Deutschland Tour: Schachmanns all-in wird nicht belohnt

Politt macht in Stuttgart alles richtig, Mohoric holt Gesamtsieg

Foto zu dem Text "Politt macht in Stuttgart alles richtig, Mohoric holt Gesamtsieg"
Freude pur: Nils Politt (Katusha-Alpecin) gewinnt die Schlussetappe der Deutschland Tour | Foto: Cor Vos

26.08.2018  |  (rsn) – Endlich ist der Knoten bei  Nils Politt geplatzt!. Der Fahrer aus dem Team Katusha-Alpecin hat zum Abschluss der Deutschland Tour (2.1) seinen ersten Profisieg eingefahren und krönte damit eine starke Saison. In Stuttgart setzte sich der Kölner im Sprint einer 15 Fahrer starken Spitzengruppe souverän vor dem slowenischen Gesamtsieger Matej Mohoric (Bahrain Merida) und dem Italiener Damiano Caruso (BMC) durch. Bereits einige Meter vor der Ziellinie konnte der 24-Jährige seiner Freude freien Lauf lassen und seinen Coup bejubeln.

"Der Sieg ist sehr sehr wichtig, ich war dieses Jahr schon zwei Mal nahe dran mit Paris-Nizza und gestern. Ich bin einfach sprachlos, kann es noch gar nicht fassen, dass ich gewonnen habe. Gerade weil es so eine schwere Runde war und ich mit Mohoric schon abgehangen war und dann wiederkomme. Ich habe heute alles richtig gemacht, habe aus den Fehlern der letzten Tage gelernt und das hat funktioniert", sagte der Etappensieger in der ARD.

Eine nicht minder starke Leistung bot Maximilian Schachmann (Quick Step Floors), die allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Der Berliner hatte sieben Kilometer vor dem Ziel am Herdweg-Anstieg die Initiative ergriffen, woraus sich eine sechs Fahrer starke Gruppe formierte, in der Mohoric als auch Politt fehlten und mit Tom Dumoulin (Sunweb) nur ein Klassement-Rivale vertreten war.

15 Sekunden an Vorsprung konnte sich Schachmann, der praktisch als einziger in der Gruppe für die Tempoarbeit verantwortlich war, herausfahren. Doch die Gruppe lief nicht richtig rund, Schachmanns Kräfte waren irgendwann aufgebraucht und von hinten führte Abfahrtskünstler Mohoric gemeinsam mit Politt eine neun Fahrer starke Gruppe im Bergabstück wieder an die Spitze heran, die dann im Sprint den Tagessieg unter sich ausmachte.

"Sehr ärgerlich, ich weiß nicht, was sich Tom Dumoulin dabei gedacht hat. Er hatte die Möglichkeit, heute auf das Podium zu fahren, aber wie man gesehen hat, hat mir keiner geholfen. Deshalb musste ich all-in gehen. Am Ende kamen die anderen wieder ran und ich war natürlich platt", so Schachmann in der ARD.

Während sich Politt durch den Tagessieg noch auf Platz zwei der Gesamtwertung schob, rutschte Schachmann bei am Ende zwölf Sekunden Rückstand noch auf Platz drei ab. “Ich habe alles auf eine Karte gesetzt. Ob Zweiter oder Dritter ist am Ende egal, ich fahre für den Sieg“; so der Berliner.

Wenige Kilometer nach dem Start in Lorsch hatte sich das Trio Vasil Kiryienka (Sky), Niccolo Bonifazio (Bahrain Merida) und Remi Cavagna (Quick-Step Floors) vom Feld gelöst und sich über die beiden ersten Anstiege auf den ersten 30 Kilometern einen Vorsprung von sechs Minuten herausgefahren. Allerdings ließ sich Bonifazio wieder ins Feld zurückfallen, um den Gesamtführenden Mohoric zu unterstützen. Das verbliebene Spitzenduo hielt auf dem Weg nach Stuttgart lange Zeit seinen Vorsprung von fünf Minuten auf das von Bahrain Merida angeführte Feld.

Nachdem auch Bora-hansgrohe und Dimension Data in die Nachführarbeit einstiegen, ging der Vorsprung des Duos rapide zurück, so dass die französisch-weißrussische Kombination gerade einmal eine Minute mit auf die letzten 30 Kilometer nahm. 17 Kilometer vor dem Ziel war mit Cavagna der letzte Ausreißer gestellt und in der ersten Herdweg-Passage 17 Kilometer vor dem Ziel übernahm Sunweb durch Lennard Kämna die Tempoarbeit. Der am Vortag gestürzte 21-Jährige verkleinerte das Feld deutlich und brachte damit auch Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) ins Hintertreffen.

Die noch 15 Fahrer starke Spitzengruppe mit den Klassementfahrern lief aber nicht richtig rund, so dass von hinten weitere 30 Fahrer aufschließen konnten, darunter Ackermann, der sich mit zwei Teamkollegen bis zu Beginn der zweiten Herdweg-Passage an die Spitze setzte. Doch dann kam Schachmann und löste mit seiner Attacke ein spannendes Finale aus – mit dem besten Ende für Politt und Mohoric.

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.11.2018Mohoric will 2019 bei Bahrain-Merida ein Leader sein

(rsn) - Nach der bisher erfolgreichsten Saison seiner Profikarriere, in der ihm sieben Siege gelangen, will Matej Mohoric (Bahrain-Merida) im kommenden Jahr auch bei den (Kopfsteinpflaster)-Klassikern

29.08.2018Deutschland darf auf eine neue goldene Generation hoffen

(rsn) - Wenn nicht alles täuscht, steht eine weitere goldene Generation in den Startlöchern, die die Topstars Marcel Kittel (30), André Greipel (36), John Degenkolb (29) und Tony Martin (33) in nah

29.08.2018Die erneuerte Deutschland Tour begeisterte alle

(rsn) - Radsportdeutschland war reif für diese Wiedergeburt einer Rundfahrt, die mehr als 100 Jahre alt ist. Die nicht nur durch zwei Weltkriege mehrfach aus der Bahn geworfen wurde, so dass wir die

28.08.2018Kämnas Formkurve zeigte bei der D-Tour deutlich nach oben

(rsn) - Die jungen deutschen Profis begeisterten die vielen Zuschauer der neuen Deutschland Tour. Neben Nils Politt (Katusha-Alpecin), der die letzte Etappe gewann und in der Gesamtwertung auf Platz z

27.08.2018Konrad verlässt D-Tour mit gemischten Gefühlen

(rsn) – Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte der Österreicher Patrick Konrad am Ende der viertägigen Deutschland Tour. Mit guter Form präsentierte sich der Girosiebte auf den hügeligen Eta

27.08.2018Mohoric stellt sein Team “zu 200 Prozent zufrieden“

(rsn) - Nach seinem Gesamtsieg bei der BinckBank-Tour wollte Matej Mohoric (Bahrain-Merida) auch bei der Deutschland Tour glänzen. "Unser Ziel ist es, gut in der Gesamtwertung abzuschneiden. Die letz

27.08.2018Schachmann und Dumoulin wurden sich nicht einig

(rsn) – Wenn Schachmann und Dumoulin sich streiten, dann jubeln Politt und Mohoric am Ende. So in etwa könnte man die Redensart auf die Schlussetappe der Deutschland Tour abwandeln.Schon am zweiten

26.08.2018Daily Podcast: Politts Erstling – Mohoric holt Rot

(rsn) - Die Neuauflage der Deutschlandtour ging mit einer packenden Schlussetappe nach Stuttgart zuende. Dort entbrannte auf der letzten Runde der Kampf um den Gesamtsieg. Maximilian Schachmann hatte

26.08.2018Nicht mal Politts Freundin rechnete mehr mit einem Sieg

(rsn) - Im dritten Profijahr gelang Nils Politt (Katusha-Alpecin) endlich der erste Sieg. Nicht mal seine Freundin hatte geglaubt, dass es 2018 noch etwas werden könnte. "Nach der Tour de France hat

26.08.2018Politt stürmt zum Sieg in Stuttgart

(rsn) - Was für ein packendes Finale bot die Neuauflage der Deutschlandtour auf der Schlussetappe nach Stuttgart. Auf der letzten Runde entbrannte der Kampf um den Gesamtsieg, als sich Maximilian Sch

26.08.2018Politt gewinnt Abschluss in Stuttgart, Mohoric feiert Gesamtsieg

(rsn) - Nils Politt (Katusha-Alpecin) hat den Abschluss der Deutschland Tour (2.1) gewonnen und damit seinen ersten Profisieg eingefahren. Der Kölner setzte sich nach 207 Kilometern von Lorsch nach S

26.08.2018Krieger: “Das wird eine harte Geschichte“

(rsn) - Fünfter wurde der 26-jährige Alex Krieger auf der Auftaktetappe der Deutschland Tour. Beim finalen Abschnitt hat der Fahrer des Teams Leopard Pro Cycling Heimvorteil. Denn der Stuttgarter ke

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine