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13.05.2015 | (rsn) – Die 36. Auflage der Bayern-Rundfahrt begann am Mittwoch so, wie sie im vergangenen Jahr geendet hatte: mit einem Etappensieg des Iren Sam Bennett (Bora Argon 18). Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Sprintspezialist diesmal aber doppelt freuen, denn Bennett übernahm mit seinem zweiten Saisonsieg auch die Führung in der Gesamtwertung.
„Kompliment an mein Team, das war ein fantastischer Job und ein perfekter Start nach fünf Wochen Rennpause“, erklärte der 24-Jährige, der sich von seinem schweren Sturz beim Scheldeprijs Anfang April bestens erholt zeigte. Denn nach 221 Kilometern von Regensburg nach Waldsassen ließ Bennett keine geringeren als den Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis) und den Frankfurter John Degenkolb (Giant-Alpecin) hinter sich.
„Nach so einer Etappe so knapp zu verlieren im Foto-Finish, das ist immer frustrierend. Aber vielleicht gibt‘s ja morgen eine neue Chance“, gab sich Bouhanni kämpferisch und auch für den Gewinner von Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix war der verpasste Heimsieg kein Weltuntergang.
„Mir hat am Schluss der letzte Kick gefehlt, um als Erster über den Zielstrich zu fahren. Ich war zwar bei der Einfahrt in die Zielgerade als Vierter ziemlich gut positioniert. Sam Bennett kam aber mit vollem Speed von hinten und hat uns ein bisschen überrascht“, so Degenkolb, der wie Bouhanni auf den weiteren Etappen seine Chance suchen wird. „Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen meine Spritzigkeit finden werde. Mal schauen, was noch geht. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, hier eine Etappe zu gewinnen."
Auf dem längsten Teilstück der diesjährigen Bayern-Rundfahrt hatte lange Zeit eine sechs Fahrer starke Spitzengruppe das Geschehen bestimmt - erfreulicherweise waren auch drei deutsche Nachwuchsfahrerdabei, nämlich Johannes Weber (Team Stuttgart), Benjamin Edmüller (Heizomat) und Jonas Koch (rad-net Rose). Die Youngster hatten sich nach rund 20 Kilometern gemeinsam mit dem Südafrikaner Louis Meintjes (MTN Qhubeka), dem Russen Eduard Vorganov (Katusha) und dem Kolumbianer Andres Torres (Colombia). aus demFeld gelöst und in der Folgezeit einen vergleichsweise komfortablen Vorsprung von knapp fünf Minuten herausgeholt.
Doch die Sprinterteams machten auf dem welligen Terrain schon früh ernst und stellten die Ausreißer schon rund 20 Kilometer vor dem Ziel. Mit Torres, der die Führung in der Bergwertung übernahm, und Koch, der die Punktewertung und die Nachwuchswertung anführt, konnten aber zwei von ihnen etwas Zählbares mit nach Hause nehmen.
„Das war perfekt, dass ich es heute in die Spitzengruppe geschafft habe. Jetzt werde ich in den nächsten Tagen natürlich voll auf das Sprint-Trikot fahren“, gab Koch nach der Etappe zu Protokoll.
Doch auch nach dem Zusammenschluss hatten die Sprinter noch zu kämpfen, denn auf der Zielrunde von Waldsassen attackierten nochmals drei Fahrer, darunter der Luxemburger Alex Kirsch (Cult Energy). Doch das Trio wurde auf den letzten beiden Kilometern wieder gestellt, so dass es auf der ansteigenden Zielgeraden zum erwarteten Sprint kam, bei dem Bennett das beste Ende für sich hatte.
„Das ist ein Auftakt nach Maß“, kommentierte Bennetts Sportlicher Leiter Enrico Poitschke das für seine Mannschaft erfreuliche Finale, in dem auch Will Willwohl (LKT Brandenburg) überzeugen konnte: Der erst 20-Jährige wurde hinter Degenkolbs niederländischem Anfahrer Ramon Sinkeldam Fünfter.
Bennett geht im Gesamtklassement mit je drei Sekunden Vorsprung auf Vorganov und Jonas Koch auf die morgige 2. Etappe, die von Waldsassen nach Selb führt. Hinter Bouhanni (+0:04) folgt Degenkolb als bester deutscher Profi auf dem fünften Platz (+0:06).
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