Tagessieger wollte Paris-Nizza schon aufgeben

McNulty ging All-In gegen den Frust der ersten vier Tage

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "McNulty ging All-In gegen den Frust der ersten vier Tage"
Das ist der Moment, als Brandon McNulty alles gegen den Frust des Paris-Nizza-Auftaktes in die Beine lenkte und seine siegbringende Attacke startete| Foto: Cor Vos

10.03.2022  |  (rsn) - Die erste Hälfte von Paris-Nizza für Brandon McNulty (UAE Team Emirates) war zum Abhaken. Der US-Amerikaner wurde am zweiten Tag eines der Opfer der Windkante, musste auf der 3. Etappe in seiner Paradedisziplin berghoch abreißen lassen und auch das Zeitfahren lief nicht nach Wunsch. Strahlen konnte der 23-Jährige aber dann am fünften Tag, mit seinem spektakulären Etappensieg in Saint-Sauveur-de-Montagut.

Aus einer Fluchtgruppe heraus feierte er den bislang größten Sieg seiner noch jungen Karriere, nachdem er zu Jahresbeginn schon bei der Trofeo Calvia sowie der Faun Ardeche Classic für Furore gesorgt hatte. "Es ist echt unglaublich. Ich fühle mich so glücklich und muss das alles erst sich setzen lassen“, berichtete McNulty, der wieder einmal zeigte, wie schnell Freud und Leid im Radsport beisammen liegen: "Die Voraussetzungen für meinen ersten WorldTour-Erfolg waren nicht ideal, mit der Windkante, dem Sturz. Es lief überhaupt nicht gut.“

Deshalb dachte der Mann aus Arizona vor der 5. Etappe ans Aussteigen. "Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob ich weitermachen soll und ob die Rundfahrt so für mich noch Sinn macht“, schilderte McNulty gegenüber cyclingnews.com, der seit 2020 für den Rennstall unterwegs ist und zu den zahlreichen Fahrern im Kader zählt, denen auch bei ein- und mehrwöchigen Touren ein Spitzenergebnis zuzutrauen ist.

Auf bekannten Straßen zum Erfolg

Seine bisherige Saison war, wie die Fernfahrt Paris-Nizza, geprägt von Auf und Ab. Gleich im ersten Rennen des Jahres landete er auf Mallorca seinen ersten Sieg, zwei Tage später in den Bergen der Tramuntana wurde er Vierter, mit Platz zwei legte er in Andratx nach. Bei den eher flacheren Rennen in Palma, Murcia und Almeria landete er außerhalb der Top-Positionen, glänzte aber wieder bei der Algarve-Rundfahrt, wo er in der Gesamtwertung Platz zwei hinter Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) belegte.

Es folgte der Sieg bei der Faun Ardeche Classic, interessanterweise genau in jener Region, in der er jetzt auch bei Paris-Nizza gewinnen konnte. "Die Etappe führte über die gleichen Anstiege und die Erinnerungen daran waren gut“, so McNulty, der sich früh aufmachte und in einer größeren Spitzengruppe mitmischte.

Denn nach seinen Zeitverlusten war er für den neuen Gesamtführenden Primoz Roglic (Jumbo – Visma) keine wirkliche Gefahr mehr. McNulty hatte mit seiner Ausreißergruppe schon einen Vorsprung von sechs Minuten, als er 39 Kilometer vor dem Ziel angriff. "Es war eine Situation, wo man die Initiative ergreifen muss. Aus dem Begleitwagen kam die Anweisung, es genau an jenem Anstieg zu probieren und ich bin All-In gegangen“, erinnerte sich der US-Amerikaner. Das Ziel erreichte er dann mit einem Vorsprung von fast zwei Minuten auf seine früheren Begleiter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2022Walscheids Paris-Nizza-Ausstieg zahlte sich voll aus

(rsn) – Als Zweiter von Nokere Koerse (1.Pro) hat Max Walscheid (Cofidis) nicht nur die erste Podiumsplatzierung für seinen neuen Arbeitgeber eingefahren. Der Heidelberger unterstrich außerdem, da

13.03.2022Nach Vlasovs Sturz stieg Bora bei Paris-Nizza komplett vom Rad

(rsn) - Es gab Zeiten, da überzeugte Bora – hansgrohe gerade im Frühjahr durch Spitzenergebnisse in Serie. Beispielsweise mit den Siegen von Maximilian Schachmann bei Paris-Nizza. In diesem Jahr b

13.03.2022Highlight-Video der Schlussetappe von Paris-Nizza

(rsn) - Nachdem er im vergangenen Jahr das Gelbe Trikot am Schlusstag noch an Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) abgeben musste, hat Primoz Roglic (Jumbo - Visma) bei der 80. Ausgabe von Paris-N

13.03.2022“Motorrad“ Van Aert zieht Roglic zum Paris-Nizza-Triumph

(rsn) – Mit einer Attacke am Col d’Eze 19 Kilometer vor dem Ziel hat sich Simon Yates (BikeExchange – Jayco) im verregneten Nizza nach 115 Kilometern die letzte Etappe von Paris-Nizza gesichert

13.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

12.03.2022Doppelt schwerer Tag für Bora – nur Hindley überzeugte

(rsn) – Mit gleich vier starken Rundfahrern bestreitet Bora – hansgrohe zurzeit Paris-Nizza (2.UWT) und Tirreno-Adriatico (2.UWT). Ursprünglich waren es sogar sechs, doch in Frankreich fiel Felix

12.03.2022Mühlberger: “Wir haben es probiert, aber es hat nicht geklappt“

(rsn) – Das Jahr 2021 war zweifelsfrei eines zum Abhaken für Gregor Mühlberger. Der Movistar-Profi wurde durch eine Gehirnhautentzündung in der ersten Saisonhälfte weit zurückgeworfen, feierte

12.03.2022Highlight-Video der Königsetappe von Paris-Nizza

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 32-jährige Slowene setzte sich über 156,2 Kilometer von Nizza zur Bergankunf

12.03.2022Roglic im Bergaufsprint am Col de Turini unwiderstehlich

(rsn) – Mit einem unwiderstehlichen Sprint aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus sicherte sich Primoz Roglic (Jumbo – Visma) auf der 7. Etappe von Paris – Nizza seinen ersten Saisonsieg.

12.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

11.03.2022Ein Junge aus der Vendée sorgt für die Sensation

(rsn) - "Du bist eine Maschine", riefen die Teamkollegen Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) zu, als dieser am Absperrgitter in Aubagne am Ende der 6. Etappe von Paris-Nizza zusammengesunken war und in

11.03.2022Paris-Nizza: Houle will als Einzelkämpfer in die Top Ten

(rsn) – Mit sieben Fahrern war das Team Israel – Premier Tech in die 80. Austragung von Paris-Nizza gestartet, seit dem fünften Tag ist aber nur noch einer im Feld. Nach den Aufgaben von Rudy Bar

Weitere Radsportnachrichten

03.09.2025Der Krieg und der Radsport

(rsn) - Das Baskenland hat eine lange Tradition als Protestregion. Deshalb verwunderte es nicht, dass die 11. Etappe der Vuelta a Espana in einem Meer aus Palästina-Fahnen förmlich unterging. Die le

03.09.2025Fordernde Mischung aus engen Landstraßen und steilen Anstiegen

(rsn) - Über 144,9 Kilometer führt die 12. Vuelta-Etappe von der Küstenstadt Laredo ins Landesinnere nach Los Corrales de Buelna und bietet dabei eine fordernde Mischung aus engen Landstraßen und

03.09.2025Vingegaard: “Ich hätte heute sehr gerne gewonnen“

(rsn) – Wegen mehrerer Protestaktionen wurde die 11. Etappe der Vuelta a Espana drei Kilometer vor dem Ziel in Bilbao beendet. Der Etappensieg wurde nicht ausgefahren, die Zeitabstände aber zählen

03.09.2025Proteste in Bilbao: 11. Etappe verkürzt, kein Tagessieger

(rsn) - Offensichtlich in Folge der Proteste gegen das Team Israel – Premier Tech haben die Organisatoren der 80. Vuelta a Espana das Finale der 11. Etappe über 157,4 Kilometer rund um Bilbao verkÃ

03.09.2025Kooij auch am zweiten Tag der Tour of Britain der Schnellste

(rsn) – Wie Europameisterin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei der Simac Ladies Tour, so hat auch ihr Landsmann Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) bei der 21. Tour of Britain (2.Pro) zum zweit

03.09.2025Wiebes holt sich auf Windkantenetappe ihren zweiten Sieg

(rsn) – Auftaktsiegerin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat auch am zweiten Tag der 27. Simac Ladies Tour (2.WWT) zugeschlagen. Die Europameisterin aus den Niederlanden setzte sich über 124,5 K

03.09.2025Diskussionen über Vuelta-Ausstieg von Israel - Premier Tech?

(rsn) - Nach den erneuten Protesten von pro-palästinensischen Protesten scheint es bei den Mannschaften Diskussionen über einen möglichen Ausstieg von Israel – Premier Tech von der Vuelta a Espan

03.09.2025Sbaragli steigt vom Rad, Vendrame von Decathlon zu Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

03.09.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe“

(rsn) – Mehr als einen Monat nach seinem schweren Sturz bei der Polen-Rundfahrt ist Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) aus dem Krankenhaus entlassen. Der U23-Weltmeister von 2021 lag zwei

03.09.2025Pro-palästinensische Demonstranten behindern erneut Vuelta

(rsn) – Bei der Vuelta a Espana haben pro-palästinensische Demonstranten erneut die Fahrer behindert – während die Aktion vom Teamzeitfahren der 5. Etappe noch glimpflich endete, kam es diesmal

03.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 11. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

03.09.2025Herzbeutelriss: Froome schwerer verletzt als zunächst gemeldet

(rsn) - Chris Froome (Israel – Premier Tech) hat sich bei seinem schweren Trainingssturz in Frankreich schwerer verletzt als zunächst gemeldet. “Es war eindeutig viel ernster als nur ein paar Kno

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Bulgaria (2.2, 000)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)