Vorschau Paris-Nizza: 73. Auflage mit ausgewogenem Kurs

Einer der drei Scharfrichter ist ein alter Bekannter von Jan Ullrich

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Einer der drei Scharfrichter ist ein alter Bekannter von Jan Ullrich"
Jan Ullrich festigte seine Gesamtführung bei der Tour 1997 am Croix de Chaubouret eindrucksvoll mit einem überlegenen Zeitfahrsieg. | Foto: Cor Vos

05.03.2015  |  (rsn) – Wenn am Sonntag in Maurepas vor den Toren von Paris mit einem Prolog die 73. Auflage des „Rennens zur Sonne“ beginnt, dürfen sich Fahrer unterschiedlichster Couleur auf eine interessante Rennwoche freuen. Die acht Renntage von Paris-Nizza halten in diesem Jahr nämlich für jeden Fahrertyp etwas bereit.

Die Zeitfahrer kommen gleich zum Auftakt beim 6,7 Kilometer langen Prolog in Maurepas zum Zug und dürfen sich über eine Strecke mit nicht allzu vielen schweren Kurven freuen. Und auch am Schlusstag sind etwas oberhalb von Nizza Qualitäten im Kampf gegen die Uhr noch einmal gefragt, da die Fernfahrt einmal mehr am Col d’Eze mit einem 9,5 Kilometer langen, nicht besonders steilen Bergzeitfahren endet.

Dazwischen gibt es auf den Etappen 1, 2 und 3 gleich drei Mal hintereinander sehr flache Etappen, und zwar nach Contres, Saint-Amand-Montrond und Saint-Pourcain-sur-Sioule. Vorsicht ist allerdings geboten: Tour-de-France-Fans wird der Ort Saint-Amand-Montrond hellhörig machen, denn dort endete vor zwei Jahren jene denkwürdige Windkantenetappe, die Mark Cavendish im Sprint einer nur noch 14-köpfigen Spitzengruppe rund um Alberto Contador und Bauke Mollema gewann.

Nach dem dreitägigen Sprinter-Festival endet nahe Saint-Etienne am Ostende des Zentralmassivs die erste von zwei schweren Bergetappen mit einer Bergankunft am Croix de Chaubouret (10 Kilometer, 6,7 Prozent), der erstmals im Programm von Paris-Nizza steht. Auch bei der Tour de France endete hier noch nie eine Etappe, der Pass wurde in unterschiedlichen Richtungen aber schon mehrmals überquert – unter anderem in jenem denkwürdigen Einzelzeitfahren 1997, als Jan Ullrich seinen ärgsten Verfolger Richard Virenque, der drei Minuten vor ihm gestartet war, überholte.

Tagsdrauf nähert sich das Peloton auf der 5. Etappe dem „Riesen der Provence“. Der Mont Ventoux gerät allerdings lediglich in Sichtweite, denn das 192,5 Kilometer lange Teilstück endet in Rasteau mit einer interessanten, weil ansteigenden Zielankunft für bergfeste Sprinter – auf dem letzten Kilometer sind 44 Höhenmeter zu überwinden.

Mit der Ankunft in Rasteau haben die Sprinter ihre Arbeit getan, denn auf den verbleibenden beiden Etappen werden sie kaum noch etwas zu melden haben. Bevor am Col d’Eze am Abschluss-Sonntag die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt, wird es auf der für Paris-Nizza typischen See-Alpen-Etappe am Samstag Angriffe hageln.

Drei Bergwertungen der 2. und drei Bergwertungen der 1. Kategorie stehen dort auf dem Weg von Vence nach Nizza auf dem 180,5 Kilometer umfassenden Programm, wobei der letzte Gipfel am Cote de Peille (6,6 km, 6,8 %, 1. Kat.) 27 Kilometer vor dem Ziel überquert wird. Die Abfahrt von dort führt direkt zur Ziellinie, ist aber sehr lang und beinhaltet zwei kurze Gegensteigungen – unter anderem in La Turbie, wo am letzten Zwischensprint der Fernfahrt noch einmal drei, zwei und eine Bonussekunden auf die drei Erstplatzierten warten. Und auch unten in Nizza wartet an der 1.000-Meter-Marke noch eine kurze Rampe, die zum letzten beherzten Angriff in Richtung Etappensieg einlädt.

Die Etappen:
Prolog, 8. März, Maurepas – Maurepas (6,7 km, EZF)
1. Etappe, 9. März, Saint-Remy-le-Chevreuse – Contres (196,5 km)
2. Etappe, 10. März, Saint-Aignan – Saint-Amand-Montrond (172 km)
3. Etappe, 11. März, Saint-Amand-Montrond – Saint-Pourcain-sur-Sioule (179 km)
4. Etappe, 12. März, Varennes-sur-Allier – Croix de Chaubouret (204 km)
5. Etappe, 13. März, Saint-Etienne – Rasteau (192,5 km)
6. Etappe, 14. März, Vence – Nizza (180,5 km)
7. Etappe, 15. März, Nizza – Col d’Eze (9,5 km, EZF)

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2015Am Col d´Éze lief für Porte alles nach Wunsch

(rsn) – Es war fast alles so wie vor zwei Jahren. Richie Porte (Sky) gewann bei Paris-Nizza die Bergankunft, das abschließende Bergzeitfahren und damit auch die Gesamtwertung des ersten bedeutenden

15.03.201573. Paris-Nizza: Gallopin stürzt am Col d´Éze ab

(rsn) – Die Franzosen müssen weiter auf den ersten Gesamtsieg bei Paris-Nizza warten. 1997 war es Laurent Jalabert, der zuletzt die Gastgeber beim ersten Mehretappenrennen der Saison in Jubel verse

15.03.2015Kwiatkowski freut sich über seine Vorstellung bei Paris-Nizza

(rsn) - Obwohl sich Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) bei der Fernfahrt Paris-Nizza dem Australier Richie Porte (Sky) letztlich deutlich geschlagen geben musste, ist der Weltmeister mit seiner Lei

15.03.2015Porte erobert zum Finale am Col d´Éze das Gelbe Trikot

(rsn) - Richie Porte (Sky) hat zum zweiten Mal nach 2013 die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 30 Jahre alte Australier verbesserte sich mit einem überlegenen Sieg im abschließenden Bergzeitfahre

15.03.2015Verteidigt Gallopin am Col d´Eze sein Gelbes Trikot?

(rsn) – Noch 106 Profis treten am heutigen Sonntag zum entscheidenden Einzelzeitfahren von Paris-Nizza an. Um 12.31 Uhr nimmt der Belgier Stijn vandenberg (Etixx-Quick-Step) als erster den 9,6 Kilom

14.03.2015Gallopin kann vom Gesamtsieg träumen

(rsn) – Die Zielankunft in Nizza kam für die Franzosen bei der Fernfahrt Paris-Nizza genau zur rechten Zeit. Nach Sylvain Chavanel (IAM) und Arthur Vichot (FDJ/2014) siegte Tony Gallopin (Lotto Sou

14.03.2015Solosieger Gallopin übernimmt das Gelbe Trikot

(rsn) - Tony Gallopin (Lotto Soudal) hat die Königsetappe von Paris-Nizza gewonnen. Der Franzose setzte sich auf dem 181,5 Kilometer langen Teilstück von Vence nach Nizza als Solist mit 32 Sekunden

14.03.2015De Gendt: Tagesziel erreicht, aber zur tragischen Figur geworden

(rsn) – Sein Tagesziel, die Führung in der Bergwertung auszubauen, hatte Thomas de Gendt (Lotto Soudal) auf der 5. Etappe von Paris-Nizza erreicht. Denoch war der Belgier am Ende des Tages zur trag

13.03.2015Cimolai schafft den Sprung von zwei auf eins - die Franzosen nicht

(rsn) – Die Franzosen müssen bei der 73. Auflage von Paris-Nizza weiter auf den ersten Heimsieg warten. Nachdem bereits Nacer Bouhann (Cofidis) und Arnaud Démare (FDJ) auf den Etappen 1 und 2 als

13.03.2015Cimolai fängt De Gendt ab und sprintet bergauf zum Sieg

(rsn) – Davide Cimolai (Lampre-Merida) hat in Rasteau die 5. Etappe von Paris-Nizza gewonnen. Der Italiener überspurtete auf der ansteigenden Zielgerade des 192,5 Kilometer langen Teilstücks den b

12.03.2015Porte will erst am letzten Tag das Gelbe Trikot

(rsn) – Auf der Königsetappe der 73. Auflage von Paris-Nizza hat das britische Sky-Team zum Großangriff geblasen und bei der Bergankunft am Croix de Chaubouret einen Doppelerfolg gefeiert. Nach ei

12.03.2015Porte siegt vor Thomas, Kwiatkowski holt sich Gelb zurück

(rsn) – Das Team Sky hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza zum großen Schlag ausgeholt. Nach über 204 Kilometer von Varennes-sur-Allier zur Bergankunft am Croix de Chaubouret sicherte sich der

Weitere Radsportnachrichten

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

30.03.2025Ayuso zahlt bei Heim-Niederlage gegen Roglic Lehrgeld

(rsn) - Gleich drei Spanier reihten sich direkt hinter dem Sieger Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) in die Ergebnisliste der 104. Katalonien-Rundfahrt ein. Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG),

30.03.2025Pedersen mit 56-Km-Solo zum dritten Gent-Wevelgem-Triumph

(rsn) – Nachdem er bei der E3 Classic beim Solo von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch chancenlos gewesen war, hat Mads Pedersen (Lidl – Trek) in Abwesenheit des Niederländers bei

30.03.2025Roglic entreißt Ayuso in dessen Heimatstadt noch den Gesamtsieg

Primoz Roglic hat die Schlussetappe der 104. Katalonien-Rundfahrt gewonnen und damit am letzten Tag auch noch die Gesamtwertung abgeschossen. Nachdem sich der 35-jährige Kapitän von Red Bull - Bora

30.03.2025Jorgenson bricht mit Trend: “Nehmen uns manchmal ziemlich ernst“

(rsn) – Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) hat in der Mixed Zone vor dem Start von Gent-Wevelgem in Ypern mit einem Trend gebrochen: Während Radprofis in den letzten Jahren zunehmend größe

30.03.2025Degenkolb: “Meine Zeit ist noch nicht komplett abgelaufen“

(rsn) – Die 87. Ausgabe von Gent-Wevelgem wird wieder eine spektakuläre Mischung aus Wind, Anstiegen, Kopfsteinpflaster und Naturstraßen bieten. Und auch in Abwesenheit von Mailand-Sanremo-Sieger

30.03.2025In van der Poels Abwesenheit freie Fahrt für Pedersen?

(rsn) – Gent-Wevelgem (1.UWT) galt lange Jahre als derjenige der flämischen Klassiker, der am ehesten für die Sprinter gemacht ist. Es gibt weniger Hellinge und Kopfsteinpflasterpassagen als etwa

30.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

29.03.2025Die “heiße Phase“ der Flandern-Klassiker beginnt

(rsn) – Mit dem Openingsweekend, der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) und der E3 Saxo Classic (1.UWT) sind die ersten belgischen Eintagesklassiker der WorldTour 2025 schon Geschichte. Aber wie es

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine