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01.04.2023 | (rsn) - Fünf schwere Eintagesrennen umfasst die Heilige Woche in Flandern, angefangen von Brugge-De Panne (1.UWT) bis zur Ronde van Vlaanderen (1.UWT). Und noch vier Fahrer stehen am Sonntag in den Aufgeboten ihrer Mannschaft, die jedes einzelne dieser Rennen bestritten und auch gefinisht haben. Ein elitärer Kreis, der zum einen zeigt, wie hart und anspruchsvoll die Frühlingsrennen in Belgien sind, zum anderen aber auch wie die Mannschaften durchrotieren, um ihren Fahrern auch entsprechende Verschnauf- und Erholungspausen geben.
"Ich glaube, die Rennfahrer, die noch alles fahren, gehören zu einem ganz kleinen Kreis. Die Rennen sind so enorm schwer, da brauchst du auch Erholung dazwischen“, erklärte John Degenkolb (DSM) im Gespräch mit radsport-news.com. Der Oberurseler ist einer der Vielstarter in Flandern, seine Teilnahme bei Mailand-Sanremo (1.UWT) verhinderte sein Erscheinen bei Brugge-De Panne, weshalb der 34-Jährige nicht zu dem elitären Quartett zählt.
In diesem befindet sich dort aber mit Jonas Rutsch (EF Education - EasyPost) zumindest ein Deutscher. Trotz der widrigen Wetterbedingungen in der letzten Woche erreichte er sowohl bei Brugge-De Panne, der E3 Saxo Classic (1.UWT), Gent-Wevelgem (1.UWT) als auch Dwars door Vlaanderen (1.UWT) die Ziellinie und war dabei nie schlechter als Platz 51. 860 Rennkilometer hat er in den letzten zehn Tagen in den Beinen, am Sonntag kommen 273,4 weitere hinzu.
Neben ihm zählen auch noch der Niederländer Elmar Reinders (Jayco AlUla), der Däne Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) und der Belgier Tom van Asbroeck (Israel - Premier Tech) zu diesem erlauchten Kreis der wackeren Kämpfer. Nicht zufällig sind es vor allem Helfer, die sich durch die heilige Woche in Flandern gequält haben.
Aus dem Kreis verabschieden wird sich am Sonntag Luca Mozzato (Arkéa Samsic), denn der Italiener wird die Ronde nicht bestreiten. "Unsere oberste Prämisse ist aber nie nur ins Ziel zu kommen. Wir wollen schon das bestmögliche Ergebnis erzielen, für das Team, aber auch für uns", berichtete der 25-Jährige aus Arzignano, angesprochen auf die stille Heldentat der vier Zielankünfte.
"Das Wetter war nicht angenehm, zum Glück war es bei Dwars door Vlaanderen etwas besser", meinte er und sprach damit auch an, dass die heftigen Wetterbedingungen ihren Teil dazu beigetragen haben, dass nur so wenige Fahrer alle Flandern-Klassiker beenden konnten: "Vor allem wenn dir kalt ist, ist die Ernährung schwierig im Rennen und auch die Verdauung. Das macht es dann noch zu einer größeren Herausforderung."
Doch die vier noch verbliebenen Helden sind klare Teamplayer, würden ihr mögliches Finish immer wieder opfern für ihre Rolle als Helfer in ihren Mannschaften. Und eine wirkliche Belohnung gäbe es für die fünfte Zielankunft in der heiligen Woche auch nicht. "Natürlich ist das Wetter hart gewesen, aber so kann eben der Frühling hier sein. Für mich waren die schlechten Temperaturen sogar ein Vorteil, denn da fahre ich noch besser", erzählte Reinders, der auf seinen Platz im Quartett auch wenig gibt. "Die Rennen hier brauchen nicht noch einen speziellen Reiz für mich. Belgien ist immer speziell, vor allem mit den Fans und es ist einfach schön, hier zu fahren", erklärte er abschließend.
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