Belgier gewinnt in Merksplas vierten Superprestige

Vanthourenhout feiert den ersten großen Sieg seiner Karriere

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Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) hat den Superprestige-Cross in Merksplas gewonnen. | Foto: Cor Vos

22.11.2020  |  (rsn) - In Merksplas feierte Pauwels Sauzen - Bingoal nach einem erneuten Teamduell mit Telenet – Baloise einen Dreifacherfolg. Der Belgier Michael Vanthourenhout setzte sich in der Schlussphase des Superprestige-Laufs ab und konnte so das erste Wertungsrennen seiner Karriere gewinnen. Auf den weiteren Plätzen folgten seine Landsleute und Teamkollegen Eli Iserbyt und Laurens Sweeck, der im Sprint noch Toon Aerts (Telenet – Baloise) abfing. Nach Aerts in Gieten, Iserbyt in Ruddervoorde und Sweeck in Niel siegte mit Vanthourenhout der vierte Fahrer bei vier vierten Superprestige-Rennen.

“Wir hatten eine intensive Woche“, sagte der sichtlich gerührte Vanthourenhout, der unter der Woche ein Familienmitglied verloren hatte, im Zielinterview. Der Belgier gewann nach seinem U23-Weltmeistertitel 2015 und mehreren kleineren Siegen am Sonntag seinen ersten Wertungscross. “Das ist speziell. Ich bin sehr glücklich“, erzählte er.

Dabei sah es anfangs nicht nach einem Triumph des 26-Jährigen aus. “Ich hatte einen schlechten Start und kam Platz für Platz nach vorn“, so der Flame, der im vorletzten Umlauf die entscheidende Attacke ritt. “In die letzte Runde ging ich mit einigen Sekunden Vorsprung. Da wusste ich, dass ich nicht nachdenken, sondern voll durchziehen muss. Im Wald lief es super und dann war der Vorsprung groß genug“, beschrieb Vantourenhout das Finale.

Iserbyt baut Gesamtführung aus

Wie sein Teamkollege hatte auch Iserbyt einen schlechten Start. “Ich habe mich rumgequält. Ich bin gestürzt und habe vier Mal den Reifendruck ändern lassen“, beschrieb der 23-Jährige die Startphase. Erst nach zwei Dritteln des Rennens schloss Iserbyt zur Spitze auf und belegte letztlich auch dank einigen technischen Fehlern, die sich Aerts erlaubte, acht Sekunden hinter Vanthourenhout den zweiten Platz. “Ich freue mich riesig für Michael. Und für die Mannschaft ist das phänomenal“, kommentierte Iserbyt den ersten Dreifachsieg dieser Saison.

Dagegen kam Laurens Sweeck zum letzten Podiumsplatz wie die Jungfrau zum Kinde. “Aerts stürzte kurz vor der letzten Sandpassage, darum konnte ich ihn noch unter Druck setzen“, sagte der Belgische Meister über seinen Widersacher, der kurz zuvor noch Rang zwei sicher zu haben schien. “Ich sah, dass das Podium noch möglich war. Auf dem Zielstrich war es dann sehr knapp“, so Sweeck, der Aerts von weit hinten kommend mit einem Millimetervorsprung noch vom Podest verdrängte.

In der Gesamtwertung baute Iserbyt (57) seinen Vorsprung auf Aerts (54) um zwei Plätze aus. Die ersten Sechs des Rennens in Merksplas belegen auch die ersten sechs Plätze des Superprestige-Klassements.

So lief das Rennen:

Quinten Hermans (Tormans) hatte den schnellsten Start, stürzte aber in der ersten Kurve auf der glatten Passage durch den Wald. Dadurch übernahm der zweitplatzierte Lars van der Haar (Telenet – Baloise) mit einem kleinen Vorsprung die Spitze. Da sein Teamkollege Aerts auf den Singletracks im Wald eher langsam um die Bäume herumfuhr, wuchs der Rückstand der Verfolger schnell auf 20 Sekunden an.

Erst in der zweiten von neun Runden kamen die Pauwels-Sauzen-Fahrer an die Spitze der Verfolgergruppe. Bei ihren Bemühungen, van der Haar zu stellen, wurden sie allerdings immer von Aerts beschattet. Im dritten Umlauf allerdings konnte sich Sweeck seinem Bewacher entziehen und einige Sekunden auf van der Haar gutmachen. Aerts probierte in der vierten Runde zu Sweeck zu springen, tat sich aber sichtbar schwer. Erst gegen Mitte der fünften Runde kamen die drei Ersten zusammen. Durch den Zusammenschluss sackte das Tempo an der Spitze ab, wodurch Vanthourenhout, Iserbyt und Corné van Kessel (Tormans) in der sechsten und siebten Runde zur Spitze aufschließen konnten.

Kurz vor der letzten Runde sprengte Vanthourenhout schließlich das Septett. Er überquerte den Zielstrich mit wenigen Zählern Vorsprung und baute diesen in der Schlussrunde weiter aus. Nach einem technischen Fehler büßte Aerts als erster Verfolger alle Siegchancen ein und wurde sogar noch von Sweeck abgefangen.

Tageswertung:
1. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 59:33
2. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen) +0:08
3. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) +0:13
4. Toon Aerts (Telenet - Baloise) +0:13
5. Corné van Kessel (Tormans) +0:22

Gesamtwertung nach vier von acht Läufen:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen) 57 Punkte
2. Toon Aerts (Telenet - Baloise) 54
3. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) 52
4. Lars van der Haar (Telenet - Baloise) 46
5. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 45

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