--> -->
28.05.2021 | (rsn) - Auf der 19. Etappe des Giro d’Italia war Simon Yates (Bike Exchange) der stärkste Kletterer. Der Brite gewann die Bergankunft an der Alpe di Mera vor Joao Almeida (Bahrain – Victorious) und Egan Bernal (Ineos Grenadiers). Bernal verlor zwar abermals Zeit auf den Briten – genau genommen 28 Sekunden plus sechs Sekunden an Bonifikationen - konnte aber seine Gesamtführung sogar leicht ausbauen, da der Gesamtzweite Damiano Caruso (Bahrain -Victorious) vier Sekunden nach dem Kolumbianer als Vierter ins Ziel kam.
Die Situation im Gesamtklassement verspricht ein spannendes Finale am Wochenende: Bernal hat nun 2:29 Minuten Vorsprung auf den Italiener und 2:49 Minuten auf Yates.
Der Brite attackierte schon sechs Kilometer vor dem Ziel und konnte von der defensiv fahrenden Ineos Grenadiers-Mannschaft nicht mehr gestellt werden. "Ich habe die Ineos-Jungs gesehen, die waren glücklich ihr Tempo zu fahren. Und ich hatte das Gefühl, dass sie mich gehen lassen würden. Ich habe etwas von Egan auf Twitter gelesen, dass sie nun konservativer fahren werden und kontrollieren werden. Als ich attackierte sah ich, dass diese Einschätzung korrekt war", beschrieb Yates die letzten Kilometer.
Bernals Helfer Jonathan Castroviejo und Dani Martinez schlugen hinter ihm ein konstantes, aber dennoch hohes Tempo an, so dass Yates durch seine Attacke schnell knapp 30 Sekunden Vorsprung hatte, dann aber nicht mehr weiter weg kam.
Für den 28-jährigen war es nach drei Siegen im Jahr 2018 der insgesamt vierte Tageserfolg bei der Corsa Rosa. "Ich bin wirklich glücklich. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht und das Rennen kontrolliert. Ich konnte diese Arbeit umsetzen", bedankte sich Yates bei seinen Teamkollegen. Bike Exchange hielt gemeinsam mit Deceuninck – Quick-Step über die gesamte Etappe das Tempo hoch, um die Beine der Konkurrenz zu ermüden. Das könnte sich auf der letzten Bergetappe am Samstag über den Passo San Bernardino und den Splügenpass zur Alpe Motta auszahlen.
Yates geht zwar mit der besten Form aller Favoriten in das letzte Giro-Wochende, gab sich aber dennoch zurückhaltend was seine Chancen auf den Gesamtsieg angeht. "Ich habe mein Bestes versucht. Heute war es keine besonders schwierige Etappe aber ein harter Schlussanstieg. Morgen wird ganz anders: Eine sehr schwere Etappe im Hochgebirge. Ich werde sehen, was ich tun kann", meinte Yates.
Bernal trotz Zeitverlusts zufrieden
Bernal rettete sich im Gegensatz zum letzten Mittwoch mit Anstand aus der Affäre. Einen großen Anteil daran hatten seine Edelhelfer Castroviejo und Martinez. "Ich habe mich gut gefühlt und gute Wattzahlen produziert. Ich bin sehr glücklich mit dem Anstieg. Natürlich war Yates der Beste heute. Aber ich bin zufrieden mit meinem Zustand", zeigte sich der Mann in Rosa zufrieden.
Angesprochen auf die harte letzte Bergetappe am Samstag zeigte sich Bernal zwangsoptimistisch. "Hoffentlich habe ich morgen dieselben Beine wie heute. Ich versuche die Lücke zu den beiden Fahrern auf dem Podium zu kontrollieren. Wie schon gesagt, habe ich einen guten Vorsprung, mit dem ich spielen kann. Alles sollte in Ordnung sein, wenn ich mich gut fühle", so der Kolumbianer.
Bernals ärgster Verfolger Caruso versuchte zu Beginn der Steigung mit Yates mitzuhalten, fiel aber zwei Kilometer vor dem Ziel hinter Bernal zurück. "Ich wollte es versuchen, ich fühlte mich gut. Aber dann habe ich gelitten. Vielleicht war es nicht so gut, eine so lange Distanz zu gehen. Es war anschließend schwierig, dem Maglia Rosa zu folgen. Ich habe versucht meinen Rhythmus aufrecht zu erhalten. Glückwunsch an Yates, er war brillant", lobte Caruso nach der Etappe seinen Konkurrenten.
Peter Sagan (Bora – Hansgrohe) verteidigte sein Maglia Ciclamino einen weiteren Tag und muss es nun nur noch bis Mailand bringen, um es auch zu gewinnen. Im Kampf um das Bergtrikot ging Geoffrey Bouchard (AG2R – Citroen) am Freitag leer aus, liegt aber mit 180 Punkten noch immer 59 Zähler vor Bernal, der neben der Gesamtführung natürlich auch jene in der Nachwuchswertung verteidigte. In der Mannschaftswertung eroberte Ineos Grenadiers den Spitzenplatz von Team DSM zurück.
So lief das Rennen:
Nach einem knapp 40 Kilometer langen Kampf konnten Larry Warbasse (AG2R – Citroen), Nicola Venchiarutti (Androni Giocattoli – Sidermec), Giovanni Aleotti (Bora – Hansgrohe), Mark Christian (Eolo – Kometa), Quinten Hermans und Andrea Pasqualon (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) die Gruppe des Tages bilden. Oscar Riesebeek (Alpecin Fenix) und Samuele Zoccarato (Bardiani – CSF – Faizanè) versuchten noch aufzuschließen, wurden jedoch schnell wieder vom Feld gestellt.
Dort übernahmen BikeExchange und Deceuninck – Quick-Step die Nachführarbeit, so dass der Vorsprung der Ausreißer nie über vier Minuten stieg. Christian gewann die erste Bergwertung, während sich Pasqualon den Zwischensprint sicherte. Auf der Abfahrt von der ersten Bergwertung riss das Feld kurzzeitig auseinander. Bernals Edelhelfer, der Gesamtsiebte Martinez war in der zweiten Gruppe und musste erst von seinen Teamkollegen wieder vorgefahren werden.
Diese Aufholjagd reduzierte den Rückstand des Feldes auf die Spitze auf nur noch 1:30 Minuten. Die zweite Bergwertung des Tages ging an Warbasse. Christian sicherte sich die Bonussekunden am zweiten Zwischensprint. Zu Beginn des Schlussanstieges griff der Brite dann nochmal an, wurde aber 7,5 Kilometer vor dem Ziel als letzter Ausreißer vom Feld geschluckt.
Yates attackiert früh
Mit einer Tempoverschärfung knapp sieben Kilometer vor dem Ziel eröffnete Almeida dann das Finale. Kurz darauf sprangen Yates, Caruso, Aleksandr Vlasov (Astana – Premier Tech) und George Bennett (Jumbo – Visma) zu dem Portugiesen, während Ineos Grenadiers mit Castroviejo das Tempo für Bernal kontrollierte. Yates attackierte seine Begleiter nach wenigen Minuten und setzte sich allein an die Spitze des Rennens, während Bennett zurückfiel.
Der Abstand zwischen Yates und Bernal wuchs beständig auf bis zu 30 Sekunden. Doch als Martinez die Führung knapp fünf Kilometer vor dem Ziel übernahm, begann die Gruppe um Bernal langsam an Tempo aufzunehmen. Erst holten sie Vlasov, Caruso und Almeida ein, dann wurden Hugh Carthy (Education First – Nippo), Dan Martin (Israel Start-Up Nation), Tobias Foss (Jumbo – Visma) und Romain Bardet (DSM) abgehängt.
Zwei Kilometer vor dem Ziel hatte Martinez den Rückstand auf Yates auf nur noch 17 Sekunden reduziert. Als Martinez seine Arbeit beendet hatte, verschärfte Bernal das Tempo selbst. Caruso und Vlasov konnten nicht mehr folgen. Almeida versuchte auf dem letzten Kilometer nochmal zu Yates aufzuschließen, doch der Brite hatte einen zu großen Vorsprung. Bernal verlor auf den letzten Metern noch an Boden, konnte aber Caruso knapp hinter sich lassen.
