Vorschau 81. La Flèche Wallonne

Ein Top-Favorit und jede Menge Herausforderer

Foto zu dem Text "Ein Top-Favorit und jede Menge Herausforderer"
Alejando Valverde (Movistar) triumphiert zum vierten Mal beim Flèche Wallonne. | Foto: Cor Vos

18.04.2017  |  (rsn) - Der Wallonische Pfeil (La Flèche Wallonne) steht als "kleinster“ der drei Ardennenklassiker stets etwas im Schatten des Amstel Gold Race, vor allem aber von Lüttich-Bastogne-Lüttich, einem der fünf Radsport-Monumente. Daran ändert sich am Mittwoch bei der 81. Auflage des Rennens nichts, auch wenn die Zielankunft an der Mauer von Huy wieder spektakuläre Bilder liefern wird. In den vergangenen Jahren wurde La Flèche Wallonne von den Spaniern dominiert, die zuletzt fünf Mal in Folge den Sieger stellten.

Titelverteidiger Alejandro Valverde (Movistar) steht am Mittwoch an der Spitze des Feldes, das wieder aus 25 Teams besteht: Zu den 18 WorldTour-Mannschaften, allesamt mit automatischem Startrecht ausgestattet, kommen noch sieben Zweitdivisionäre.

Die Strecke: Nachdem der mittlere der Ardennenklassiker im vergangenen Jahr in Marche-en-Fammene gestartet wurde, ist bei der aktuellen Auflage - wie bereits 2013 schon einmal - Binche an der Reihe. Von der Kleinstadt in der Provinz Hennegau führt die Route östlich in Richtung Huy (Provinz Lüttich), wo der Flèche Wallonne nach 204,5 Kilometer an der berühmten Mauer von Huy entschieden wird.

Nach einer langen "Einrollphase“ über welliges Gelände markiert die Côte d’Amay nach 127,5 Kilometern den Einstieg in die entscheidende Phase des Rennens, wobei in diesem Jahr lediglich acht statt wie 2016 noch elf Anstiege bewältigt werden müssen. In schneller Folge stehen nach der Côte d’Amay die weiteren Côtes an, wobei die 1,3 Kilometer lange und 9,6 Prozent steile Mur de Huy wieder das schwerste Hindernis bilden wird. Das muss insgesamt drei Mal überwunden werden: bei Kilometer 142,5, dann bei Kilometer 171,5 und schließlich zum großen Finale nach mehr als 200 Kilometern. Auf den beiden Schlussrunden à 29 Kilometern stehen neben der Mur zudem noch die Côte d'Ereffe (2,1 Kilometer, 5 Prozent) und die Côte de Cherave (1,3 Kilometer, 8,1 Prozent) auf dem Programm.

Die Favoriten: Beim Amstel Gold Race ging Alejandro Valverde auch am Sonntag wieder einmal leer aus. Während er also weiter auf seinen ersten Sieg beim ersten der drei Ardennenklassiker wartet, bietet sich dem Spanier am Mittwoch die Chancen auf den bereits fünften Erfolg beim "Flèche". Damit würde Valverde genau eine Woche vor seinem 37. Geburtstag seinen jetzt schon alleinigen Rekord weiter ausbauen. Zudem wäre es sein vierter Sieg in Folge an der Mauer von Huy, die seinen Fähigkeiten wie auf den Leib geschneidert ist.

"Best of the Rest“ war in den vergangenen Jahren Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Doch der Franzose fehlt diesmal verletzungsbedingt ebenso wie sein Teamkollege Philippe Gilbert. Der Gewinner des Amstel Gold Race und gemeinsam mit Greg Van Avermaet (BMC) überragende Klassikerjäger dieser Saison zog sich am Sonntag bei einem Sturz eine Nierenverletzung zu. Der Belgier war übrigens 2011 der letzte heimische Fahrer, der in Huy ganz oben auf dem Podium landete - danach folgten fünf spanische Siege durch Joaquim Rodriguez (2012), Daniel Moreno (2013) und eben Valverde (2014-16), der auch diesmal der Top-Favorit ist.

Auch ohne die beiden Asse Alaphilippe und Gilbert gehört Quick Step-Floors zu den am stärksten besetzten Teams und kann auf den letztjährigen Dritten Daniel Martin sowie Bob Jungels und Gianluca Brambilla bauen. Zu den weiteren Valverde-Herausforderern zählen der Schweizer Michal Albasini (Orica-Scott), 2012 und 2015 als Zweiter und Dritter jeweils auf dem Podium von Huy, sowie das Sky Duo Sergio Henao und Michal Kwiatkowski (2014 Dritter und am Sonntag Amstel-Gold-Zweiter).

