Zweiter Sieg beschert großen Vorsprung im Klassement

Kristoff hat in Koksijde die frischesten unter vielen müden Beinen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kristoff hat in Koksijde die frischesten unter vielen müden Beinen"
Alexander Kristoff (Katusha) gewann in Koksijde auch die 2. Etappe der 3 Tage von De Panne. | Foto: Cor Vos

01.04.2015  |  (rsn) – Katusha-Kapitän Alexander Kristoff avanciert in Abwesenheit von John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) bei den Drei Tagen von De Panne mehr und mehr zum heißen Kandidat für den Flandern-Sieg am kommenden Sonntag. Der Norweger hat in Koksijde unweit des dortigen Cross-Weltcup-Kurses auch die 2. Etappe der Kurz-Rundfahrt gewonnen und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut.

Nach seinem Ausreißer-Coup vom Vortag verwies Kristoff diesmal im Sprint des Feldes den Italiener Elia Viviani (Sky) und den Neuseeländer Shane Archbold (Bora-Argon 18) scheinbar spielend auf die Plätze. „Es war kein leichter Tag“, sagte der Norweger anschließend allerdings. „Es gab viel Wind und wir mussten von Beginn an arbeiten. Die Mannschaft hat über die ganze Distanz einen guten Job gemacht und mich am Ende auch noch perfekt in Position gebracht.“

Rund 200 Meter vor dem Zielstrich stand Kristoff trotzdem bereits im Wind und sprintete von vorne weg zum ungefährdeten Tageserfolg. Archbold konnte im Windschatten nicht aufschließen und Viviani kam von zu weit hinten, um auf den letzten Metern noch mehr als Platz zwei zu erreichen – mit deutlichem Rückstand auf den norwegischen Sieger.

„Sacha wollte den Sprint nicht wirklich eröffnen“, schilderte Kristoff die letzten Meter des Tages, als er Kopf an Kopf mit dem Italiener Sacha Modolo von Lampre-Merida auf die Zielgerade kam, und zeigte Verständnis: „Am Ende dieses Tages hatten sicher nicht allzu viele noch frische Beine.“ Frisch waren sicher auch Kristoffs Beine nicht, doch der Norweger wirkte dennoch am leichtfüßigsten.

Dank der Zeitbonifikationen seiner beiden Siege liegt Kristoff nun 16 Sekunden vor dem Belgier Stijn Devolder (Trek), der auf der 1. Etappe Dritter geworden war, an der Spitze des Gesamtklassements. Mit 17 Sekunden Rückstand folgt der Däne Lars Ytting Bak (Lotto-Soudal). Dessen Teamkollege André Greipel kam auf der 2. Etappe im Sprint nicht über Rang 18 hinaus und ist nun auf Gesamtrang 15 mit 54 Sekunden Rückstand auf Kristoff bester Deutscher. Rick Zabel (BMC / 35.) und Christian Knees (Sky / 37.) sind ebenso zeitgleich mit Greipel wie der für das Zeitfahren am Donnerstagnachmittag favorisierte Brite Bradley Wiggins (Sky / 31.).

Trotz seines großen Vorsprungs will Kristoff vor dem Abschlusszeitfahren aber noch nicht an den Gesamtsieg denken, denn am Donnerstagvormittag wartet noch eine windige Massenstartetappe über 111 Kilometer rund um De Panne. „Es wird viele Angriffe geben“, ist sich der Norweger sicher. „Mal sehen, ob ich das Trikot dort verteidigen kann.“

Angriffe gab es auch auf dem mit 217,2 Kilometern längsten Teilstück der Rundfahrt von Zottegem nach Koksijde. Zunächst hatte sich eine zwölfköpfige Gruppe um die beiden Deutschen Jasha Sütterlin (Movistar) und Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) gebildet, die nach wenigen Kilometern bereits einen Vorsprung von sieben Minuten herausfahren konnte.

75 Kilometer vor dem Ziel allerdings hatte sich das Polster der Zwölf bereits auf zwei Minuten verringert, und in der Folge wurde es hektisch. Die Spitzengruppe verkleinerte sich über acht auf sieben Mann, und 45 Kilometer vor dem Ziel attackierten mit Lars Boom (Astana) und Titelverteidiger Guillaume Van Keirsbulck (Etixx – Quick-Step) einige prominente Fahrer im Hauptfeld. Die Angriffe wurden vom Feld, das zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich von Katusha und FDJ angeführt wurde, zwar vereitelt, doch der Spitzengruppe tat das hohe Tempo bei den Verfolgern nicht gut.

Zu Beginn der 13 Kilometer langen Schlussrunde schloss eine Verfolgergruppe nach vorne auf, und wenig später zog auch das Hauptfeld – oder was davon übrig geblieben war – nach. Einen letzten Vorstoß wagte ein Trio um den schon in der ursprünglichen Spitzengruppe anwesenden Martin Mortensen (Cult Energy) aus Dänemark, doch weil MTN-Qhubeka im Feld mit vier Mann Nachführarbeit leistete, kam es nicht weiter als 20 Sekunden weg. Drei Kilometer vor dem Ziel war es schließlich vorbei mit jeder Flucht und der Sprint konnte vorbereitet werden, wobei sich vor allem Katusha, Sky und Lampre-Merida an der Spitze des Feldes zeigten – mit dem besseren Ende für die Russen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.04.2015Küng beeindruckt nicht nur seinen sportlichen Leiter

(rsn) – Als amtierender U23-Zeitfahreuropameister ist es keine Überraschung, dass Stefan Küng (BMC) ein starker Zeitfahrer ist. Nun stellte der Schweizer Neo-Profi sein Können im Kampf gegen die

02.04.2015Wiggins wähnt sich nach Zeitfahrsieg zurück in der Spur

(rsn) - Es war der letzte Auftritt im Regenbogentrikot für Bradley Wiggins: Der Brite, der sich nach Paris-Roubaix vom Team Sky und damit auch dem Profizirkus verabschiedet, um sich um sein eigenes n

02.04.2015Kristoff marschiert durchs Zeitfahren zum Gesamtsieg

(rsn) – Auch das 14 Kilometer lange Einzelzeitfahren konnte Alexander Kristoff (Katusha) nicht stoppen – im Gegenteil: Der Norweger hat auf dem letzten Teilstück der Drei Tage von De Panne den Vo

02.04.2015Auch Wiggins‘ Zeitfahrsieg verhindert Kristoffs Gesamtsieg nicht

(rsn) – Bradley Wiggins hat in De Panne das 14 Kilometer lange Abschlusszeitfahren der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Zeitfahr-Weltmeister aus Großbritannien setzte sich auf der Etappe 3b mit

02.04.2015Kristoff und Greipel ersprinten ein gefühltes Unentschieden

(rsn) - Gerade einmal 0,0003 Sekunden trennten am Ende den Norweger Alexander Kristoff (Katusha), der seine dritte Etappe in Serie gewann, und den Deutschen Meister André Greipel (Lotto Soudal) auf d

02.04.2015Kristoff im Foto-Finish hauchdünn vor Greipel

(rsn) - Alexander Kristoff (Katusha) hat die 111 Kilometer lange dritte Etappe der Drei Tage von de Panne (2.HC) gewonnen. Der Norweger setzte sich rund um De Panne hauchdünn nach Foto-Finish-Entsche

01.04.2015Archbold und Pfingsten glänzen für Bora-Argon 18 in Flandern

(rsn) – Auch ohne Sam Bennett und Phil Bauhaus kann man bei Bora-Argon 18 sprinten. Das hat Bennetts Anfahrer Shane Archbold auf der 2. Etappe der Drei Tage von De Panne eindrucksvoll unter Beweis g

01.04.2015Sbaragli kann die Vorarbeit des MTN-Zuges nicht vollenden

(rsn) – Auf dem Weg zur Zielgerade von Koksijde prägte das Team MTN-Qhubeka im Finale der 2. Etappe bei den Drei Tagen von De Panne wie kaum ein anderes Team die Bilder an der Spitze des Hauptfelde

01.04.2015Kristoff auch im Sprint nicht zu schlagen

(rsn) – Alexander Kristoff hat in Koksijde auch die 2. Etappe der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Norweger vom Team Katusha setzte sich an der Nordseeküste nach 217,2 Kilometern vor dem Italie

31.03.2015Und plötzlich ist Devolder wieder da: Platz 3 zum Auftakt von De Panne

(rsn) – Seit seinem Belgischen Meistertitel Ende Juni 2013 hat Stijn Devolder keine Top-3-Platzierung mehr in einem Profirennen eingefahren – bis heute. In Zottegem gelang dem 35-Jährigen das Com

31.03.2015Platten im falschen Moment stoppt Titelverteidiger Van Keirsbulck

(rsn) – Für das Team Etixx – Quick-Step haben die Drei Tage von De Panne alles andere als wunschgemäß begonnen. Die belgische Mannschaft von Titelverteidiger Guillaume van Keirsbulck brachte ke

31.03.2015Kristoff gelingt Ausreißer-Coup bei den 3 Tagen von De Panne

(rsn) – Schon auf der 1. Etappe scheint eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg bei den Drei Tagen von De Panne gefallen zu sein: Alexander Kristoff (Katusha) durfte sich in Zottegem nach 20

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Ackermann selbstbewusst: “Platz 2 oder 3 wären irrelevant“

(rsn) – Nachdem er im vergangenen Jahr endlich sein Debüt bei der Tour de France geben durfte und mit starken Auftritten auch an windigen Tagen, sieben Top-10-Platzierungen und drei dritten Plätze

05.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

05.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

05.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Die Themen der Tour: ´Pog vs. Vin´, flacher Auftakt, Lipowitz und Co.

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)