(rsn) - Ursprünglich war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nicht für die diesjährige Tour de France vorgesehen. Doch nach seinem schweren Sturz und dem dadurch erzwungenen Ausscheiden beim Giro
31.05.2021Almeida: Sechster statt Vierter, aber trotzdem besser als 2020(rsn) - Die Platzziffer am Ende des 104. Giro d'Italia war schlechter, als bei der 103. Auflage des Rennens, doch die Leistung von Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) durfte man in den vergangene
31.05.2021Rosa nimmt Bernal endlich die große Last von Gelb(rsn) – Der Sonntagnachmittag in Mailand war emotional für Egan Bernal. Am Ende des 30 Kilometer langen Abschlusszeitfahrens richtete er sich auf, breitete die Arme aus und rollte erleichtert über
31.05.2021White: Yates´ Tour-Teilnahme ist “höchst wahrscheinlich“(rsn) – Schlecht war das Ergebnis von Simon Yates (BikeExchange) beim 104. Giro d´Italia nicht: Rang drei in der Gesamtwertung, er stand auf dem Podest. Und doch war es nicht das, wofür er vor dre
31.05.2021Walscheid: “Bin super zufrieden mit den drei Wochen“(rsn) – Mit gleich drei Etappensiegen durch Mauro Schmid, Giacomo Nizzolo und Victor Campenaerts war Qhubeka Assos eine der Überraschungsmannschaften beim Giro d`Italia. Nur Ineos Grenadiers hatte
30.05.2021Sturz kostet Cavagna möglichen Sieg in Mailand(rsn) - Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hätte das Abschlusszeitfahren des 104. Giro d'Italia in Mailand gewinnen können. Zumindest wäre es äußerst knapp zwischen ihm und dem vorher per De
30.05.2021Video: Bernals letzte Meter auf dem Weg zum Giro-Sieg(rsn) - Mit dem Tagessieg vor dem Mailänder Dom hatte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) erwartungsgemäß nichts mehr zu tun. Doch der Kolumbianer hat im Abschlusszeitfahren des 104. Giro d´Italia das
30.05.2021Ganna gewinnt Zeitfahren trotz Platten vor gestürztem Cavagna(rsn) - Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das abschließende Zeitfahren des Giro d’Italia in Mailand für sich entschieden. Der Italiener gewann nach 30,3 Kilometern vor Rémi Cavagna (Deceuninck
30.05.2021Bernal feiert Gesamtsieg, Ganna gewinnt Abschlusszeitfahren(rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag des 104. Giro d`Italia sein Rosa Trikot nicht mehr abnehmen lassen und sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg der Italien-
30.05.2021Die Renneinsätze der deutschsprachigen Fahrer(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der
30.05.2021Bernal: “Nur mein Name auf der Giro-Trophäe zählt“(rsn) – Erstmals ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Leader in die Schlusswoche einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 20 der 21 Etappen des Giro d’Italia hat er mit 1:59 Minuten auf d
30.05.2021Caruso war für Bardet Hilfe und Problem zugleich(rsn) – Falls im abschließenden Zeitfahren keine Sensation passiert, wird das deutsche Team DSM den 104. Giro d’Italia ohne Tageserfolg verlassen. Nach einer schwierigen ersten Woche präsentier
(rsn) – Auf Mallorca ist die Trofeo Andratx – Pollenca (1.1) rund 125 Kilometer vor dem Ziel abgebrochen worden – wie es hieß, nach einer entsprechenden Forderung der Fahrer. Weitere Informatio
01.02.2025Grossmann tief enttäuscht: “Der Traum war der Titel“(rsn) - Noch beim Interview flossen die Tränen über Anja Grossmanns Gesicht. Die Schweizerin war bei der Cross-WM im Rennen der Juniorinnen auf dem vierten Platz gelandet und darüber tief enttäusc
01.02.2025Revols Technik setzt sich gegen Bukovskas Kraft durch(rsn) - Lise Revol hat sich die erste Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb bei der Cross-WM in Liévin gesichert. Die 16-jährige Französin setzte sich in einem bis zur Zielgerade packenden Duell m
01.02.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag
01.02.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei
01.02.2025Dauerbrenner Meisen gibt in Liévin seine Abschiedsvorstellung(rsn) - In den vergangenen knapp 20 Jahren war Marcel Meisen aus dem deutschen Cyclocross-Sport nicht wegzudenken. Neun nationale Titel hat der Stolberger in der Elite errungen, dazu kommt noch einer
01.02.2025UCI schafft Women´s WorldTour-Rankings und -Führungstrikots ab(rsn) – Für einige Regeländerungen dreht der Radsport-Weltverband UCI gerne die Öffentlichkeitsarbeits-Maschinerie an. Das ist meistens dann der Fall, wenn sicherheitsrelevante Themen angegangen
01.02.2025Wollaston beißt sich in den Rampen fest und ist im Sprint die Schnellste(rsn) – Ally Wollaston (FDJ – Suez) hat zum Abschluss des australischen Radsport-Sommers beim Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.WWT) eindrucksvoll unterstrichen, weshalb sie als eine der meistv
01.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
31.01.2025UCI hält weiter an Ruanda als WM-Ausrichter fest(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat am Freitagnachmittag in einer Presseaussendung auf Gerüchte über die Verschiebung der Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda reagiert. Zwei belgische Zeitun
31.01.2025Hirschi und Alaphilippe als Entwicklungsbeschleuniger(rsn) – In der Schweiz bewegt sich etwas. Und zwar in die richtige Richtung. Gleich zwei eidgenössische Teams begehren auf, wollen ihre Zeit als Zweitdivisionäre hinter sich lassen und streben nac
31.01.2025Christen-Brüder am Coll Soler im Sturzpech(rsn) – Nachdem Jan Christen (UAE Team Emirates –XRG) bereits zum Auftakt der Mallorca Challenge seinen ersten Saisonsieg eingefahren hatte, war der 20-jährige Schweizer bei der Trofeo Serra Tram