Vorschau 80. Gent - Wevelgem

Wer kann die Quick-Step-Phalanx durchbrechen?

Foto zu dem Text "Wer kann die Quick-Step-Phalanx durchbrechen?"
Gent - Wevelgem 2017: Greg Van Avermaet (BMC) attackiert. | Foto: Cor Vos

24.03.2018  |  (rsn) - Nur zwei Tage nach dem E3 Harelbeke bietet sich den Geschlagenen bereits die Chance auf Revanche. Mit von Gent-Wevelgem in Flanders Fields steht am Sonntag der nächste der großen flämischen Frühjahrsklassiker im Programm.

Nachdem 2017 erstmals Naturstraßen ins Programm des Männerrennens aufgenommen worden waren, kommen morgen auch die Frauen und die U23 in den "Genuss“ der sogenannten Ploegsteerts, die wieder an Soldatenfriedhöfen aus dem Ersten Weltkrieg vorbeiführen, der von 1914 bis 1918 mit besonderer Grausamkeit im flämischen Teil Belgiens wütete und wobei Hunderttausende ums Leben kamen. Deshalb erinnert auch der vollständige Name des belgischen Traditionsrennens - Gent-Wevelgem in Flanders Fields - an die furchtbaren Schlachten jener Zeit.

Am Start stehen 25 Teams zu je sieben Fahrern. Zu den 18 Mannschaften aus der WorldTour gesellen sich noch die Zweitdivisionäre Sport Vlaanderen, Wanty-Groupe Gobert, Verandas Willems, WB Aqua Protect, Direct Energie, Roompot - Nederlandse Loterij sowie Vital Concept.

Die Wetterprognose gibt zu vorsichtigem Optimismus Anlass. Am Sonntag soll es zwar wolkig sein, dafür aber überwiegend trocken bleiben. Die Temperaturen sind dennoch wenig frühlingshaft und bewegen sich zwischen sieben und elf Grad. Der Wind weht aus Norden und könnte Besonders im ersten Teil des Rennens, wenn es in die Nähe der Küste geht, eine Rolle spielen.

Die Strecke: Die 80. Auflage des Männerrennens wird größtenteils auf demselben Parcours wie dem des Vorjahres ausgetragen. Die einzigen kleineren Veränderungen finden sich im Mittelteil, der auch einige Kilometer durch das französische Grenzgebiet führt. Nach dem Start in Deinze westlich von Gent dauert es bis zum Kilometer 137,2, ehe mit dem Catsberg der erste der elf kurzen Anstiege ansteht, Hellingen genannt. Die restlichen zehn werden in relativ kurzen Abständen auf den folgenden 70 Kilometern absolviert.

Die insgesamt drei Naturstraßen - Hill 63, Christmas Truce und The Catacomb mit Namen - weisen eine Gesamtstrecke von 4,7 Kilometern auf und beginnen nach dem Monteberg bei Kilometer 191. Zweimal im Programm steht der der 500 Meter lange, über Kopfsteinpflaster führende Anstieg zum Kemmelberg, mit einer durchschnittlichen Steigung von 11,6 Prozent der schwerste der elf Hellingen. Da von seiner letzten Überquerung allerdings noch 34 Kilometer bis ins Ziel zurückzulegen sind, stehen die Chancen auf eine Sprintankunft nicht schlecht, auch wenn sich im vergangenen Jahr Greg Van Avermaet (BMC) im Ausreißerduell gegen Jens Keukeleire durchsetzte. Letztmals kam es 2014 in Wevelgem zur Ankunft einer größeren Gruppe - damals siegte John Degenkolb vor Arnaud Démare.

Die Favoriten: Alle drei genannten Fahrer werden auch am Sonntag in Deinze starten, wobei Van Avermaet nach seinem dritten Platz beim E3 Harelbeke die besten Chancen einzuräumen sind. Degenkolb, dessen Trek-Segafredo-Team möglicherweise größere Hoffnungen auf den E3-Sechsten Jasper Stuyven setzen kann, scheint nach seiner Bronchitis noch einige Rennkilometer zu benötigen, um sich in Top-Form zu bringen. Démare (Groupama - FDJ) kam am Freitag mit mehr als 14 Minuten Rückstand ins Ziel, nachdem er aufgrund des Massensturzes bei Rennhälfte nicht mehr den Anschluss gefunden hatte.

Mit voller kollektiver Wucht wird wieder Quick-Step Floors antreten. Das belgische Team, das mit einer Meisterleistung den E3 Harelbeke dominiert hatte und durch Niki Terpstra und Philippe Gilbert einen Doppelerfolg einfahren konnte, wird sicher wieder mehrere Karten spielen - neben Terpstra und Gilbert zählen auch Yves Lampaert und Zdenek Stybar zum Favoritenkreis. Im Fall eines Massensprints könnte Elia Viviani zum Zug kommen.

Auf einen besseren Tag wird Bora-hansgrohe hoffe, das gegen die Attacken von Quick-Step Floors ebenso wenig wie alle anderen Mannschaften etwas auszurichten hatte. Vor allem wird die Sportliche Leitung darauf bauen, dass Weltmeister Peter Sagan, 2017 Dritter in Wevelgem, diesmal in der entscheidenden Phase dem Tempo seiner Konkurrenten wird folgen können.

Zu den aussichtsreichen Kandidaten zählen zudem diejenigen Fahrer, die bereits am Freitag in Harelbeke zu überzeugen wussten, so etwa die Belgier Oliver Naesen (AG2R/4.), Tiesj Benoot (Lotto Soudal/5.) und Sep Vanmarcke (EF-Drapac), der Italiener Gianni Moscon (Sky/9.), aber auch das BMC-Duo Stefan Küng (10.) und Jurgen Roelandts (12.) sowie der Italiener Matteo Trentin (Mitchelton-Scott/11.).

Zur Startliste

Die Hellingen:
Catsberg 137,2 km
Kokereelberg 141 km
Vert Mont 143 km
Mont Noir - Ravel Put 145 km
Mont Noir - Blanchisserie 151 km
Ravensberg 158 km
Baneberg 168 km
Kemmelberg 176 km
Monteberg 180 km
Baneberg 212 km
Kemmelberg 216,5 km

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2018Van Avermaet: Bisher kein perfektes Jahr

(rsn) - Am 26. März 2017 hatte Greg Van Avermaet (BMC) bereits drei Klassikersiege auf seinem Konto: Der Belgier gewann Ende Februar zur Eröffnung der heimischen Straßensaison den Omloop Het Nieuws

26.03.2018Finale des Gent - Wevelgem der Frauen im Eurosport-Video

(rsn) - Lisa Klein (Canyon-SRAM) hat beim Gent-Wevelgem der Frauen (1.WWT) knapp den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn verpasst. Die Deutsche Meisterin musste sich am Nachmittag im fünften World

26.03.2018Sagans dritter Gent-Wevelgem-Sieg gutes Omen für die “Ronde“?

(rsn) - Sein dritter Sieg bei Gent - Wevelgem dürfte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auch hinsichtlich der Flandern-Rundfahrt optimistisch stimmen. Sollte der Slowake abergläubisch sein, könnte er das

26.03.2018Degenkolb: “Ich war nicht gut genug positioniert“

(rsn) - Auf den letzten 30 Kilometern von Gent - Wevelgem kämpfte John Degenkolb (Trek-Segafredo) vergeblich. Wie etwa Europameister Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) auch hatte der 29-jährige De

26.03.2018Klein: “Ich war im Sprint zu spät dran“

(rsn) - Lisa Klein hat am Sonntag ein erstes dickes Ausrufezeichen bei den Klassikern gesetzt. Beim Gent - Wevelgem der Frauen sprintete die Deutsche Meisterin hinter der Italienerin Marta Bastianelli

25.03.2018Viviani weint in Wevelgem verpasster Chance hinterher

(rsn) - Obwohl sie am Ende eines langen Rennens auf das Podium sprinteten, sehen sich Elia Viviani (Quick-Step Floors) und Arnaud Démare (Groupama-FDJ) als Verlierer beim 80. Gent - Wevelgem. Schon b

25.03.2018Finale des 80. Gent - Wevelgem im Eurosport-Video

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ist bereit für die Flandern-Rundfahrt am kommenden Sonntag. In einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg sicherte sich der Weltmeister bei Sonnenschein die 80

25.03.2018Sagan zieht bei Gent-Wevelgem mit Merckx und Boonen gleich

(rsn) - Sollte es nach seinen jüngsten Auftritten etwaige Zweifel an seiner Form aufgetaucht sein, so hat sie Peter Sagan (Bora-hansgrohe) mit seinem dritten Sieg bei Gent - Wevelgem am Sonntag eindr

25.03.2018Sagan lässt im Sprint Viviani und Démare keine Chance

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat in Belgien bei der 80. Auflage von Gent - Wevelgem seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Weltmeister setzte sich am Sonntag über 251 Kilometer von Deinze

25.03.2018Ausreißer verhindern Kanter-Sieg bei Gent-Wevelgem der U23

(rsn) - Die Deutschen haben sich bei der U23-Austragung von Gent-Wevelgem (1.NCup) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim sogenannten Kattekoers belegte der für die Nationalmannschaft startende Max Ka

25.03.2018Klein muss sich nur Bastianelli und D´Hoore geschlagen geben

(rsn) - Lisa Klein (Canyon-SRAM) hat beim Gent-Wevelgem der Frauen (1.WWT) knapp den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn verpasst. Die Deutsche Meisterin musste sich am Nachmittag im fünften World

25.03.2018“Ich bin nicht mehr ganz so weit von den großen Namen entfernt“

(rsn) - Etwas müde sei er, berichtet Jasha Sütterlin. Es ist der Vorabend zum Rennen Gent-Wevelgem und dem Movistar-Profi stecken in dieser Saison bereits fünf Etappenrennen in den Beinen. Für die

Weitere Radsportnachrichten

28.06.2025Triathlon-Whistleblowerin Kingma wird Radsportlerin und fährt zum Giro

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.06.2025DM-Duell: Niedermaier legt vor, schlägt Lippert zurück?

(rsn) – Das erste Duell der beiden größten Favoritinnen für das DM-Straßenrennen von Linden am Samstag ging am Vortag an Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto). Im Einzelzeitfahre

28.06.2025Durchgerüttelt und geschlagen: Politt Vierter bei Zeitfahr-DM

(rsn) – Der erste Blick aufs Ergebnis bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein konnte überraschen: Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) ist zum ersten Mal seit 2021 nicht auf de

27.06.2025Schachmann, Kämna, Politt, Niedermaier und Co. am RSN-Mikro

(rsn) – Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von vier Stunden wurden auf einer sowohl topografisch als auch technisch anspruchsvollen Strec

27.06.2025Schachmann erstmals Deutscher Zeitfahrmeister

(rsn) – Nach Titeln im Straßenrennen in den Jahren 2019 und 2021 hat Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) erstmals im Zeitfahren zugeschlagen. Der 31-Jährige, der im Vorjahr Silber und 20

27.06.2025Evenepoel holt Triple, Premiere für Pedersen

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Keßler schlägt in Ramstein Leidert und Fietzke

(rsn) – Bruno Keßler (Rembe – rad-net) ist der neue Deutscher U23-Meister im Zeitfahren. Der 19-Jährige tritt die Nachfolge von Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) an, der inzwischen in der Worl

27.06.2025Christina Schweinberger schlägt Kiesenhofer in Österreich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Niedermaier holt sich ihren ersten Zeitfahrtitel in der Elite

(rsn) – Kurz nachdem zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz ihre Teamkollegin Justyna Czapla den Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt hatte, zog Antonia Ni

27.06.2025Czapla feiert Titelverteidigung im U23-Zeitfahren der Frauen

(rsn) – Zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz hat Justyna Czapla ihren Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt. Die 21-Jährige vom Team Canyon – SRAM –

27.06.2025UAE-Tour-Aufgebot: “Neue Mission, gleiches Ziel“

(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) wird am 5. Juli wie erwartet bei der 112. Tour de France am Start stehen. Zum neunten Mal wird der 31-Jährige bei einer Grand Tour ins Rennen gehen, a

27.06.2025Die Strecken der Deutschen Straßen-Meisterschaft 2025

(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Nationale (NC, INT)
  • Radrennen Frauen

  • Nationale (NC, INT)