Vorjahresneunter fährt wieder auf Vuelta-Klassement

Großschartner will “nach der 21. Etappe zufrieden im Bus sitzen“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Großschartner will “nach der 21. Etappe zufrieden im Bus sitzen“"
Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

12.08.2021  |  (rsn) – Mit seinem neunten Gesamtrang bei der Vuelta a Espana 2020 hat sich Felix Großschartner endgültig in die Liste jener Fahrer eingetragen, die man im Auge behalten muss, wenn es um das finale Klassement bei einer dreiwöchigen Rundfahrt geht. Auch in diesem Jahr führt der Österreicher als Kapitän die Mannschaft Bora – hansgrohe in die Spanien-Rundfahrt.

"Ich will mich nicht auf irgendein Ergebnis fokussieren, sondern auf die eigene Leistung", erklärte der 27-Jährige in einem Pressegespräch zwei Tage vor dem Start in Burgos. "Ich will nicht sagen, dass am Ende ein Top-Ten- Platz das Ziel ist, denn vielleicht hat man ja noch mehr drauf und mit der Vorgabe Top Ten wäre ich ja schon mit einem achten Platz zufrieden“, fügte Großschartner an.

Aber nicht nur deswegen machte er keine Ergebnisansage. "Am Ende will ich nach der 21. Etappe im Bus sitzen und zufrieden sein. Dann ist es mir egal, ob ich Dritter geworden bin, Siebter oder auf Platz 25 die Gesamtwertung abgeschlossen habe. Ich will zur mir sagen können, das war drin und das habe ich erreicht", erläuterte er.

Seit dem Giro d’Italia hat Großschartner nur noch die Sardinien-Rundfahrt sowie die heimischen Meisterschaften absolviert. Dennoch hat er in dieser Saison schon 49 Renntage in den Beinen und verbrachte zuletzt einige Wochen in Mallorca, um sich auf die Vuelta vorzubereiten, die wieder an ihren angestammten Termin zurückgekehrt ist. Im Vorjahr startete das Rennen aufgrund der Corona-Pandemie erst im Oktober und endete am 8. November. Nun ist man wieder im heißen spanischen Spätsommer zurück.

"Es wird sicher viel heißer werden, aber ich habe mich gut an die Hitze angepasst in den letzten Monaten in Mallorca und Sardinien. Du lernst dabei deinen Körper noch besser kennen. Das Geheimnis ist von Anfang an viel kühlen und viel trinken", sagte Großschartner, der im Vergleich zu 2020 auch eine komplett andere Vorbereitung hatte.

Fehler vermeiden und jeden Tag das Beste geben

"Im letzten Jahr kam ich aus der Tour de France raus, heuer konnte ich meine Form neu aufbauen, hatte zwei Monate an Vorbereitung für die Vuelta", sagte er. Der Auftakt der 76. Vuelta findet in der Region Burgos statt, wo Großschartner vor einem Jahr eine Etappe der damaligen Vuelta a Burgos für sich entscheiden konnte. Ein Tagessieg bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt fehlt ihm aber noch. Diesen Traum jagt er auch ab Samstag wieder.

"Das Ziel ist das Gesamtklassement und da muss man einfach von Tag zu Tag gehen. Ich werde jeden Tag das Beste geben und versuchen Fehler zu vermeiden. Außerdem will ich wieder meine Limits herausfinden", berichtete der 27-Jährige, der diesmal mit Anton Palzer und Ben Zwiehoff zwei starke Bergfahrer an seiner Seite hat, auch wenn die beiden Quereinsteiger aus dem Skibergsteigen und dem Mountainbike noch viel Erfahrung sammeln müssen.

Starke Konkurrenz als Vorteilssituation?

"Ich bin mit ihnen die Tour of the Alps gefahren und mit Anton zuletzt auch in Sardinien. Von der Leistung her sind sie gute Fahrer, die mir helfen können", meinte Großschartner, der auch weiß, dass in den entscheidenden Phasen der Etappen die Kapitäne allerdings meist auf sich alleine gestellt sind: "An den Schlussanstiegen ist das mit der Hilfe eh‘ immer relativ. Wichtig ist, dass man wen bei sich hat, der einen vorne in den Berg hineinbringt und bei der Verpflegung unterstützt."

Vor eine schwere Aufgabe stellen den Bora-Kapitän auch die starken Aufgebote von Jumbo – Visma, Ineos Grenadiers sowie Bahrain Victorious, die alle mehrere starke Klassementfahrer in ihren Reihen haben. "Ich muss mich aber sowieso auf mich selbst konzentrieren. Es muss kein Nachteil sein, so starke Konkurrenten zu haben, denn dann musst du früher deine Chancen suchen", erklärte der Marchtrenker und fügte an: "Du musst im Rennen die Chancen riechen. Ich habe nichts zu verlieren und so will ich auch fahren."

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2021Lopez: “Movistar schafft bestimmte Dinge nicht gut“

(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez

18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat

(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb

07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte

(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,

06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen

(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V

06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“

(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He

06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis

(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß

06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost

06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“

Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt

06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab

05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas

(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos

05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel

05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“

(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a

Weitere Radsportnachrichten

02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil

(rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das

02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab

(rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und

02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück?

(rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d

02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp

02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden

(rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F

02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen

(rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“

(rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade

01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026

(rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)