--> -->
16.11.2017 | (rsn) - Gemeinsam mit Heiko Volkert leitet Jörg Scherf die Geschicke des Continental-Teams Sauerland NRW. Im Interview mit radsport-news.com blickt der Team-Manager auf die zweite Saison des Drittligisten zurück und äußert sich zu den personellen Veränderungen für 2018 sowie zur weiteren Zukunft seines Rennstalls.
Ihr Team hat seine zweite Saison auf Continental-Niveau absolviert. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?
Jörg Scherf: Ich bin sehr zufrieden. Das Team ist weiter zusammengewachsen und gerade in der zweiten Saisonhälfte haben wir einige gute Rennen gezeigt. Das Sportliche steht natürlich immer im Vordergrund, aber wir versuchen, auch im Hintergrund saubere Arbeit zu leisten. Gerade die Kombination mit meinem Kollegen Heiko Volkert, der die Zahlen regelt und als Quereinsteiger super Ideen mit reinbringt, sowie dem NRW-Landestrainer und sportlichen Leiter des Teams Wolfgang Oschwald hat sich bewährt. Weiter haben wir jetzt feste Betreuer und können so tatsächlich sehr weit vorausschauend planen. In unserer Region haben wir mittlerweile einige Aufmerksamkeit auf uns gezogen und wir wollen das weiter ausbauen.
Was waren Ihre Highlights der Saison?
Scherf: Da gab es viele. Aus sportlicher Sicht sicherlich die beiden Tage von Felix Intra im Trikot des besten Nachwuchsfahrers bei der Tour de Azerbaijan und sein U23-Vizemeistertitel bei der Berg-DM. Aaron Grosser gewann in Nordrhein-Westfalen den Meistertitel und allein die Teilnahmen bei Rennen wie Rund um Köln, Eschborn-Frankfurt oder dem Münsterland Giro sind für Teams wie das unsrige schon Highlights. Fahren dann die Jungs bei den größeren UCI-Rennen noch einigermaßen mit und werden von den WorldTour-Teams nicht abgehängt, macht das weiter stolz. Die letzte gute Nachricht erreichte uns gerade aus Japan. Hier konnte Louis Leinau die U23-Wertung der Tour de Okinawa gewinnen. Das Rennen ist schon zum dritten Mal in Folge der Saisonabschluss für einen Teil des Teams und schon allein wegen Land und Leuten eine weite Reise wert.
Zudem gab es in diesem Jahr im Rahmen der Bundesliga die 1. Sauerland-Rundfahrt, ein echtes Heimspiel...
Scherf: Ja, das war für uns der Saisonhöhepunkt überhaupt. Das Ergebnis spiegelte an dem Tag nicht ganz das tolle Rennen der Sauerländer wieder. Der ganze Renntag war aber der Knaller. Zahlreiche Zuschauer an vielen Anstiegen und gleich sechs unserer Jungs in der Spitzengruppe des Tages waren schon sehr cool. Bis zum Ortsschild Winterberg hofften dann auch noch alle auf den Sieg von Ausreißer Jonas Härtig, der aber leider auf den letzten Metern eingefangen wurde. Obwohl es dann nicht zum Podium reichte, war es ein super Tag für uns und unsere Region.
Welcher Ihrer Fahrer hat Sie 2017 positiv überrascht?
Scherf: Fast alle auf ihre Art. Allen voran Luca Felix Happke, der als "erstjähriger“ direkt Fuß gefasst hat und kaum kleinzukriegen war. Wer mit 19 Jahren schon Rennen wie die Tour de Azerbaijan beendet und dort fast schon Top-Ergebnisse abliefert, der hat was drauf. Weiter hatte mich Aaron Grosser überrascht. Nach heftigem Formtief hat er sich zum Spätsommer glücklicherweise wieder gefangen. Irgendwie hatte sich im Frühjahr alles zu seinen Ungunsten entwickelt. Mit Sturz- und Defektpech sowie gesundheitlichen Problemen war der Saisonstart schon daneben. Schulstress und der Tod seinen langjährigen Förderers Reinhold Böhm vom RSV Unna taten dann ihr Übriges. Dass Aaron sich aus dieser ganzen Misere selber wieder rausgeholt hat, überraschte und freute uns dann alle sehr und lässt auf 2018 hoffen. Die größte positive Überraschung war aber unser Kapitän Christoph Schweizer. Er ist eine wichtige Stütze im Team und Bindeglied vom Management zu den Fahrern. Obwohl seine erste Saison bei uns nicht so gut verlief, war er für 2017 ein gesetzter Fahrer. Nach gutem Aufbau im Winter fuhr er plötzlich wieder starke Rennen und bewährte sich intern weiter sehr.
Wie werden Sie die Mannschaft mit Blick auf 2018 verstärken?
Scherf: In Zusammenarbeit mit dem Landesverband NRW setzen wir da voll auf Eigengewächse, die aus der U19 hoch kommen. Dass es mit Per Christian Münstermann, Michel Gießelmann, Johannes Hodapp und Jon Knolle gleich die vier Top-Talente aus der Region sind, macht uns zuversichtlich. Wenn sich unsere bewährten Fahrer weiter entwickeln und unsere Nachwuchsjungs sich entfalten wie beispielsweise Luca Felix Happke, geht es voran.
Werden Sie wieder eine Kontinental-Lizenz lösen?
Scherf: Natürlich haben wir wieder eine KT-Lizenz beantragt. Und auch der Name "Team Sauerland NRW" bleibt bestehen. Alle Sponsoren bleiben an Board und es kommen neue dazu. Nur der Titelsponsor wird getauscht. Anfang Dezember wird es dazu weitere News geben.
Will das Team nur bei den nationalen Rennen, wie etwa der Bundesliga, Spitze sein oder auch bei UCI-Rennen Akzente setzen?
Scherf: Wir wollen in der Bundesliga vorn landen! Gerade für unsere jungen Fahrer ist die Liga sehr wichtig. Die Bundesliga bleibt eine gute Plattform und wir fahren sie gern. Wir erkennen hier die Arbeit des Verbands an und wissen, dass die nationale Rennserie durchaus ein Sprungbrett sein kann. Beispielsweise wurde 2016 das Team Sunweb auf unseren Fahrer Florian Storck aufmerksam. Warum? Weil er die Nachwuchswertung der Liga gewonnen hatte. Natürlich haben wir auch die internationalen UCI-Rennen gerade für die älteren Fahrer im Blick. Dort muss der Knoten mal platzen. Toll wären gute Platzierungen bei Rund um Köln, in Münster oder sogar bei der Deutschland Tour. Ein Startplatz bei der Neuauflage der D-Tour ist ein Wunsch, oberstes Saisonziel und würde unserem Team nochmals Rückenwind geben.
Zu Beginn des Jahres 2017 hieß es, dass Sie in "mittelbarer Zukunft" eine ProKontinental-Lizenz anstreben. Wie laufen diese Planungen und können Sie "mittelbar" konkretisieren?
Scherf: Diese Idee steckt schon seit Beginn des Teams in unseren Köpfen. Unsere Sponsoren sind im Bilde, dass wir diese Richtung auch mit Ihnen einschlagen wollen. In den ersten beiden Jahren sind wir gesund gewachsen und wollen dies auch weiter tun. In unserer Region Sauerland und Südwestfalen gibt es tatsächlich viele Unternehmen, die unsere Visionen stemmen könnten. Gespräche gab es bereits und wir sind am Ball. Generell bremsen wir aber eher und wollen erstmal ein seriöses Kontinental-Team aufbauen, statt mit Gewalt einen PKT-Status zu bekommen. Es gab in der Vergangenheit genug Beispiele, wie so eine Blase platzen kann und dann plötzlich ein ganzes Team stirbt. Vorbilder sind für uns Leute wie Ralph Denk (Bora-hansgrohe) oder Douglas Ryder (Dimension Data). Beide Manager fingen auch kleiner an und haben ihr Ziel stetig und hartnäckig verfolgt. So etwas bewundern wir und wollen wir nachmachen.
Wie wird der Rennkalender aussehen?
