Fahrer des Tages: Daryl Impey/Simon Gerrans (Orica)

Trikot-Tausch unter Freunden

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Daryl Impey (Orica-GreenEdge), erster Südafrikaner im Gelben Trikot der Tour de France. | Foto: ROTH

04.07.2013  |  (rsn) – Robert Hunter war 2007 der erste Südafrikaner, der eine Tour-Etappe gewann. Am heutigen Donnerstag hat auch sein Landsmann Daryl Impey (Orica-GreenEdge) Radsportgeschichte geschrieben – und mit Hilfe seines Teamkollegen und Freundes Simon Gerrans. Mit seinem 13. Platz im Ziel der 6. Etappe in Montpellier löste der 28-Jährige Impey den Australier im Gelben Trikot des Gesamtführenden ab und ist damit der erste Südafrikaner, der in ihrer 110-jährigen Geschichte die Gesamtwertung der Frankreich-Rundfahrt anführt.

„Das wird mein Leben verändern und den Radsport in Südafrika ins Bewusstsein rücken. Es ist wichtig für mein Heimatland, weil es zeigt, dass wir mithalten können“, sagte der überglückliche Impey im Ziel. „Schon nach der Etappe von Calvi (die Gerrans gewann, d. Red.) habe ich jede Menge Glückwünsche aus Südafrika bekommen, denn alle haben mich mit dem Sieg von Simon assoziiert. Mit diesem Gelben Trikot wird das jetzt noch ganze andere Ausmaße annehmen. Ich denke, damit wird der Radsport - auch etwa gegenüber Rugby - in der Sportlandschaft mehr Stellenwert erlangen.“

Aber das Außergewöhnliche an diesem sechsten Tag der Tour de France war nicht der Wechsel des Gelben Trikots, sondern wie es dazu kam. Denn es war Gerrans selber, der am Abend vor der Etappe der Teamleitung anbot, heute für Impey zu fahren. „Simon kam zu mir und fragte mich, ob es für uns okay wäre, wenn das Trikot an Daryl übergehen würde“, sagte Sportdirektor Matt White. „Ich habe ihm gesagt, dass es für uns okay wäre. Sie sind beide gute Freunde und was sie für einander getan haben, wird niemals vergessen“, fügte White an.

Tatsächlich hatte sich Impey auf der 3. Etappe in den Dienst von Gerrans gestellt und dem 33-Jährigen in Calvi den Sprint angezogen. Nach dem Sieg auf Korsika und dem Orica-Triumph im Teamzeitfahren von Nizza revanchierte sich Gerrans am Donnerstag in Montpellier und lancierte dem Südafrikanischen Zeitfahrmeister den Sprint. Der war nach der Etappe voll des Lobes über den Mailand-San Remo-Gewinner von 2012.

„Wenn Simon gewollt hätte, dann hätte er das Gelbe Trikot heute behalten können, aber er hat mir zuliebe auf diese Chance verzichtet”, sagte Impey. Das zeigt genau, wie dieses Team funktioniert. Wir haben hier eine Kultur, in der jeder wichtig ist und jeder seine Chance bekommt. Dafür bin ich wirklich dankbar.”

Gerrans selber wollte gar nicht viel Aufhebens um sein verhalten machen. „Heute hatte ich die Möglichkeit, das Leben eines gute Freundes von mir zu verändern und ich habe beschlossen, es zu tun. Aber wer hätte das nicht so getan?“, fragte der Klassikerspezialist.

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