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21.09.2023 | (rsn) – Die Mixed-Staffel ist im Radsport noch ein junger Wettbewerb, eingeführt bei den Europameisterschaften 2019 in Alkmaar ist sie aber mittlerweile nicht nur ein EM- sondern auch ein ein WM-Format. Drei Männer und drei Frauen absolvieren jeweils eine Runde gemeinsam, wobei die Zeit der zweiten Finisherin oder des zweiten Finishers genommen wird. Während die Männer das Rennen eröffnen, sind die Frauen in der Position, den Kampf um die Medaillen zu entscheiden.
Somit sind die Männer nach ihrer Runde in der Warteposition und müssen sich auf die Leistung der Frauen verlassen. "Glaube nicht, dass das normal ist", sagte die Französin Audrey Cordon-Ragot (Human Powered Health) nach dem Rennen grinsend im Gespräch mit radsport-news.com. Die 33-Jährige aus Pontivy hatte auch gut Lachen, denn erstmals ging die Goldmedaille an Frankreich. Und diese hatte die Grand Nation vor allem dem weiblichen Trio, bestehend aus ihr, Juliette Labous (DSM Firmenich) und Cedrine Kerbaol (Ceratizit WNT Pro Cycling), zu verdanken.
Denn das Trio der sorgte für die schnellste Frauenzeit des Tages, nahm dem Rest Europas fast 20 Sekunden auf den 19,3 Kilometern ab. "Wir arbeiten hart für diesen Wettbewerb, sicherlich am härtesten, seit der Einführung dieses Formats. Wir versuchten es jedes Jahr und nun hat es geklappt", freute sich Cordon-Ragot.
Vor einem Monat fehlten noch sieben Sekunden auf das Regenbogentrikot, welches die Schweizer Mannschaft gewinnen konnte. Doch die knappe Niederlage wirkte wie ein Befreiungsschlag: "Danach haben wir an uns geglaubt und jetzt sind wir echt glücklich über den Sieg."
Schon in Glasgow waren die französischen Frauen das absolut schnellste Team. "Die Jungs haben sich damals geärgert, sagten, wir wären nur Zweite geworden wegen ihnen. Und auch heute kamen sie wieder mit Rückstand an, aber wir haben den Tag gerettet."
Ein bisschen Wehmut schwang bei der erfahrenen Französin allerdings mit, denn nach wie vor ist die Mixed-Staffel noch nicht in das Olympische Programm eingebaut, dass in anderen Sportarten viele gleichartige Wettbewerbe in den letzten Jahren einführte. Gerade im Hinblick auf Paris 2024 wäre dieses Event ein absolutes Highlight für die französische Europameister-Equipe.
"Sie versuchen es reinzunehmen. Es ist eine superschöne Disziplin und passt meiner Meinung nach perfekt zum Olympischen Spirit. Aber ich werde das als Sportlerin wohl nicht mehr erleben, aber wenn es so weit ist, dann werde ich Frankreich anfeuern", so die 33-Jährige, für die die Goldmedaille auch eine persönliche Befriedigung ist. Denn zu Jahresbeginn startete Cordon-Ragot noch für die spanische Zaaf-Mannschaft. Weil die Gehaltszahlungen ausblieben und das Team den Rennbetrieb einstellte, musste sie während der Saison das Team wechseln.
Seit über 15 Jahren ist sie als Profi unterwegs, erlebte die Höhen und Tiefen ihres Sports, aber auch den Aufstieg der Frauen im Radsport. Gerade auch deswegen liegt ihr die Mixed-Staffel sehr am Herzen, die immer noch gerne belächelt wird. "Es ist ein tolles Zeichen, dass die Frauen diese Staffel beenden dürfen", erklärte sie und stellte damit einen Fakt in den Mittelpunkt, den nur wenige Mixed-Teambewerbe bislang haben. Denn zumeist sind es die Männer, die am Ende die Erfolgsbilder abliefern und wie im Skilanglauf oder beim Skispringen für den finalen Lauf oder finalen Sprung vorgesehen sind.
"Der Wettbewerb weckt immer eine Gänsehaut in mir und ich finde, solche Rennen brauchen wir öfter", meinte Cordon-Ragot abschließend. Die Französin sieht das Event auch als Zeichen der Gleichstellung im Radsport: "Es zeigt, dass wir unseren Platz immer mehr einnehmen. Bis vor wenigen Jahren war es fast ein reiner Männersport und Formate wie dieses, sind ein gutes Zeichen für die Zukunft."
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