--> -->
15.08.2020 | (rsn) - Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné von Ugine nach Megève mit einer späten Attacke aus einer Spitzengruppe heraus seinen ersten Profisieg errungen. Überschattet wurde die Freude über den großen Coup allerdings durch den sturzbedingten Ausfall seines Kapitäns Emanuel Buchmann.
Nach 30 Kilometern gingen Buchmann, Mannschaftskollege Gregor Mühlberger und Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) in der Abfahrt des Col de Plan Bois zu Boden. “Wir waren im Feld eigentlich gut positioniert, aber der Asphalt war rutschig und es gab einen Sturz. Einige Fahrer gingen vor Emu und Gregor zu Boden, die konnten nicht mehr ausweichen, beschrieb Enrico Poitschke, Sportlicher Leiter bei Bora – hansgrohe, den Sturz, in dessen Folge seine beiden Fahrer und auch Kruijswijk das Rennen aufgeben mussten.
Der Deutsche zog sich mindestens tiefe Hautabschürfungen zu, beim Österreicher wurde eine Armverletzung vermutet, wie das Team bereits vor dem Transport seiner beiden Athleten ins Krankenhaus mitteilte. Kruijswijks Team schrieb auf Twitter, dass der Niederländer sich die Schulter ausgekugelt habe.
Auch Primoz Roglic (Jumbo – Visma) kam zu Fall, kam bei seinem Sturz nach 82 Kilometern dagegen mit leichteren Verletzungen in Form von Abschürfungen am linken Oberschenkel davon. Der Top-Favorit konnte das Rennen forstsetzen und verteidigte souverän sein Gelbes Trikot. Roglics großer Tour-Konkurrent Egan Bernal (Ineos) dagegen war wegen Rückenproblemen nicht mehr zur Etappe angetreten.
Im Schlussanstieg hängte Kämna alle ab
Von all diesen Turbulenzen ließ sich Kämna allerdings nicht beirren. Der Neuzugang von Bora - hansgrohe war in der hochkarätig besetzten Gruppe des Tages dabei, die am schwersten Berg der Etappe, dem Montée de Bisanne (HC), durch eine Tempobeschleunigung von Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) dezimiert wurde. Kämna wurde zeitweise abgehängt, kämpfte sich wieder nach vorn, setzte im Schlussanstieg schließlich gegen David de la Cruz (UAE - Team Emirates) seine entscheidende Attacke und erreichte 41 Sekunden vor dem Spanier das Ziel auf rund 1.450 Metern Höhe. Dritter wurde Alaphilippe mit 56 Sekunden Rückstand.
“Ich bin superglücklich über meinen ersten Profisieg”, freute sich der 23-jährige Deutsche. “Eigentlich sollte ich die Relaisstation für Emu sein. Der Plan war, dass er am vorletzten Anstieg angreifen sollte. Durch seinen Sturz ist das ein bittersüßer Erfolg für mich. Ich hoffe, er erholt sich schnell für die Tour“, schilderte Kämna im Siegerinterview sein Wechselbad der Gefühle. “Dass Emu raus ist, ist natürlich bitter für uns. Wir brauchen ihn für die Tour. Aber ich möchte natürlich auch diesen Augenblick genießen. Jetzt freue ich mich auf die Deutschen Meisterschaften und die Tour de France“, so der Tagessieger, der sich im Gesamtklassement um elf Positionen verbesserte und nun auf Rang 14 geführt wird.
Die Favoriten nahmen den Schlussanstieg mit moderatem Tempo in Angriff. Nur Miguel Angel Lopez (Astana) versuchte eine halbherzige Attacke. Den Schlusssprint um Platz neun gewann Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) direkt vor Roglic, der nach einer wieder starken Vorstellung seiner um Kruijswijk verkleinerten Helferriege sowohl das Trikot des Führenden als auch das Punktetrikot problemlos verteidigte und mit 14 Sekunden Vorsprung auf Pinot den morgigen Schlusstag in Angriff nehmen wird. Daniel Felipe Martinez (EF) behauptete das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Das Bergtrikot holte sich de la Cruz.
So lief das Rennen:
Vom Start weg attackierte Thomas De Gendt (Lotto Soudal) formierte so eine 15-köpfige Spitzengruppe. Mit dabei waren unter anderem Alaphilippe, Michal Kwiatkowski (Ineos), Jack Haig (Mitchelton – Scott), Dylan Teuns (Bahrain – Merida), Marc Hirschi (Sunweb) sowie Kämna, der in der Gesamtwertung Bestplatzierten der Gruppe. Während das Feld versuchte, die Ausreißer in Schlagdistanz zu halten, gab es nach 30 Kilometern den folgeschweren Sturz, dem Buchmann, Kruijswijk und Mühlberger zum Opfer fielen.
Der Abstand der beiden Gruppen schwankte zwischen drei und sechs Minuten. Erst mit dem Beginn des Montée de Bisanne nach 103 Kilometern kam Bewegung ins Rennen. Alaphilippe erhöhte immer wieder ruckartig das Tempo, wodurch die Spitzengruppe stets auseinanderfiel, um danach wieder zusammen zu fahren. Letztendlich überquerten neun Fahrer gemeinsam den Pass. Ungefähr genauso groß war nur 1:20 Minuten später die Gruppe des Gelben - Trikots, die von Bahrain – Merida, dem Team von Mikel Landa, auseinandergefahren worden war.
Da in der Favoritengruppe kein wichtiger Fahrer fehlte und Jumbo – Visma zu dritt - vor Roglic fuhren Sepp Kuss und Tom Dumoulin - die totale Kontrolle hatte gab es dort keinen Grund, in der Abfahrt etwas zu riskieren. So wuchs der Vorsprung der Ausreißer auf den folgenden Kilometern wieder auf 2:45 Minuten an. Ein Rückstand, der für die Favoriten im relativ leichten und 7,5 Kilometer langen Schlussanstieg uneinholbar sein sollte.
Kenny Elissonde (Trek – Segafredo) ging am Fuß des Anstieges in die Offensive und riss direkt ein rund 15 Sekunden großes Loch. 6,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte de la Cruz die Gruppe, worauf diese zerfiel. Kämna und Kwiatkowski folgten dem Spanier, der mit viel Mühe fünf Kilometer vor Megève Elissonde einholte. Kurz darauf später wagte Kämna den Sprung nach vorn und attackierte direkt. Nur de la Cruz konnte dem Deutschen folgen, der auf dem folgenden Kilometer alles von vorn fuhr und mit seinem Tempo dem Spanier so die Luft raubte, dass dieser schlussendlich nicht mehr folgen konnte und dem jungen Deutschen den Sieg überlassen musste.
(rsn) - Noch am vergangenen Freitag zeigte sich Emanuel Buchmann mit Blick auf seine Genesung von der Sturzfolgen beim Critérium du Dauphiné zuversichtlich. Sechs Tage nach dem verhängnisvollen Cra
17.08.2020Denk fordert von UCI mehr Unterstützung bei Streckensicherung(rsn) – In rein sportlicher Hinsicht kann Ralph Denk mit dem Wochenende zufrieden sein: Lennard Kämna feierte am Samstag auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen ersten Profisieg, paral
17.08.2020Roglic kann mit nach Tignes, Kruijswijk muss daheim bleiben(rsn) – Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) muss auf das Höhentrainingslager seines Teams in Tignes verzichten. Der Niederländer stürzte auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné ebenso wie E
17.08.2020Martinez: Der Übersehene fuhr bei der Dauphiné ins Rampenlichtrsn) - Neben dem Zweitdivisionär Androni Giocattoli, der unter anderem Egan Bernal und Ivan Sosa (beide Ineos) hervorgebracht hat, setzt vor allem das WorldTour-Team EF Pro Cycling auf südamerikani
16.08.2020Die Dauphiné wird zum K.O.-Critérium(rsn) – Das 72. Critérium du Dauphiné sollte als Tour-Generalprobe vor allem dazu dienen, sich den letzten Feinschliff für die Frankreich-Rundfahrt zu holen und den Klassementfahrern auch die Bes
16.08.2020Martinez tauscht nach Roglic-Aus noch Weiß gegen Gelb(rsn) - Daniel Felipe Martinez (EF) hat dank einer Attacke 30 Kilometer vor dem Ziel und der Aufgabe von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) als erster Kolumbianer seit Luis Herrera 1991 das Critérium du
16.08.2020Finale der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné im Video(rsn) - Nachdem sein Kapitän Primoz Roglic aufgrund von Sturzfolgen nicht mehr zur Schlussetappe des 72. Critérium du Dauphiné antreten konnte, hat Sepp Kuss (Jumbo - Visma) die sich ihm bietende C
16.08.2020Schachmann muss nicht operiert werden(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) scheint sich doch noch Hoffnungen auf den Tour-Start am 29. August in Nizza machen zu dürfen. Wie sein Sportdirektor Enrico Poitschke vor dem Start d
16.08.2020Poitschke: “Großes Fragezeichen, wie es weitergeht“(rsn) - In nur wenigen Stunden verwandelte sich Bora – hansgrohe am Samstag vom Tour-Mitfavoriten in einen Hospitalpatienten. Beim Critérium du Dauphiné stürzten der aussichtsreich auf Platz drei
16.08.2020Rasch: “Froome und Thomas waren hier nicht gut genug“(rsn) - Am Freitag äußerte sich Pavel Sivakov positiv über seine Form und die seines Kapitäns Egan Bernal. Zwei Tage später zeigt sich Gabriel Rasch, der Sportliche Leiter des Teams Ineos in Fran
16.08.2020Kuss holt sich Schlussetappe, Martinez den Gesamtsieg(rsn) - Nachdem sein Kapitän Primoz Roglic aufgrund von Sturzfolgen nicht mehr zur Schlussetappe des 72. Critérium du Dauphiné antreten konnte, hat Sepp Kuss (Jumbo - Visma) die sich ihm bietende C
16.08.2020Dauphiné-Schlussetappe ohne Spitzenreiter Roglic(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) ist am Sonntag nicht mehr zur abschließenden 5. Etappe des 72. Critérium du Dauphiné angetreten. Wie sein Team auf Twitter meldete, hätten die Verletzungen, d
(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be
22.01.2025Reusser: Comeback und Movistar-Debüt auf Mallorca(rsn) – Mehr als acht Monate nach ihrem bisher letzten Renneinsatz wird die von Long Covid genesene Marlen Reusser wieder ins Feld zurückkehren. Die 33-jährige Schweizerin, die seit der Burgos-Run
22.01.2025Ardennen-Wildcards für Tudor und Q36.5(rsn) – Die Schweizer ProTeams Tudor und Q36.5 und ihre neu verpflichteten Stars Julian Alaphilippe, Marc Hirschi (Tudor) und Tom Pidcock (Q36.5) können zumindest für zwei der drei Ardennenklassik
22.01.2025Ardennenklassiker der Frauen mit nur geringfügigen Änderungen(rsn) – Parallel zur Bekanntgabe von Strecken und Teams der Männerrennen hat die ASO auch die entsprechenden Informationen zum Flèche Wallonne Femmes (23. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich Fem
22.01.2025Skjelmose favorisiert den Giro, muss aber zur Tour(rsn) – Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) wäre nur zu gerne bei der 112. Tour de France gestartet, muss in dieser Saison aber mit dem Giro d´Italia und der Vuelta a Espana Vorlieb nehmen. Te
22.01.2025Deutschland Tour 2025 mit deutlich weniger Transfer-Kilometern(rsn) – Nachdem die Deutschland Tour 2023 in Kassel bereits Station gemacht hatte, als dort die 2. Etappe nach Winterberg begann, wird die nordhessische Stadt nach Angaben der Organisatoren bei der
22.01.2025Zimmermann wird mit Blumen und fünf Sekunden belohnt(rsn) – Auch wenn die entscheidenden Etappen noch folgen, ist Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei der 25. Tour Down Under auf gutem Weg, seinen zwölften Gesamtrang aus dem Vorjahr zu verb
22.01.2025Radsport ist schon ein komischer Teamsport(rsn) – Danny van Poppel hat auf der 2. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) alles getan, um seinem Kapitän Sam Welsford und dem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den zweiten Etappensieg in Folge
22.01.2025Vielversprechende Talente sollen den Umbruch abschließen(rsn) – Viele WorldTour-Rennställe im Radsport schreiben sich das Wort Gleichberechtigung inzwischen auf die Fahne. Einer der größten Vorreiter kommt aus Australien. Denn schon als die GreenEdg
22.01.2025Früh gestürzt, spät abgehängt und trotzdem siegt Welsford(rsn) – Sam Welsford hat sich in Tanunda weder durch einen frühen Sturz noch vom Anstieg über den Menglers Hill davon abbringen lassen, seinen zweiten Etappensieg bei der 25. Tour Down Under (2.UW
21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko
21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details