasste er auch die UCI-Rennen in Cholet. "Es ist auch schwer, sich irgendwie in Form zu bringen, wenn man nicht richtig trainieren kann. Ich habe die wenigen Rennen mit Training kombiniert und zwei Camps in Calpe gemacht“, blickte er zurück.

Die nächste Enttäuschung ausgerechnet beim Heimspiel

Beim Fleche du Sud (2.2) Mitte Mai folgte der nächste Rückschlag Centrone kämpfte beim Heimspiel um das Bergtrikot, verpasste es als Zweiter am Ende wegen mangelnder Teamunterstützung aber knapp. "Das war eine sehr große Enttäuschung. Wir haben im Team nicht verstanden, worum es ging und haben die nötige Arbeit nicht leisten können. Das hat mich leider das Bergtrikot bei einem der wichtigsten Rennen in Luxemburg gekostet“, bedauerte Centrone, der anschließend ein kleineres Rennen in Luxemburg gewann. "Das war zumindest gut für die Moral“, fügte er an.

Als nächstes UCI-Rennen stand im August die zehntägige Tour de la Guadeloupe (2.2) an, wo Centrone im Vorjahr eine Etappe gewonnen hatte. Auch diesmal lief es auf Guadeloupe von Anfang an sehr gut. Im Prolog zum Auftakt wurde der Allrounder Dritter und holte damit seine erste UCI-Podiumsplatzierung der Saison. Danach folgten noch ein achter und ein vierter Platz, doch dann begannen die Leiden.

Ivan Centrone (vorn, Foto aus dem Jahr 2020) blickt auf eine aus mehreren Gründen enttäuschende Saison zurück. | Foto: Cor Vos

Centrone fühlte sich bei der Hitze körperlich nicht gut, obwohl ihm diese Bedingungen eigentlich liegen. Dennoch biss er sich zunächst durch, da Teamkollege Alex Kess nach einem Etappensieg mehrere Tage im Gelben Trikot unterwegs war und er seinen Landsmann unbedingt unterstützen wollte. Bis zur 7. Etappe hielt Centrone mit, doch nach einem fünften Etappenplatz musste er aufgeben. "Nach der 7. Etappe ging es mir gar nicht gut, wir haben dann einen Corona-Test gemacht und der war positiv“, berichtete Centrone, für den dies der letzte Renneinsatz der Saison gewesen sein sollte.

Das Coronavirus zwang zu einer längeren Pause

Das Virus beeinträchtigte nämlich die Lungenfunktion, weshalb er einige Zeit pausieren musste. "Zum Glück geht es mir jetzt wieder besser“, sagte Centrone nun knapp drei Monate später. Zudem sagte das Team kurzfristig für den September geplante Starts bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) und in Marokko ab, so dass Centrone beschloss, schon Mitte September seine Saison zu beenden. "Es war war sehr ärgerlich für mich, dass für Rennen, auf die ich mich über längere Zeit vorbereitet hatte, kurzfristig abgesagt wurde“, kritisierte Centrone seine Mannschaft.

Aufgrund der vielen Probleme mit dem belgischen Rennstall, der erst vor zwei Jahren gegründet wurde und nach Centrones Einschätzung noch “weit von einem seriösen Kontinental-Team entfernt“ sei, wird er künftig nicht mehr für Materiel – Velo.com fahren. Derzeit befindet er sich noch mit einer anderen Mannschaft in Gesprächen. "Wenn das nicht klappt, dann war es das mit der Karriere“, so Centrone, der aber betonte, gerne weiterfahren zu wollen. "Im Moment bin ich noch mit 200 Prozent Energie beim Radfahren.“

Centrone schätzte seine Chancen auf einen neuen Vertrag aber auch realistisch ein. "Es wird gegen die vielen jungen Fahrer immer schwieriger. Nicht unbedingt leistungstechnisch. Aber wenn man 28 ist und nicht sieben Siege im Jahr eingefahren hat, wird es schwer, einen guten Vertrag zu bekommen, wenn man nicht einen Sponsor mitbringt", schloss er.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernen Osten: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Kyushu (2.1, JPN)