Vandeputte verteidigt Gesamtführung

“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale"
Joris Nieuwenhuis (Ridley) feiert zum Ausklang der Superprestige-Serie seinen ersten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

08.02.2025  |  (rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige Topleistungen ab, die er bei der Superprestige in Middelkerke mit seinem ersten Saisonerfolg krönte. Auch sein neu gegründetes Team durfte erstmals bei einem Wertungscross feiern.

In der Schlussrunde setzte sich Nieuwenhuis von drei Begleitern ab. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) wurde Zweiter vor Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck), der sich den ersten Sieg in einem der großen Klassemente sicherte. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) kam als Vierter vor Lars van der Haar (Baloise – Glowi Lions) ins Ziel.

Nieuwenhuis schloss die letzte Saison als Weltranglistezweiter ab, nachdem er seinen mäßig erfolgreichen Ausflug auf die Straße bei Sunweb und DSM Ende 2022 beendet hatte, brauchte er eine Saison, um wieder auf sein gewohntes Niveau im Gelände zurückkehren zu können. Im Rahmen der Superprestige kam er letzten Winter bereits in Merksplas und Boom als Erster ins Ziel, außerdem entschied er den Weltcup in Val di Sole und die Niederländische Meisterschaft für sich. Bei seinen sechs Einsätzen in diesem Jahr war er nie schlechter als Achter.

Auch Vandeputte erlebte einen denkwürdigen Tag. Der Belgier ging als Führender ins letzte Rennen der Superprestige und musste vor allem auf van der Haar gucken. Der Niederländer probierte früh seinen Konkurrenten abzuschütteln, der präsentierte sich aber deutlich besser als zuletzt und blieb letztendlich im Tages- und Gesamtergebnis vor dem Baloise-Athleten. Vandeputte erreichte zum vierten Mal in diesem Winter das Podium bei einem Superprestige-Event, gewinnen konnte er keines.

Im Klassement liegt der Alpecin-Fahrer zwölf Punkte vor van der Haar. Der dritte Gesamtrang geht an Vanthourenhout, der vier Zähler weniger als der Niederländer auf dem Konto hat.

So lief die Superprestige in Middelkerke:

Mit Thijs Aerts und Kevin Kuhn setzten sich nach dem Start gleich zwei Fahrer von Charles Liegeois Roastery an die Spitze des Feldes. Der Schweizer hielt dabei den Rest so auf, dass sein belgischer Teamkollege, der seine Karriere am Ende der Saison beenden wird, sich absetzen konnte. Vanthourenhout übernahm die Verfolgung, wobei Kuhn probierte so oft wie möglich Spielverderber zu sein. Davon ließ sich der zweimalige Europameister aber nicht irritieren, er fuhr die Lücke mit dem Schweizer und Mees Hendrikx (Heizomat – Herrmann) am Hinterrad zu und setzte sich gleich ab. Kuhn konnte den kleinen Rückstand allerdings für das Peloton auf der Zielgerade wieder zufahren.

Das Feld fuhr die nächsten Minuten gemeinsam über den Parcours, erst in der dritten von neun Runden erhöhte van der Haar die Schlagzahl, vermutlich um den Gesamtführenden Vandeputte in Bedrängnis zu bringen. Der Niederländer setzte sich mit Iserbyt ab. Der Belgier führte nicht mit, stattdessen fuhr Nieuwenhuis die Lücke für eine größere Gruppe in einem Ruck zu, wobei auf den letzten Metern im Sand nur Toon Aerts (Deschacht – Hens – FSP) dranbleiben konnte. Das Quartett ging drei Sekunden vor Vandeputte und Co. in die vierte Runde.

Dort kam es zum Zusammenschluss von zehn Athleten, das Tempo lag allerdings so hoch, dass direkt wieder Abstände entstanden. Nieuwenhuis forcierte weiter und löste sich mit Iserbyt, Vanthourenhout und van der Haar. In der nächsten Fahrt durch den Sand konnte nur Iserbyt dem Niederländer folgen. Das Duo lag eingangs des fünften Umlaufs drei Sekunden vor Vanthourenhout und van der Haar sowie derer sechs vor Aerts und Vandeputte.

Diese Sechs fanden anschließend zusammen und bestimmten die nächsten Runden das Geschehen, wobei nicht immer voll am Anschlag agiert wurde. So gelang Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) im siebten Umlauf fast die Rückkehr. Iserbyt erkannte aber die Gefahr und schaltete einen Gang hoch. Vandeputte, Aerts und van der Haar konnten nicht folgen und lagen eingangs der Vorschlussrunde fünf Sekunden zurück.

Der Alpecin-Profi versuchte den Sprung nach vorn, den er beim Erklingen der Glocke schaffte. Die nächsten Minuten belauerte sich das Quartett, bis Nieuwenhuis seine Begleiter sitzend angriff. Vanthourenhout konnte nicht mitgehen und drehte sich hilfesuchend zu Iserbyt um. Der spurtete wenig später an seinem Teamkollegen vorbei, doch den Rückstand konnte er nicht direkt schließen. Der Spitzenreiter absolvierte das Finale fehlerfrei und gewann vor Iserbyt und Vandeputte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.02.2025Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci

07.02.2025Alvarado beendet ihre Saison vorzeitig

(rsn) – Die letzten fünf Crosswettkämpfe der Saison werden ohne Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) stattfinden. Die Weltranglistendritte kämpft seit 2024 mit Gesundheitsproblemen â

04.01.2025Van Aert schenkt Sohn Georges zum Geburtstag einen Sieg

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) haben den Crossfans bei der Superprestige in Gullegem ein Duell zum Genießen geliefert. Erst in der Schluss

04.01.2025Brand dreht bei der Superprestige in Gullegem den Spieß um

(rsn) – Mehr als das halbe Rennen fuhr Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) zehn Sekunden hinter der Spitzengruppe her; im Finale der Superprestige von Gullegem machte sie aber ernst, schloss zu

31.12.2024Meisen findet den Spaß wieder und macht bis zur WM weiter

(rsn) – Die Superprestige in Diegem gehört zu den Lieblingsrennen von Marcel Meisen (RTF), der am Ende dieses Winters sein Rad an den Nagel hängen wird. Zum letzten Mal raste der Deutsche Meister

31.12.2024Nach vielen Krankheiten: Krahl gelingt die Trendwende

(rsn) – Platz neun, elf und 13 lautete nach der Superprestige der Frauen in Diegem das Ergebnis für das deutsche Team Heizomat - Herrmann. Ella MacLean sorgte dabei, obwohl sie durch einen Sturz di

30.12.2024Sweeck raubt Nys die Nerven und gewinnt in Diegem

(rsn) – Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat einmal mehr die Gunst der Stunde genutzt und in Abwesenheit von Mathieu van der Poel und Wout Van Aert den sechsten Lauf der Superprestige-Serie in D

30.12.2024Brand jubelt erstmals beim Nacht-Cross in Diegem

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Trek Lions) hat den sechsten Lauf der Superprestige-Serie im Brüsseler Vorort Diegem gewonnen. Der Nachtlauf durch die City bei vier Grad und trockener Witterung war

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

16.11.2024Sweeck feiert zweiten Superprestige-Sieg in sechs Tagen

(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat sechs Tage nach seinem Triumph in Niel auch das Superprestige-Rennen in Merksplas gewonnen. Aus einer Zehnergruppe heraus griff er in der Schlussrunde

Weitere Radsportnachrichten

29.07.2025Koch wird kurz vor dem Ziel gestellt und gewinnt trotzdem

(rsn) – Aktuell tobt bei der Tour de France Femmes der Kampf um Grün. Und das sogar in mehrerlei Sinne. Einerseits geht es das Grüne Trikot, den Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) und Marianne Vo

29.07.2025Vollering: “Ich bin unglaublich erleichtert“

(rsn) – In einer ganz anderen Verfassung als nach dem gestrigen Tag trat Demi Vollering (FDJ -Suez) heute nach dem Zieleinlauf der 4. Etappe der Tour de France Femmes in Poitiers vor die Presse. Do

29.07.2025Vos: “Schön, dass es zwischen Lorena und mir etwas knapper wird“

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) war auch auf der 4. Etappe der Tour de France des Femmes nicht zu schlagen. Die Niederländerin holte sich in Poitiers im erwarteten Massensprint souverä

29.07.2025Vacek jubelt nach verregnetem Tag in den Ardennen

(rsn) – Mathias Vacek (Lidl – Trek) hat die verregnete 4. Etappe der Tour de Wallonie (2.Pro) für sich entschieden. Der Tschechische Meister entschied nach 163 Kilometern zwischen Welkenraedt und

29.07.2025Wiebes holt sich in Poitiers ihren fünften Tour-Etappensieg

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat wie erwartet die 4. Etappe der Tour de France Femmes gewonnen. Die Europameisterin aus den Niederlanden war nach 13 Kilometern zwischen Saumur und Poi

29.07.2025Zwei Tage nach der Tour: Aldag verlässt Red Bull - Bora - hansgrohe

(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der

29.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 4. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

29.07.2025Keine Gehirnerschütterung: Grünes Licht für Vollering

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) kann nach ihrem Sturz im Finale der 3. Etappe der Tour de France Femmes das Rennen fortsetzen. Wie ihre Equipe mitteilte sei bei am Dienstagvormittag durchgefü

29.07.2025Human Powered Health: Sponsorenvertrag verlängert

Die Zukunft des US-amerikanischen Frauenteams Human Powered Health ist gesichert. Das gleichnamige Unternehmen wird sein Engagement mindestens bis Ende 2028 fortsetzen – und bis dahin soll das Team

29.07.2025AS: Almeida und Ayuso als Doppelspitze zur Vuelta

(rsn) – Nach seinem vierten Triumph bei der Tour de France ließ Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) offen, ob er im Spätsommer auch noch die Vuelta a Espana bestreiten werde. In der Sieger-Pr

28.07.2025Rückenverletzung: Vollering weinend im Ziel der 3. Tour-Etappe

(rsn) – Nach ihrem Sturz knapp vier Kilometer vor dem Ziel der 3. Etappe der Tour de France Femmes ist unklar, ob Demi Vollering (FDJ – Suez) das Rennen wird fortsetzen können. Wie ihre Equipe am

28.07.2025Stam: “Wir haben keine Unterstützung erwartet“

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat wie erwartet die 3. Etappe der Tour de France Femmes gewonnen. Im Massensprint war sie schneller als Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) und Ally Wo

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Banyuawangi Ijen (2.2, IDN)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)