Erster Sieg beim ersten Start im Regenbogentrikot

Armitstead lässt dem Fluch von Anfang an keine Chance

Von Felix Mattis aus Gent

Foto zu dem Text "Armitstead lässt dem Fluch von Anfang an keine Chance"
Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans) gewinnt im Regenbogentrikot. | Foto: Cor Vos

27.02.2016  |  (rsn) - Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans) konnte strahlen. "Ich habe nicht erwartet, dass ich hier gewinne", sagte die Weltmeisterin radsport-news.com nach ihrem ersten Rennen im Regenbogentrikot. Mit der Nummer 13 gestartet zeigte die Britin beim Omloop Het Nieuwsblad eindrucksvoll, dass Aberglaube genauso Quatsch ist, wie der oft zitierte Fluch des Regenbogentrikots - wer stark ist, gewinnt trotzdem. Und Armitstead ist zu Beginn der Saison 2016 genauso stark, wie am Ende des vergangenen Jahres.

"Ich wollte nur sehen, wie ich drauf bin. Aber ich fühle mich gut, die Beine sind gut und der Rest des Teams ist gut - ich denke wir haben ein gutes Frühjahr vor uns", so Armitstead, die auf dem 123 Kilometer langen Weg durch Flandern nicht aufzuhalten war. "Wir waren zu zehnt und sie ist einfach von der Spitze weggefahren. Es ist nicht so, dass sie attackiert hätte", erzählte Tiffany Cromwell (Canyon-SRAM) von dem Moment, als sich Armitstead gemeinsam mit Gracie Elvin (Orica-AIS) knapp 30 Kilometer vor dem Ziel absetzte.

Die Australierin Cromwell, die für das deutsche Team Canyon-SRAM fährt, wurde hinter Armitstead und deren niederländischer Teamkollegin Chantal Blaak Dritte. "Sie ist immer stark, aber ich weiß auch, dass sie nicht die idealste Vorbereitung hatte", erklärte Cromwell, die in Monaco fast täglich mit Armitstead trainiert.

Während Blaak und Cromwell sowie Elvin bereits einige Renntage in den Beinen haben, verzichtete Armitstead trotz ihres Vorjahressieges auf den Start bei der Katar-Rundfahrt und kam ohne Rennkilometer nach Belgien - als Kapitänin eines sehr breit und stark aufgestellten Teams, das auch vor ihrem Vorstoß bereits Akzente gesetzt hatte, etwa durch ein kurzes Solo der ehemaligen Zeitfahr-Weltmeisterin Ellen Van Dijk, die aber rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde.

Zuvor hatte die Belgierin Jessie Daams (Lotto-Soudal) für einige Kilometer alleine das Rennen angeführt und zwischenzeitlich rund 30 Sekunden Vorsprung, bevor das Feld sie am Molenberg wieder zurückholte. Es folgte der Vorstoß von Van Dijk, und schließlich fuhren kurz nach der Paddestraat Armitstead und Elvin davon. "Es war nicht der Plan, dass ich das tue", so Armitstead.

Das Duo fuhr schnell bis zu 40 Sekunden heraus, harmonierte dann aber nicht mehr. "Sie hat nicht mitgearbeitet, also habe ich auch aufgehört und das Feld kam wieder näher. Dann habe ich sie angegriffen", erklärte die Siegerin den entscheidenden Moment des Tages, als sie Elvin rund 20 Kilometer vor dem Ziel stehenließ. Während die Australierin von Orica-AIS in die 23 Frauen umfassende Verfolgergruppe zurückfiel, hielt Armitstead ihren Vorsprung und brachte noch ganze 29 Sekunden mit ins Ziel, obwohl bei den Verfolgerinnen Canyon-SRAM und Wiggle-Honda zusammenarbeiteten, um doch noch den Sprint herbeizuführen.

Im Sprint um Platz zwei setzte sich Blaak letztlich souverän mit einer Radlänge Vorsprung vor Cromwell sowie Leah Kirchmann (Liv-Plantur) aus Kanada durch und deutete so an, dass selbst bei einem Zusammenschluss der Sieg womöglich an Boels-Dolmans gegangen wäre.

Beste Deutsche wurde Romy Kasper (Boels-Dolmans) auf Rang 17, Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) landete auf Rang 22 und Claudia Lichtenberg rollte in ihrem ersten Einsatz für Lotto-Soudal als 24. über den Zielstrich. Für das beste Ergebnis des zweiten deutschen Teams Cervelo-Bigla sorgte die US-Amerikanerin Carmen Small als Neunte.

Siegerin Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans) im Interview (Englisch):

Die Drittplatzierte Tiffany Cromwell (Canyon-SRAM) im Interview (Englisch):

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

11.10.2025Wiebes holt Gravel-WM-Titel bei Oranje-Party

(rsn) - Die Niederländerinnen haben wie erwartet die Gravel-WM in Limburg dominiert. Zünglein an der Waage beim Sieg von Lorena Wiebes war eine Tschechin, die bis vor einigen Jahren auch noch Nieder

07.10.2025Perfekter Saisonabschluss: Wiebes holt in Binche 25. Saisonsieg

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat beim 5. Binche - Chimay - Binche pour Dames (1.1) der konkurrenz keine Chance gelasse und sich über 121,4 Kilometer von Chimay nach Binche ihren 25.

07.10.2025Longo Borghini sprintet in Varese Europameisterin Vollering ab

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) hat in der Lombardei die 5. Auflage des Tre Valli Varesine Women´s Race (1.Pro) gewonnen und dabei nach 137 Kilometern von Busto Arsizio nach Varese in e

04.10.2025Van der Heijden ist in Meulebeke “sofort im Flow“

(rsn) – Beim belgischen Cross-Auftakt in Meulebeke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) im Zweiersprint Aniek van Alphen (Seven) geschlagen. Mit acht Sekunden Rückstand wurde Alicia Franc

03.10.2025Potpourri an Favoritinnen beim EM-Straßenrennen der Frauen

(rsn) – Mit einer ähnlichen Überraschungssiegerin wie beim WM-Straßenrennen von Ruanda, als die Kanadierin Magdeleine Vallieres sensationell Gold holte, darf man wohl beim morgigen Elite-Rennen d

03.10.2025Riedmann glänzt bei der U23-EM mit einer starken Flucht

(rsn) - Kurzzeitig durfte Linda Riedmann beim U23-Straßenrennen der Frauen hoffen, ihr Trikot der amtierenden Deutschen Meisterin gegen das der Europameisterin zu tauschen. Im Schlussanstieg, rund 10

03.10.2025Junioren-Weltmeisterin Ostiz regiert auch in Europa

(rsn) – Wenige Stunden nachdem Paula Blasi in der Ardèche EM-Gold für Spanien in der U23 gewonnen hatte, legte die Junioren-Weltmeisterin Paula Ostiz nach. Die Zeitfahr-Europameisterin war im Zwei

03.10.2025Neue Europameisterin Blasi lässt Riedmann im Finale keine Chance

(rsn) – Die Spanierin Paula Blasi hat sich in der Ardèche den Titel der Europameisterin gesichert. Wenige Kilometer vor dem Ziel holte sie mit einigen anderen Favoritinnen die Deutsche Linda Riedma

01.10.2025Ferrand-Prevot sagt für Heim-EM ab und beendet Saison

(rsn) – Wenige Minuten nach seinem Start bei der Zeitfahr-EM gestikulierte der spätere Sieger Remco Evenepoel mit dem rechten Arm. Auf einen Defekt seiner Rennmaschine wollte der Belgier aber nicht

01.10.2025Venturelli dominiert EM-Zeitfahren der U23

(rsn) – Federica Venturelli ist überlegen zum U23-Europameistertitel im Einzelzeitfahren gerauscht. Die 20-jährige Italienerin, die vor einer Woche Bronze im U23-WM-Zeitfahren von Kigali gewonnen

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernen Osten: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Kyushu (2.1, JPN)