Normandie: Bike Aids Ewart wahrt Top-Ten-Chance

Einzelkämpfer Reinhardt mit Fairplay im Sprint um den Sieg

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Einzelkämpfer Reinhardt mit Fairplay im Sprint um den Sieg"
Theo Reinhardt (Deutsche Nationalmannschaft, links) rollte im Sprint um den Tagessieg als Vierter über den Zielstrich. | Foto: Bike Aid

26.03.2022  |  (rsn) - Das Dasein als Einzelkämpfer scheint Theo Reinhardt (Nationalteam) gut zu tun. Gestern stieg bei der Tour de Normandie mit Sven Redmann sein letzter Teamkollege aus, so dass der Bahnspezialist am Samstag auf der 6. Etappe auf sich allein gestellt war. Dies hielt Reinhardt aber nicht davon ab, einen ansprechenden vierten Platz in der Tageswertung zu erzielen. "Der Radsportgott war heute gut zu mir", sagte er zufrieden zu radsport-news.com

Der 31-Jährige hatte wenige Kilometer vor dem Ziel den Sprung in eine kleine Ausreißergruppe geschafft, die den Etappensieg unter sich ausmachte. "Es war den ganzen Tag über sehr nervös, weil es sehr windig war. Eigentlich wollte ich nur weit vorne im Feld fahren, um jeglicher Gefahr aus dem Weg zu gehen und ein einfacheres Leben zu haben. Dann haben drei Mann attackiert und ich bin irgendwie geistesgegenwärtig mit", berichtete Reinhardt.

Im Vierersprint belegte er aber praktisch kampflos den vierten Platz. Während seine drei Mitstreiter um den Tagesspieg sprinteten, ließ der Deutsche ausrollen. "Eigentlich war ich zum Zeitpunkt der Attacke schon etwas angeschlagen, weil ich den ganzen Tag für mich alleine auf Position fahren musste und damit auch viel im Wind. Glücklicherweise saß ich dann in der Gruppe, aber da ich nicht so viel Anteile am Durchkommen der Gruppe hatte, bin ich der Fairness halber nicht mitgespurtet", erklärte Reinhardt. Aber im Sprint, den Tim Marsman (Metec) gewann, hätte auch "die Kraft gefehlt", wie sein Sportlicher Leiter Sven Meyer gegenüber radsport-news.com ergänzte.

Meyer freute zum einen das gute Ergebnis von Reinhardt, vor allem aber, dass dieser schadlos durchgekommen war. Denn kurz nachdem sich die Gruppe mit Reinhardt gelöst hatte, kam es auf den letzten drei Kilometern zu einem heftigen Massensturz im Feld, in den unzählige Fahrer verwickelt waren. "Es war das optimale Ergebnis und auch die optimale Herangehensweise von Theo. Bei der Hektik heute hatte ich hinten raus schon ein bisschen Angst, dass er im Sprint des Feldes mit reinhält. Es hat sich dann ja auch bewahrheitet, dass es gut war, nicht hinten positioniert zu sein, weil sich da noch mal alle abgelegt haben", sagte Meyer.

Von dem Massensturz profitierte auch die Spitzengruppe, die am Ende sechs Sekunden an Vorsprung ins Ziel rettete. Gut möglich, dass das Feld andernfalls die Lücke noch zugefahren hätte. Aber wie Reinhardts sagte: Der Radsportgott meinte es an diesem Samstag gut mit ihm.

Bike Aid: De Rooij gestürzt, Ewart behält seine Chance auf die Top Ten

In den Massensturz war auch Bike Aid-Fahrer Jesse de Rooij verwickelt. Er habe aber nur Schürfwunden davongetragen und sei ansonsten unversehrt, wie sein Team mitteilte. Wichtig auch für Bike Aid: Da der Sturz innerhalb der letzten drei Kilometer geschah, gab es keine Zeitabstände für die Gesamtwertung. So liegt Jesse Ewart immer noch auf Rang 35 und hat vor der Schlussetappe nur acht Sekunden Rücktand auf die Top Ten.

Die Fahrer von Bike Aid kommen nach dem Massensturz im Finale ins Ziel. Foto: Bike Aid

"Die Fahrer haben die heutige Etappe als die bisher `Lockerste` beschrieben. Jesse Ewart kam das nach seinem gestrigen Tag in der Ausreißergruppe zugute. Uns erstaunte es, dass es so gut wie keine Attacken gab. Etwas ärgerlich war, dass durch den Massensturz keiner unserer Fahrer die Chance hatte, noch eine vordere Platzierung zu erzielen", erklärte der Sportliche Leiter Anton Wiersma.

Bester Bike Aid Fahrer in der Tageswertung war in Abwesenheit des gestern ausgeschiedenen Sprinters Leo Bouver dessen Landsmann Julian Lino auf Rang 49

 

Weitere Radsportnachrichten

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

10.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

10.05.2025Tarling gewinnt erstes Giro-Zeitfahren, Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

10.05.2025Cosnefroy in Morbihan zum dritten Mal der Beste

(rsn) – Titelverteidiger Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) hat zum dritten Mal in seiner Karriere den GP du Morbihan (1.Pro) gewonnen. Im Hügelsprint in Plumelec war er nach 190 Kilometern klar

10.05.2025Vollering macht am Alto de Cotobello den Sack zu

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat am Schlusstag der 11. Vuelta Espana Femenina ihre Überlegenheit bestätigt und neben der Gesamtwertung auch die 7. Etappe gewonnen. Nach 153 Kilometern von

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)