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11.10.2016 | (rsn) - Ein Kurs für die Spezialisten, für die kraftvollen Tempozeitfahrer. Eine Beschreibung, die häufiger im Radsport-Jargon fällt, wenn ein Zeitfahren eher flach daherkommt. Aber wohl selten zuvor war diese Beschreibung so passend, wie zum diesjährigen Parcours bei den Weltmeisterschaften in Doha: 40 Kilometer lang, kleinere technische Herausforderungen und ansonsten komplett flach. Vorteil Tony Martin?
"Die Topografie ist eher mein Terrain als in Rio und sollte mir vielleicht auch mehr entgegenkommen als Fahrern wie Dumoulin oder Dennis", zeigte sich der dreimalige Zeitfahrweltmeister vor dem Rennen vorsichtig optimistisch.
Die Olympischen Spiele in Rio waren Martins persönlicher Tiefpunkt: Platz zwölf, schmerzende drei Minuten hinter Goldmedaillengewinner Fabian Cancellara. Das war nicht der Martin, an dem in seiner Spezialdisziplin über Jahre kein Vorbeikommen war. Er war die "Benchmark" und bei den Saisonhöhepunkten jahrelang kaum zu schlagen: Drei Weltmeistertitel in Folge und 26 Einzelzeitfahrsiege zwischen 2011 und 2015 zeugen davon.
Doch auf Rang zwei bei den Weltmeisterschaften 2014 in Ponferrada folgte Platz sieben im Vorjahr bei den Titelkämpfen in Richmond.
Und in dieser Saison schien Martin seine Dominanz auf dem Zeitfahrrad endgültig eingebüßt zu haben - nur bei der deutschen Meisterschaft und der Tour of Britain gelangen ihm Siege.
Das Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit waren weg. Martin versuchte Neues und haderte. "Wir hatten im Windkanal und auf der Bahn versucht, die Position aerodynamisch zu optimieren. Ich musste aber spätestens nach Rio einsehen, dass das keine Position ist, in der ich optimale Leistung bringen kann", erklärte er. Martin kehrte mitten in der Saison zur alten Sitzposition zurück. Und damit zurück zum Erfolg? Zumindest fühlt er sich wieder deutlich wohler, gibt er zu.
"Ich bin gelöster und gerade an einem Punkt, wo ich nichts zu verlieren habe. Es erwartet keiner, dass ich am Ende Weltmeister werde. Es ist immer schwerer, als Weltmeister oder Vize-Weltmeister am Start zu stehen, als nach dem 7. Platz im letzten Jahr oder mit der Niederlage in Rio", sagte er zu den an ihn gerichteten Erwartungen.
Dabei zählt der Deutsche Zeitfahrmeister natürlich auch dieses Mal wieder zum Favoritenkreis. Nicht zuletzt, da Martin bereits einen Titel in Doha gewonnen hat. Im Mannschaftszeitfahren sicherte er sich mit Etixx-Quick-Step den dritten Titel nach 2012 und 2013 – auf demselben Kurs, auf dem auch das Einzelzeitfahren ausgetragen wird. Es gibt schlechtere Voraussetzungen. "Vielleicht merkt man mir auch an, dass ich gelöst bin. Ich habe mit dem Sieg gestern (Sonntag, d. Red) schon sehr viel erreicht, im Prinzip kann es keine schlechte Woche mehr für mich werden", gab sich Martin entspannt.
An der Vorbereitung auf die extremen äußeren Bedingungen kann es zumindest am Ende nicht liegen. Martin hat frühzeitig die Hitze als entscheidenden Faktor erkannt – und vorgesorgt. "Ich habe mir zu Hause mein eigenes Klimastudio aufgebaut: Kleiner Raum, Heizlüfter, dicke Klamotten und dann bis zur 'Vergasung' auf der Rolle gefahren. Das waren mit meine längsten Rollentrainingseinheiten, die ich bis jetzt durchgeführt habe - zumindest mental", erklärte er.
Ein Aufwand, der sich bezahlt machen könnte. "Das war extrem, aber ich habe nach der Anreise sofort gemerkt, dass es etwas gebracht hat und hatte seit der Anreise keine größeren Probleme mit der Hitze", fügte Martin an.
Trotz der passenden Vorbereitung und der Rückkehr zur früheren erfolgreicheren Position auf dem Rad stapelte Martin dennoch tief: "Jetzt sind andere im ganz großen Favoritenkreis und ich kann aus dem Windschatten agieren."
Wäre Tony Martin also ein Überraschungssieger im Zeitfahren? Dafür hat er sich zu gut vorbereitet. Er ist heiß auf seinen vierten Weltmeistertitel.
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