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09.11.2014 | (rsn) – Ohne Sieg, dafür aber mit offensiver Fahrweise, die ihn seine ganze Karriere über ausgezeichnet hatte, verabschiedete sich Jens Voigt (Trek) in den Radsport-Ruhestand. Zuvor allerdings stellte er noch einen neuen Stundenweltrekord auf, der aber nur 42 Tage hielt.
„Gerne hätte ich den Rekord noch bis Weihnachten gehalten, aber Matthias Brändle ist ein starkes Rennen gefahren“, kommentierte Voigt anerkennend gegenüber cyclingnews.com die Leistung des Österreichers.
Auf der Straße hatte sich der mittlerweile 43-jährige Berliner für seine letzte Profisaison ein volles Rennprogramm zusammen gestellt. Bereits im Januar bei der Tour Down Under hatte Voigt seinen ersten Einsatz. Sowohl beim WorldTour-Auftakt in Australien als auch in den folgenden Rennen probierte der „König der Ausreißer" immer wieder, mit Attacken einen letzten Profisieg einzufahren, doch erwies sich die Konkurrenz stets als zu stark.
So konnte Voigt am Ende des Jahres neben seinem Stundenweltrekod einen vierten Etappenplatz bei der Baskenland-Rundfahrt und einen sechsten Tagesrang beim Critérium du Dauphiné als beste Ergebnisse verbuchen.
Doch hatte Voigt auch in seiner letzten Saison viel mehr zu bieten als Platzierungen - nämlich seinen wie gewohnt großen Kampfgeist, eine vorbildliche Arbeitseinstellung sowie den einen oder anderen lockeren Spruch. Und auch sportlich war der Routinier noch auf der Höhe des Geschehens, was er bei der Bayern-Rundfahrt, seiner 17. Tour de France-Teilnahme, bei der er für einen Tag das Bergtrikot trug, oder auch bei der USA Pro Challenge demonstrierte, als ihm nach Ausreißversuchen stets nur wenig zum großen Coup fehlte.
In Colorado etwa wurde er bei seinem letzten Einsatz in einem Straßenrennen nach einem seiner berühmten Soloritte erst 900 Meter vor dem Ziel noch gestellt. „Mit 37 Jahren hätte ich hier locker gewonnen. Aber jetzt fehlen eben die letzten 3,4,5 Prozent. Aber das liegt einfach in der Natur der Dinge“, nahm es der altersmilde Voigt gelassen hin, dass ihm die Konkurrenz bei der Pro Challenge kein Abschiedsgeschenk machte.
Wie es mit Voigt nun beruflich weitergehen wird, steht noch nicht fest. Viel deutet aber darauf hin, dass der zweimalige Gewinner der Deutschland Tour dem Radsport erhalten bleibt; möglicherweise sogar in einer Funktion bei seinem Trek-Team – entweder als Repräsentant oder sogar als Sportlicher Leiter.
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