--> -->
09.03.2022 | (rsn) - Seit meinem letzten Blog-Eintrag sind etwas mehr als zwei Monate vergangen. In der Zwischenzeit ist viel passiert und ich werde für euch wieder ein paar Fragen beantworten.
Wie verlief der Saisonstart?
Mein Saisonstart kam etwas überraschend schon bei der Rundfahrt Etoile de Bessèges, wo ich für einen Teamkollegen eingesprungen bin. Dort konnte ich Anfang Februar die Luft des Profipelotons schnuppern. Für mich persönlich war es anstrengend, aber extrem spannend und lehrreich. Nur drei Tage später stand die nächste Rundfahrt auf meinem Rennprogramm, die Tour de Provence mit einem Auftaktprolog. Ein solch kurzes Zeitfahren liegt mir aufgrund meines physischen Profils eigentlich nicht wirklich. Trotzdem habe ich mich hochmotiviert vorbereitet und war mit meinem elften Platz sehr zufrieden.
Abschließend kann ich sagen, dass diese ersten zwei Rennwochen mir sehr geholfen haben, mich in höherklassigen Rennen zurechtzufinden. Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich noch eine Lernphase durchlaufen muss. Mir persönlich ist vor allem eine bessere Positionierung im Feld wichtig und eine bessere Fähigkeit, das Renngeschehen im Wettkampf selber zu lesen.
Warum kam es nicht zum Start bei der Tour du Rwanda?
Um nach Ruanda einzureisen, benötigt man einen Nachweis über einen negativen PCR Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das bedeutete für mich, dass ich vor der letzten Etappe der Tour de Provence meinen Test durchführen ließ – Ergebnis negativ. Meiner Einreise sollte also nichts mehr im Wege stehen.
Bei unserer Ankunft am Flughafen wurde nochmal ein Coronatest durchgeführt. Das Ziel der Behörden vor Ort ist es, dass nach Möglichkeit niemand mit dem Virus in das Land einreist. Leider war mein Testergebnis positiv und ich musste von meinem Team getrennt werden. Deshalb wurde ich zunächst in einem Einzelzimmer isoliert.
Unglücklicherweise hat das WLAN im Hotel nicht funktioniert und ich hatte keinen Handyvertrag für Ruanda abgeschlossen. Somit war erstmal keine Kommunikation nach außen möglich. Im Laufe des Nachmittags wurde mir von der Rezeption mitgeteilt, dass ich nicht im Teamhotel bleiben kann. In Ruanda gibt es spezielle Quarantänehotels, in denen Einreisende untergebracht werden, bis sie einen negativen PCR Test vorweisen können. Neben mir hatte es im gleichen Teamhotel einen weiteren Fahrer getroffen. Abends wurden wir dann von einem Krankenwagen auf dem Chassis eines Geländewagens abgeholt und somit endgültig von unseren Teams getrennt.
Unsere Zimmer im Quarantänehotel waren sehr komfortabel, unsere Mannschaften haben keine Kosten und Mühen gescheut, uns die Tage in der Isolation so angenehm wie möglich zu machen. Am nächsten Tag bekam ich bereits etwas Obst, ein Fahrrad und eine Rolle. In Rücksprache mit dem Teamarzt und dem zuständigen Trainer durfte ich ganz locker Rad fahren. Das kleine Training sorgte für ein Mindestmaß an Abwechslung.
Ansonsten habe ich gerne die Menschen unten auf den Straßen der Hauptstadt Kigali beobachtet. Die Gesundheitsbehörde des Landes hat jeden Tag ein Ärzteteam zu allen positiven Einreisenden geschickt, die in Quarantäne waren. Dadurch habe ich mich sehr gut umsorgt gefühlt und war überrascht, wie effektiv man hier bei der Bekämpfung des Virus vorgeht. Nach nur fünf Tagen war mein PCR-Test zum Glück negativ.
Tatsächlich hätte ich damit nach dem UCI-Protokoll an der Rundfahrt teilnehmen dürfen. Dennoch haben das Team und ich uns dagegen entschieden, denn meine Infektion war nicht symptomfrei verlaufen und wir wollten kein Risiko für Herz und Lunge eingehen. Insgesamt bin ich vor allem erleichtert, dass meine Erkrankung vermutlich dank dreifacher Impfung so glimpflich verlaufen ist.
Mit vielen FFP-2-Masken ausgestattet, habe ich dann den Rückweg nach Deutschland angetreten. Ich bin etwas traurig, dass ich nicht mehr von diesem außergewöhnlichen Land und seiner Bevölkerung mitbekommen habe. Trotz meiner Quarantäne habe ich zumindest einen Eindruck der großen Gastfreundschaft gewonnen. Aus meiner Perspektive ist Ruanda ein mehr als würdiger Gastgeber für die Straßenweltmeisterschaften!
Die abschließenden medizinischen Untersuchungen in Deutschland haben übrigens weiterhin keine Auffälligkeiten ergeben. Ich freue mich, in ein paar Wochen wieder richtig durchzustarten.
Außerdem will ich mich noch meinen Radsportkollegen und -kolleginnen anschließen: ride bikes, not tanks!
Bleibt gesund
Euer Miguel
(rsn) - Auch im letzten Blog-Eintrag zu meiner Neo-Profi-Saison werde ich einige Fragen beantworten. Disemal geht es um die Straßen-WM in Australien und die sich daran anschließenden letzten Saison
(rsn) - Wie immer werde ich Euch ein paar Fragen in meinem Blog beantworten. Diesmal geht es um die Heim-EM, die Deutschland Tour und die WM in Australien. Wie waren Deine Erfahrungen von der EM-Teil
(rsn) - Hallo Zusammen, es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass ich mich zuletzt bei euch gemeldet habe. Und in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wie immer werde ich zwei Fragen für euch in
(rsn) - Hallo Zusammen, wie immer werde ich zwei Fragen für euch in meinem Blogbeitrag beantworten: Nämlich zum einen, wie die Anreise zu den Wettkämpfen abläuft und wie sich Eintagesrennen etwa
(rsn) - Hallo an die deutschsprachige Radsportgemeinschaft: Wo fängt man an, wenn man zum ersten Mal einen Blog schreibt? Ich habe die letzten Jahre gespannt die Beiträge meiner Vorgänger gelesen
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re
(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V
(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,
(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende
(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war
(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein
(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil
(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig
(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr
(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär
(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten