Rutschs Neo-Profi Blog

Ich habe die Online-Rennen etwas unterschätzt

Von Jonas Rutsch

Foto zu dem Text "Ich habe die Online-Rennen etwas unterschätzt"
Jonas Rutsch (EF) auf der Rolle | Foto: Instagram / Jonas Rutsch

05.05.2020  |  (rsn) – Seit meinem letzten Blog-Eintrag vor etwa sechs Wochen hat sich gar nicht so viel getan. Ich habe weiterhin viel Zeit für Dinge, die sonst eher etwas zu kurz kommen. Heute Vormittag hatte ich im Rahmen meines Studiums zwar eine Präsenzveranstaltung. Eine wirkliche Vorlesung war es nicht, da ich der einzige Teilnehmer war. Es war also eher Einzelunterricht.

Ansonsten nervt die Situation natürlich, aber man muss es nehmen, wie es ist. Man kann ja nichts dagegen tun. Ich selbst trainiere so, dass ich mein Grundniveau halte. Wichtig ist, dass ich nicht zu viel trainiere. Ich bin da schon etwas gefährdet. Denn wenn ich zu viel rumsitze, dann fange ich an nachzudenken, und mit dem Training gebe ich mir auch eine gewisse Struktur.

In der Zwischenzeit bin ich auch zwei Online-Rennen gefahren, nämlich die letzten beiden Abschnitte der Swiss 5. Ich muss zugeben, dass ich das unterschätzt habe. Denn vor dem ersten Lauf habe ich wegen des guten Wetters noch dreieinhalb Stunden draußen trainiert und habe dabei richtig rumgeochst. Als ich dann zum Online-Rennen zu Hause war, hatte ich auch noch Verbindungsprobleme und kam schließlich erst 15 Sekunden vor dem Start in der virtuellen Rennwelt an.

Danach war es 50 Minuten Vollgas und auch wegen der Aufregung vor dem Start hatte ich durchgängig einen Puls von 175. Beim ersten Rennen hatte ich auch keine Kühlung, habe mir einfach die Rolle in den Garten gestellt. Nachdem ich am Berg noch richtig hochgeochst bin und oben Vierter war, platzte ich anschließend und wurde 20. So geht es einem, wenn man noch nie zuvor so ein Format gefahren ist. Am Tag drauf habe ich dann wegen des Online-Rennens zumindest mein Trainingspensum auf der Straße reduziert.

Für die jetzige Situation sind solche Online-Rennen sicherlich eine gute Alternative, aber für mich findet das richtige Radfahren draußen statt. Ich freue mich schon sehr, wenn wir wieder Rennen fahren können, aber so lange es noch keinen fixen Kalender gibt, trainiere ich so weiter wie bisher. Es bringt ja nichts, jetzt auf Eventualitäten hinzutrainieren.

Mit meinen Teamkollegen bin ich gut vernetzt. Wir fahren einmal in der Woche einen Group Ride auf Zwift, dazu machen wir gemeinsam auf Zoom Stabilitätsübungen und tauschen uns währenddessen auch über unsere Situation aus.

Natürlich liest man in der Presse, dass einige Teams wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Ich selbst halte das Thema möglichst fern von mir, um frei im Kopf zu bleiben. Wir haben aber auch vom Team keine Informationen bekommen, dass wir irgendwie in Schwierigkeiten wären. Ich zähle uns deshalb auch nicht zu den gefährdeten Mannschaften.

Bis bald,

Euer Jonas

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.10.2020Ein mehr als turbulenter Saisonendspurt

(rsn) - Die letzten Rennen meiner ersten Profisaison waren äußerst ereignisreich. Nach einer guten Binck-Bank-Tour standen für mich noch die drei Eintagesrennen Gent - Wevelgen, Flandern-Rundfahrt

24.09.2020Als hätte ich noch nie auf dem Rad gesessen

(rsn) – Ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber das hatte seine Gründe. Genauer genommen gesundheitliche Gründe, dazu aber später mehr. Vorab: Mittlerweile geht es mir wieder richt

31.07.2020In Polen wartet ein breites Aufgabenspektrum auf mich

(rsn) - Nach langen Monaten des Wartens steht nun auch für mich das erste Rennen auf dem Programm. Ich werde ab dem 5. August bei der Polen-Rundfahrt starten. Ich freue mich schon sehr, dass ich end

17.06.2020Das späte Saisonende wird eine Herausforderung

(rsn) – Die letzten Wochen bei mir waren nicht sonderlich abwechslungsreich. Mein Tagesablauf sah in etwa wie folgt aus: trainieren, lernen, essen, schlafen. Immerhin konnte ich die Zeit für ein p

23.03.2020Entschleunigung auf und neben dem Rad

(rsn) – Eigentlich würde ich jetzt gerne von meinen bevorstehenden Starts bei den Klassikern berichten. Aber aufgrund der Corona-Pandemie und der Rennabsagen ist auch für mich gerade Wettkampfpau

14.02.2020Zuversichtlich zum Opening Weekend nach Belgien

(rsn) – Das war eine ganz schön lange Zeit weg von daheim. Am 27. Dezember habe ich Deutschland in Richtung Trainingslager verlassen, von dort ging es direkt weiter nach Australien, und seit gester

13.01.2020Man muss nur noch in die Pedale treten!

(rsn) - Hallo liebe Leser von  radsport-news.com, seit dem 1. Januar bin ich offiziell WorldTour-Fahrer bei EF Education First. Bisher läuft alles super, meine ersten Eindrücke vom Team sind durch

Weitere Radsportnachrichten

08.09.2025Thomas rundete in seiner Heimat eine glänzende Karriere ab

(rsn) – Könnte es ein besseres Drehbuch für das Ende einer herausragenden Karriere geben, als die letzten Meter auf seinem Arbeitsgerät in der Heimatstadt zu absolvieren? Das dachte sich Geraint

07.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 15. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

07.09.2025Schachmann verurteilt Proteste “gegen Terror durch Terror“

(rsn) - Der Frust der Profis auf die Gaza-Demonstranten bei der Vuelta a Espana wächst. Während der 11. Etappe hatten viele Fahrer noch Verständnis für das Anliegen der Demonstranten. “Es ist vÃ

07.09.2025Rast: “Da waren wir schon kurz ein wenig verzweifelt“

(rsn) – Nun ist er also endlich da, der erste Sieg von Mads Pedersen (Lidl - Trek) im Grünen Trikot! Für diesen langersehnten Erfolg bei der Vuelta a Espana musste der Däne allerdings auf den fin

07.09.2025Pedersen siegt als Ausreißer und beendet den UAE-Lauf

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat die 15. Etappe der Vuelta a Espana im Sprint einer neunköpfigen Ausreißergruppe gewonnen. Der Ex-Weltmeister ließ im Finale des 168 Kilometer lan

07.09.2025Highlight-Video der 15. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Die 15. Etappe der Vuelta a Espana schien wie für Mads Pedersen (Lidl – Trek) gemalt. Und der Däne ließ sich auch nicht lange bitten, schaffte mit vier Teamkollegen den Sprung in die 47

07.09.2025Wiebes beendet Simac Ladies Tour in Gelb standesgemäß

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat auf der 6. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) ihren fünften Etappensieg gefeiert und sich damit auch den Gesamtsieg gesichert. Sie gewann nach 156

07.09.2025Del Toro schlägt beim Auftakt zum Italienischen Herbst zu

(rsn) - Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat sich beim GP Industria&Artigianato (1.Pro) in Larciano seinen zehnten Saisonsieg gesichert. Der Mexikaner war nach 196 Kilometern im Dreiersprint

07.09.2025Grégoire wehrt Evenepoels Angriffe ab und gewinnt Tour of Britain

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die Abschlussetappe der Tour of Britain (2.Pro) gewonnen, der Franzose Romain Grégoire (Groupama – FDJ) sicherte sich den Gesamtsieg. Nach 112 Kilo

07.09.2025Heßmann: “Siege bei dieser Vuelta ein bisschen schwierig verteilt“

(rsn) – Mit zwei zweiten und zwei dritten Plätzen war Movistar bei dieser Vuelta a Espana schon einige Mal dran am großen Ziel, dem Etappensieg beim Heimspiel. Michel Heßmann trat mehrmals in Aus

07.09.2025Nach Protesten neue Trikots für Israel - Premier Tech

(rsn) – Kurz nachdem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Standhaftigkeit des Teams Israel – Premier Tech im Umgang mit den Protesten bei der Vuelta a Espana gelobt hatte, gab

06.09.2025Dujardin schlägt in Baltimore Abrahamsen und Mayrhofer

(rsn) – Sandy Dujardin (TotalEnergies) mag die Ferne. Nachdem der Franzose 2022 bei der Tour of Rwanda (2.1) 2022 seinen ersten Profisieg gefeiert hatte, musste er 3,5 Jahre warten, bevor er seine

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)