Chancen auf eine Spitzenplatzierung ausrechnen dürfen sich zudem Romain Bardet und Alexis Vuillermoz (beide Ag2R), Diego Ulissi (UEA Team Emirates), Michael Woods (Cannondale-Drapac), Warren Barguil (Sunweb), Tim Wellens (Lotto Soudal), Bauke Mollema und Jarlinson Pantano (beide Trek-Segafredo), Ion Izagirre (Bahrain-Merida) und Ben Hermans (BMC). Von den vermutlich sechs deutschen Startern dürften Paul Martens (LottoNL-Jumbo) und Simon Geschke (Sunweb) die besten Aussichten besitzen - auch wenn die Top Ten wohl außer Reichweite sein werden.

Eurosport überträgt das Rennen live ab 14.30 Uhr. Radsport-news.com ist ab 15 im LIVE Ticker dabei.

Die Startliste

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.04.2017Jungels: "Das war eine geplante Attacke"

(rsn) - Der Flèche Wallonne, genauer gesagt die Streckenführung des "kleinsten" der drei Ardennenklassiker, steht nicht erst seit der gestrigen 81. Auflage in der Kritik. Grund: Bis zum letzten, ext

19.04.2017Valverde: "Der Unschlagbare" an der Mur erneut unantastbar

(rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat ein einfaches Rezept gefunden, jedes Jahr aufs Neue mit dem Status des Top-Favoriten beim Flèche Wallone umzugehen: Er und seine Mannschaft lassen es auf ei

19.04.2017An der Mur sehen die Konkurrenten wieder nur Valverdes Rücken

(rsn) – Auch im vierten Jahr in Folge hat niemand ein Rezept gefunden, der Flèche Wallonne-Show des Alejandro Valverde (Movistar) an der Mur de Huy etwas entgegenzusetzen. Der 36-jährige Spanier k

19.04.2017Valverde siegt zum fünften Mal an der Mur de Huy

(rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) ist bei der 81. Auflage von La Flèche Wallonne seiner Favoritenrolle ein weiteres Mal eindrucksvoll gerecht geworden und hat den zweiten der drei Ardennenklassik

19.04.2017Wintereinbruch sorgt auch für Streckenkürzung in Kroatien

(rsn) - Neben der Bergetappe der Tour of the Alps musste am Mittwoch auch die Königsetappe der Kroatien-Rundfahrt wegen des Wintereinbruchs verkürzt werden. Schneefall sorgte dafür, dass die Fahrer

19.04.2017Valverde erster Sieg-Kandidat - aber "den Druck haben andere"

(rsn) - In den vergangenen drei Jahren verlief der Flèche Wallonne immer nach dem gleichen Muster, und am Ende war der Sieg von Alejandro Valverde (Movistar) die unausweichliche Konsequenz davon. 200

22.02.2017Lüttich-Bastogne-Lüttich: Änderungen wegen Straßenarbeiten

(rsn) - In Folge von Straßenarbeiten muss die Streckenführung der 103. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich (23. April) verändert werden. Nach Angaben der ASO, die als Organisator des größten d

21.02.2017ASO benennt Feld für Fléche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Am Dienstag hat die ASO diejenigen Teams bekanntgegeben, die am Start der von ihr organisierten beiden Ardennenklassiker La Flèche Wallone (19. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (23. Apri

Weitere Radsportnachrichten

22.04.2025Kann es Nys an der Mur de Huy schon mit Pogacar aufnehmen?

(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß

22.04.2025Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in

22.04.2025Storer stürmt ins Grüne Trikot, Gall und Stork büßen Boden ein

(rsn) – Michael Storer (Tudor) hat sich als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) gesichert und mit seinem zweiten Saisonsieg das Grüne Trikot des Gesamtführenden der Giro-Generalprobe

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Côte de Cherave zürück: Sucht Pogacar hier die Vorentscheidung?

(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:

22.04.2025Kämna: “Meine Form ist hier nicht besser als in Katalonien“

(rsn) – Während sein Teamkollege Giulio Ciccone nach dem Auftaktsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) das Blaue Führungstrikot an den nun folgenden vier Tagen verteidigen will, geht es für Lennar

22.04.2025Cosnefroy steht vor seinem Comeback

(rsn) – Rund acht Monate nach dem bisher letzten Renneinsatz wird Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R La Mondiale) sein Comeback geben. Wie der 29-jährige Franzose gegenüber der französischen Ze

22.04.2025Flèche Wallonne im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Am Mittwoch zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne Lüttich platziert, stellt der Flèche Wallonne den kleinsten der drei Ardennenklassiker dar. Bei einer Renndistanz von et

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

22.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)