Scherf: Kurz gesagt: Das gleiche Programm wie 2017 plus vier internationale Rundfahrten und mehrere internationale Eintagesrennen. Im Herbst wurden wir beispielsweise spontan zu Putte Kappelen oder zur Famenne Ardenne Classics eingeladen. Von solchen Rennen brauchen und wollen wir mehr. Sahnehäubchen wäre, wie zuvor erwähnt, die Deutschland Tour. Fett angekreuzt haben wir im Kalender auch die U23-DM in Unna. Gerade für die ehemaligen "Unneraner" Aaron Grosser, Luca Felix Happke und Jon Knolle wird das Rennen in Gedenken an Reinhold Böhm ein Saisonziel.
KT-Teams sind in erster Linie für die jungen Fahrer Sprungbretter für eine Profikarriere. Welchem Fahrer Ihres Kaders trauen Sie am ehesten diesen Sprung zu den Profis zu?
Scherf: Aaron Grosser, Felix Intra und Per-Christian Münstermann. Generell haben wir unsere Jungs noch nicht ausgereizt und wissen bei einigen noch gar nicht, wie weit es gehen kann. Beispielsweise haben wir unsere Leinau-Zwillinge die letzten zwei Jahre im Schongang eingesetzt. Beide haben bzw. machen noch eine Ausbildung und konnten noch nie unter Idealbedingung trainieren. Wer den kompletten Winter und erst ab 17 Uhr mit Lampe trainiert und am Wochenende bei UCI-Rennen mit Profis mithalten kann, scheint einen guten Motor zu haben…
(rsn) - Nach der bisher erfolgreichsten Saison seiner Profikarriere, in der ihm sieben Siege gelangen, will Matej Mohoric (Bahrain-Merida) im kommenden Jahr auch bei den (Kopfsteinpflaster)-Klassikern
(rsn) - Wenn nicht alles täuscht, steht eine weitere goldene Generation in den Startlöchern, die die Topstars Marcel Kittel (30), André Greipel (36), John Degenkolb (29) und Tony Martin (33) in nah
(rsn) - Radsportdeutschland war reif für diese Wiedergeburt einer Rundfahrt, die mehr als 100 Jahre alt ist. Die nicht nur durch zwei Weltkriege mehrfach aus der Bahn geworfen wurde, so dass wir die
(rsn) - Die jungen deutschen Profis begeisterten die vielen Zuschauer der neuen Deutschland Tour. Neben Nils Politt (Katusha-Alpecin), der die letzte Etappe gewann und in der Gesamtwertung auf Platz z
(rsn) – Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte der Österreicher Patrick Konrad am Ende der viertägigen Deutschland Tour. Mit guter Form präsentierte sich der Girosiebte auf den hügeligen Eta
(rsn) - Nach seinem Gesamtsieg bei der BinckBank-Tour wollte Matej Mohoric (Bahrain-Merida) auch bei der Deutschland Tour glänzen. "Unser Ziel ist es, gut in der Gesamtwertung abzuschneiden. Die letz
(rsn) – Wenn Schachmann und Dumoulin sich streiten, dann jubeln Politt und Mohoric am Ende. So in etwa könnte man die Redensart auf die Schlussetappe der Deutschland Tour abwandeln.Schon am zweiten
(rsn) - Die Neuauflage der Deutschlandtour ging mit einer packenden Schlussetappe nach Stuttgart zuende. Dort entbrannte auf der letzten Runde der Kampf um den Gesamtsieg. Maximilian Schachmann hatte
(rsn) - Im dritten Profijahr gelang Nils Politt (Katusha-Alpecin) endlich der erste Sieg. Nicht mal seine Freundin hatte geglaubt, dass es 2018 noch etwas werden könnte. "Nach der Tour de France hat
(rsn) - Was für ein packendes Finale bot die Neuauflage der Deutschlandtour auf der Schlussetappe nach Stuttgart. Auf der letzten Runde entbrannte der Kampf um den Gesamtsieg, als sich Maximilian Sch
(rsn) – Endlich ist der Knoten bei Nils Politt geplatzt!. Der Fahrer aus dem Team Katusha-Alpecin hat zum Abschluss der Deutschland Tour (2.1) seinen ersten Profisieg eingefahren und krönte damit
(rsn) - Nils Politt (Katusha-Alpecin) hat den Abschluss der Deutschland Tour (2.1) gewonnen und damit seinen ersten Profisieg eingefahren. Der Kölner setzte sich nach 207 Kilometern von Lorsch nach S
(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T
(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit
(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor
(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri
(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar
(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli
(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im
(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von