Katusha und Lotto-Soudal dominieren Auftaktetappe

Kristoff gelingt Ausreißer-Coup bei den 3 Tagen von De Panne

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kristoff gelingt Ausreißer-Coup bei den 3 Tagen von De Panne"
Alexander Kristoff (Katusha) feierte in Zottegem seinen bereits sechsten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

31.03.2015  |  (rsn) – Schon auf der 1. Etappe scheint eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg bei den Drei Tagen von De Panne gefallen zu sein: Alexander Kristoff (Katusha) durfte sich in Zottegem nach 201,6 Kilometern nicht nur als Etappensieger feiern lassen, sondern streifte auch das Führungstrikot über und hat auf die meisten Favoriten nun bereits mehr als 40 Sekunden Vorsprung. Der Norweger feierte den Tagessieg nämlich aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe heraus vor dem Belgischen Meister Jens Debusschere (Lotto-Soudal) und dessen Landsmann Stijn Devolder (Trek).

Neben diesem Trio hatten Debusscheres Teamkollegen Sean De Bie und Lars Ytting Bak sowie Kristoffs Landsmann und Teamkollege sowie heimischer Trainingspartner Sven Erik Byström die Spitzengruppe gebildet. Das Hauptfeld erreichte erst 34 Sekunden nach dem Sieger das Ziel, so dass der San-Remo-Sieger von 2014 nun bereits einen beachtlichen Vorsprung von 44 Sekunden auf Fahrer wie Bradley Wiggins (Sky) oder Lars Boom (Astana) hat. Titelverteidiger Guillaume Van Keirsbulck (Etixx – Quick-Step) büßte gar 3:11 Minuten ein.

„Die Gesamtwertung stand heute am Morgen noch nicht auf dem Plan. Aber jetzt müssen wir nach der morgigen Etappe mal schauen, was möglich ist“, sagte Kristoff nach dem gelungenen Ausreißer-Coup. „Ich bin sehr glücklich. Wir hatten bislang eine sehr gute Klassikersaison mit dem Team und die Mannschaft hat auch heute sehr gut gearbeitet.“

Erst am Sonntag hatte Luca Paolini für Katusha Gent-Wevelgem gewonnen. Bei Mailand-San Remo war Kristoff nach Paolinis beeindruckender Vorarbeit selbst auf Rang zwei gesprintet und zuvor in Katar, im Oman sowie bei Paris-Nizza hatte er bereits insgesamt fünf Etappen für sich entschieden.

Einen bedeutenden Anteil an Kristoffs Sieg in Zottegem hatte nun dessen Freund Byström. Der U23-Weltmeister sprang auf der 45 Kilometer langen Schlussrunde in eine Spitzengruppe, die zunächst Bak und Debusschere initiiert hatten. Wenig später gesellten sich auch De Bie, Devolder und Kristoff hinzu. „Die Gruppe ist weggekommen und Sven war dort. Aber er hat nicht den besten Sprint, es war also nicht ideal. Dann habe ich es geschafft, am Berendries nach vorne zu kommen“, schilderte der Sieger die rennentscheidende Attacke.

In der Folge harmonierte das aus drei Lotto-Soudal-, zwei Katusha- und einem Trek-Fahrer bestehende Trio perfekt. Niemand verweigerte die Führung und so wuchs das Polster 15 Kilometer vor dem Ziel auf 45 Sekunden an. Zwar versuchten Sky mit Christian Knees und Bradley Wiggins sowie das australische Orica-GreenEdge-Team im Verfolgerfeld alles, doch der Abstand wurde kaum kleiner – und die Teamkollegen der sechs Spitzenreiter taten ihr Bestes, um die Nachführarbeit zu stören.

Als das Sextett am letzten Helling, der Klemthoutstraat, noch immer 35 Sekunden Vorsprung hatte, war die Entscheidung gefallen. Zwar versuchte Stefan Küng (BMC) noch, aus dem Feld nach vorne zu fahren, doch mehr als zwei Sekunden konnte er als Etappensiebter auch nicht mehr herausholen. An der Spitze kam es zum Sprint, den Byström bis zur letzten Kurve in Zottegem lancierte, und in dem Kristoff Debusschere keine Chance ließ. „Ich war mir nicht sicher, weil Debusschere schnell ist. Aber ich hatte am Ende etwas mehr Geschwindigkeit in den Beinen“, bilanzierte der Sieger.

Die Etappe begann mit einer Neutralisation der ersten zwölf Kilometer, weil sich die Veranstalter bei erneut starkem Wind um die Gesundheit der Fahrer sorgten. Anschließend wurde das Rennen bei Sonnenschein aber ganz normal durchgezogen.

Als bester Deutscher erreichte Rick Zabel (BMC) auf dem 16. Platz mit 34 Sekunden Rückstand auf Kristoff das Ziel. André Greipel (Lotto-Soudal) wurde zeitgleich 19., Knees kam ebenfalls zeitgleich Seite an Seite mit seinem Kapitän Wiggins auf dem 41. Platz ins Ziel.

Die Drei Tage von De Panne enden am Donnerstag mit einem 14,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren, weshalb Zeitfahr-Weltmeister Wiggins vor dem Start als Favorit auf den Gesamtsieg gehandelt wurde. Durch den Coup von Kristoff in Zottegem dürfte es nun eng für den Briten werden.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.04.2015Küng beeindruckt nicht nur seinen sportlichen Leiter

(rsn) – Als amtierender U23-Zeitfahreuropameister ist es keine Überraschung, dass Stefan Küng (BMC) ein starker Zeitfahrer ist. Nun stellte der Schweizer Neo-Profi sein Können im Kampf gegen die

02.04.2015Wiggins wähnt sich nach Zeitfahrsieg zurück in der Spur

(rsn) - Es war der letzte Auftritt im Regenbogentrikot für Bradley Wiggins: Der Brite, der sich nach Paris-Roubaix vom Team Sky und damit auch dem Profizirkus verabschiedet, um sich um sein eigenes n

02.04.2015Kristoff marschiert durchs Zeitfahren zum Gesamtsieg

(rsn) – Auch das 14 Kilometer lange Einzelzeitfahren konnte Alexander Kristoff (Katusha) nicht stoppen – im Gegenteil: Der Norweger hat auf dem letzten Teilstück der Drei Tage von De Panne den Vo

02.04.2015Auch Wiggins‘ Zeitfahrsieg verhindert Kristoffs Gesamtsieg nicht

(rsn) – Bradley Wiggins hat in De Panne das 14 Kilometer lange Abschlusszeitfahren der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Zeitfahr-Weltmeister aus Großbritannien setzte sich auf der Etappe 3b mit

02.04.2015Kristoff und Greipel ersprinten ein gefühltes Unentschieden

(rsn) - Gerade einmal 0,0003 Sekunden trennten am Ende den Norweger Alexander Kristoff (Katusha), der seine dritte Etappe in Serie gewann, und den Deutschen Meister André Greipel (Lotto Soudal) auf d

02.04.2015Kristoff im Foto-Finish hauchdünn vor Greipel

(rsn) - Alexander Kristoff (Katusha) hat die 111 Kilometer lange dritte Etappe der Drei Tage von de Panne (2.HC) gewonnen. Der Norweger setzte sich rund um De Panne hauchdünn nach Foto-Finish-Entsche

01.04.2015Archbold und Pfingsten glänzen für Bora-Argon 18 in Flandern

(rsn) – Auch ohne Sam Bennett und Phil Bauhaus kann man bei Bora-Argon 18 sprinten. Das hat Bennetts Anfahrer Shane Archbold auf der 2. Etappe der Drei Tage von De Panne eindrucksvoll unter Beweis g

01.04.2015Sbaragli kann die Vorarbeit des MTN-Zuges nicht vollenden

(rsn) – Auf dem Weg zur Zielgerade von Koksijde prägte das Team MTN-Qhubeka im Finale der 2. Etappe bei den Drei Tagen von De Panne wie kaum ein anderes Team die Bilder an der Spitze des Hauptfelde

01.04.2015Kristoff hat in Koksijde die frischesten unter vielen müden Beinen

(rsn) – Katusha-Kapitän Alexander Kristoff avanciert in Abwesenheit von John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) bei den Drei Tagen von De Panne mehr und mehr zum heißen Kandi

01.04.2015Kristoff auch im Sprint nicht zu schlagen

(rsn) – Alexander Kristoff hat in Koksijde auch die 2. Etappe der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Norweger vom Team Katusha setzte sich an der Nordseeküste nach 217,2 Kilometern vor dem Italie

31.03.2015Und plötzlich ist Devolder wieder da: Platz 3 zum Auftakt von De Panne

(rsn) – Seit seinem Belgischen Meistertitel Ende Juni 2013 hat Stijn Devolder keine Top-3-Platzierung mehr in einem Profirennen eingefahren – bis heute. In Zottegem gelang dem 35-Jährigen das Com

31.03.2015Platten im falschen Moment stoppt Titelverteidiger Van Keirsbulck

(rsn) – Für das Team Etixx – Quick-Step haben die Drei Tage von De Panne alles andere als wunschgemäß begonnen. Die belgische Mannschaft von Titelverteidiger Guillaume van Keirsbulck brachte ke

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine