Lüttich und Vorjahressieg geben Selbstvertrauen

Matthews kommt mit breiter Brust zur Tour

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Matthews kommt mit breiter Brust zur Tour"
Michael Matthews bei der Vorstellung des Sunweb-Tozr-Aufgebots in Düsseldorf | Foto: Cor Vos

29.06.2017  |  (rsn) - Der Kampf um das Grüne Trikot ist einer, der bei der Tour de France in den vergangenen Jahren stets entschieden schien, bevor die Große Schleife überhaupt los ging. Und auch diesmal ist der fünfmalige Gewinner Peter Sagan (Bora-hansgrohe) der große Favorit in der Punktewertung. Doch die Fans hoffen Jahr für Jahr auf endlich wieder mehr Spannung. Einer der größten Hoffnungsträger ist dabei Michael Matthews vom mit deutscher Lizenz ausgestatteten Team Sunweb. Doch der Australier selbst will vor dem Grand Départ nicht darüber sprechen.

"Weil Sagan in den letzten Jahren so dominant war, ist es schwer sich darauf von Beginn an zu konzentrieren", so Matthews. "Wir zielen erstmal auf Etappensiege und sehen dann, wo wir nach einer Woche stehen." Der in Monaco lebende Australier mit dem Spitznamen "Bling" scheint auf den ersten Etappen also nicht alles daran setzen zu wollen, auch bei den wichtigen Zwischensprints Punkte einzufahren. Tut er das nicht, so dürfte es allerdings schwer werden, um Grün zu kämpfen.

Trotzdem könnte das Duell Matthews vs. Sagan eines werden, das die Tour prägt - mit Fahrern wie Greg Van Avermaet (BMC) oder John Degenkolb (Trek-Segafredo) als zusätzlichem Salz in der Suppe. Denn wie Sagan bereits bemerkte, so ist die Zahl der Etappen, die den bergfesten Sprintern liegen, in diesem Jahr sehr hoch. Der Weltmeister sprach unlängst von elf Möglichkeiten für ihn, um einen Tagessieg zu kämpfen. Darauf angesprochen bemerkte Matthews nun: "Vielleicht sogar etwas mehr. Ich habe es noch nicht wirklich ausgerechnet."

In jedem Fall seien Sagan und er sehr ähnliche Fahrer. "Er sprintet im Flachen vielleicht etwas besser und ich klettere etwas besser", schätzte Matthews, der für letztere Aussage in diesem Jahr neues Selbstbewusstsein gewonnen hat - nämlich durch seinen starken vierten Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, dem schwersten der großen Frühjahrsklassiker. "Das hat mir Selbstbewusstsein gegeben, dass ich durch die mittelschweren Etappen mit den Kletterern durchkommen kann und am Ende Chancen im Finale habe", so Matthews. "Es macht mich zu einem vielseitigeren Fahrer."

Eine breitere Brust gibt dem 26-Jährigen aber auch die Erinnerung ans Vorjahr, als er in Revel seine erste Tour-Etappe gewann. "Wenn ich herkäme, ohne letztes Jahr gewonnen zu haben, wäre der Druck größer. Aber jetzt weiß ich, wie es geht, und das motiviert. Es ist definitiv leichter, so zurückzukehren", meinte er und erklärte außerdem, dass sein neues Team ihm mehr helfe als zuvor Orica, wo er mehr auf sich gestellt gewesen sei bei den Sprintankünften.

"Heutzutage braucht man einen Zug", weiß Matthews. "Wir haben das in der Schweiz geübt und perfektionieren es jetzt hoffentlich bei der Tour." Bei der Tour de Suisse gewann er in Bern die 3. Etappe vor Sagan und Degenkolb.

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