Logos Blog von der Tour

Stress hinterm Mannschafts-Bus von Arkéa - Samsic

Von Joachim Logisch aus Millau

Foto zu dem Text "Stress hinterm Mannschafts-Bus von Arkéa - Samsic"
Die Streckenkarte mit der vorgeschlagenen Umfahrung (eingeklinkte Karte) der 6. Etappe der Tour de France 2020| Foto: log

04.09.2020  |  (rsn) - Heute will ich etwas über die Busse in der Tour de France erzählen, die die Fahrer transportieren, wenn sie nicht auf dem Rad sitzen. Zum Beispiel von Hotel zum Start oder danach vom Ziel in die nächste Unterkunft. Gerade bei Ãœbergangetappen beispielsweise von den Alpen in die Pyrenäen wie zurzeit, sind dabei auch mal größere Entfernungen zurückzulegen. Wenn das Rennen läuft, sind die Busse wiederum vom Start ins Ziel unterwegs.

Diese Riesenautos, vollbepackt mit bequemen Sitzen, Duschen und alles was man so braucht, um bequem von A nach B zu kommen, passen im Normalfall nicht durch die kleinen Orte, oder bräuchten zu lange über die Pässe. Deswegen werden sie, wie auch der ganze Begleittross, der meist nicht über die Strecke fährt, nach Möglichkeit über Autobahnen außen herumgeleitet.

Ich fahre auch meist außenherum, weil ich am Start mit den Fahrern spreche und danach sonst nicht mehr rechtzeitig ins Ziel kommen würde. Bei der 183 Kilometer langen 5. Etappe von Gap nach Privas führte die vorgeschlagene Umfahrung über Aix-En-Provence. Sie ist 345 Kilometer lang. Ich habe den gestrigen Tagesabschnitt von Le Teil zum Mont Aigoual über 191 km mal fotografiert. Das eingeklinkte Foto zeigt, den Weg, den die Busse nehmen sollen. Die Umfahrung ist mit 255 Kilometern nicht viel länger.

Besonders schwierig war es in diesem Fall, dass am Ende 70 Kilometer Landstraße zu befahren waren und die Strecke der Etappe gekreuzt werden musste. Und ich hatte den Bus von Arkéa – Samsic vor mir. Ich weiß nicht, ob der Fahrer zum ersten Mal bei der Tour ist, oder völlig relaxed ist und gute Nerven hat. Jedenfalls bewegte er sich gemächlich, abgehängt von allen anderen Bussen, in Richtung der Bergankunft.

Im Tourfunk hörte ich, wie schnell die Ausreißergruppe sich diesem Punkt näherte. Da bleibt nur die Hoffnung auf gutes Gelingen. Denn Überholen kann man auf den engen Straßen nur selten. Wir erreichten wenige Minuten vor den Profis die Kreuzung, bevor sie geschlossen wurde, sonst hätten wir es nicht mehr vor den Fahrern ins Ziel geschafft. Der Busfahrer hätte bestimmt mächtig viel Ärger bekommen.

Nach der Zielankunft transportierten die Busse die Fahrer vom Mont Aigoual ins 60 Kilometer entfernte Millau. Damit sie auf den engen Straßen nicht in den Strom der vielen Zuschauer gerieten, die auch wieder nachhause wollten, räumte eine Polizeieskorte dem Konvoi aus Bussen und Begleitfahrzeugen, das sind mehr als hundert, den Weg frei.

Auf den ganzen 60 Kilometern war die Gegenrichtung für andere Fahrzeuge gesperrt. Natürlich kommt trotzdem, wenn auch selten, jemand entgegen. Da wird es gefährlich. Doch zum Glück passiert so gut wie nie etwas. Übrigens: Der letzte Bus war natürlich der von Arkéa – Samsic. Er kam ja auch als Letzter oben an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2020Keine Quarantäne! Mein heutiger Covid-19-Test ist negativ

(rsn) - Meine Tour de France ist mit dem heutigen Tag beendet. Da stellt sich das große Problem, wie komme ich wieder nach Hause und vor allem, darf ich das überhaupt, nach dem so viele Departements

17.09.2020Früher liebte ich Gummibärchen, heute ist es die Tour-Banane

(rsn) - Ich oute mich mal! Ich liebe Gummibärchen, noch mehr die sauren Köstlichkeiten des Herstellers, einiges aus Colorado und manches, was es sonst noch so an Leckereien gibt. Deshalb waren mir d

14.09.2020Ich wäre gerne einer der “Verrückten des Grand Colombier“

(rsn) - Ich war begeistert, als ich gestern die Hubschrauberbilder vom Schlussanstieg auf den Grand Colombier sah. Wie eine Schlange wand sich die Straße zum 1531 Meter hoch gelegenen Gipfel empor, a

13.09.2020Lassen sich Fans von der Tour de France aussperren?

(rsn) - Die Zielanfahrt in Lyon war beidseitig auf den letzten 300 Metern durch große Planen verhängt. Hier durften nach den am Freitag von der französischen Regierung erlassenen Restriktionen kein

12.09.2020Rote Schilder weisen uns den (Um-)Weg ins Ziel

(rsn) - Gestern war kein normaler Tag bei der Tour de France. Denn das Rennen unterbrach den Transfer vom Atlantik in die Alpen mit einem 191,5 Kilometer langen, hammerharten Stich nach Süden. Heute

10.09.2020Die Sorge vor einer kalten Dusche

(rsn) - Unter einer kalten Dusche im Sport verstehen wir das, was Bora – hansgrohe in den letzten Tagen am Ende jeder Etappe erlebte. Es schmerzt auch einen Beobachter, wenn sich gute Pläne so in L

07.09.2020Ich wasche Wäsche, die Profis vermissen ihre Kaffepause

(rsn) - Ja, das Foto zeigt, auch ich habe einen Ruhetag bei der Tour eingelegt. Der erste seit fast 30 Jahren, die ich dieses so faszinierende Rennen begleite. Statt Gehetze von Hotel zu Hotel, um die

06.09.2020Heiße Diskussionen über Boras Taktik für Grün und Buchmann

(rsn) - Der Pressesaal der Tour de France ist in diesem Jahr sehr übersichtlich besetzt. Wo in normalen Jahren die Journalisten wie in überfüllten Klassenräumen in der Schule dicht an dicht nebene

01.09.2020Interviews mit dem Selfie Stick

(rsn) - Ich will nicht jeden Tag über die Arbeit der Journalisten berichten. Da Philippe Maertens, der Pressesprecher von Lotto Soudal, mir dieses Foto schickte, das zeigt, wie ich Roger Kluge vor de

31.08.2020Der Röntgen-Truck erspart oft den weiten Weg ins Krankenhaus

(rsn) - Stürze gehören bei der Tour de France zur Tagesordnung. Ist ja auch klar, wenn alle vorne fahren wollen, dann kommt es irgendwann dazu, dass zwei Körper zur gleichen Zeit am gleichen Ort se

30.08.2020Manchmal wünschen wir uns ins Eisstadion zurück

(rsn) - Klar, die Tour de France ist ein Outdoor-Event. Für die Radprofis. Wir Journalisten bekommen nicht selten über Stunden kein Tageslicht zu sehen. So auch zum Auftakt der 107. Auflage in Nizz

29.08.2020Die Tour rollt, wie weit sie kommt, weiß keiner

(rsn) - Was ich vor einigen Wochen nicht wirklich erwartet habe, ist am frühen Nachmittag passiert: Die 107. Tour de France wurde in Nizza auf ihre insgesamt 3484 Kilometer lange Reise geschickt. Wie

Weitere Radsportnachrichten

17.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

17.04.2024Wird Het-Nieuwsblad-Sieger Tratnik Teamkollege von Roglic?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann

(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit

17.04.2024Williams genießt Regen und Kälte und triumphiert an der ´Mur´

(rsn) – In einer wahren Regenschlacht kämpfte sich Stephen Williams (Israel - Premier Tech) beim 88. Flèche Wallonne an der berühmten Mauer von Huy als Erster über den Zielstrich. Beim zweiten A

17.04.2024Degenkolb: Geschwollenes Knie gefährdet Start in Eschborn

(rsn) – Nach dem Sturz auf sein linkes Knie bei der Streckenerkundung von Paris-Roubaix konnte John Degenkolb (dsm-firmenich – PstNL) zwar sein Lieblingsrennen bestreiten und belegte am 7. April i

17.04.2024Lopez trotzt bei seinem ersten Profisieg Regen und Kälte

(rsn) – Mit seinem ersten Profisieg hat Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) das Grüne Trikot der Tour of the Alps (2.Pro) übernommen. Der 26-jährige Spanier setzte sich auf der 3. Etappe über 124,8

17.04.2024Steinhauser holt sich in guter Form den Giro-Feinschliff

(rsn) – Eine Corona-Erkrankung beendete Georg Steinhausers erste Profisaison 2023 vorzeitig. Der Deutsche kämpfte daraus resultierend sogar mit Herzproblemen und verpasste dadurch auch die Vuelta,

17.04.2024Benoot: “Muss meine Energie heute von woanders hernehmen“

(rsn) - Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) startet heute beim 88. Flèche Wallonne. Ob der Belgier beim zweiten der drei Ardennenklassiker allerdings im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird, darf be

17.04.2024Vlasov: “Wenn alles in Stücke zerfällt, muss ich mitgehen“

(rsn) - Mit dem Flèche Wallonne steht am Mittwoch der ’kleinste‘ der drei Ardennenklassiker auf dem Programm. Die 88. Austragung des ´Wallonischen Pfeils´, der in Charleroi beginnt und nach 19

17.04.2024Ludwig: “Vielleicht wird der Wind einer Gruppe in die Karten spielen“

(rsn) – Erstmals in der Geschichte des Flèche Wallonne starten die Frauen nach den Männern. Auf den 146 Kilometern rund um Huy müssen sieben kategorisierte Anstiege bewältigt werden, die berühm

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine