77. Tour de Suisse: Frank im Zeitfahren ohne Chance

Rui Costa schafft am Flumserberg die Titelverteidigung

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Rui Costa (Movistar) hat wie 2012 die Tour de Suisse gewonnen. | Foto: ROTH

16.06.2013  |  (rsn) – Am letzten Tag der 77. Tour de Suisse hat Titelverteidiger Rui Costa den Schweizer Mathias Frank (BMC) noch von der Spitze der Gesamtwertung verdrängt und damit seinen Vorjahreserfolg wiederholt.

Der 26 Jahre alte Portugiese gewann am Sonntag nach einer erstklassigen Vorstellung das 26,8 Kilometer lange Einzelzeitfahren von Bad Ragaz hinauf zum Flumserberg in 1.383 Metern Höhe vor dem Esten Tanel Kangert (Astana) und dem Niederländer Bauke Mollema (Blanco) und sicherte sich damit das Gelbe Trikot.

„Es ist toll, hier zu gewinnen. Das war heute eine wichtige Etappe und ein perfekter Tag für mich. Mein Sportlicher Leiter hat mir gute Durchgangszeiten gegeben und ich habe mich das ganze Zeitfahren über gut gefühlt“, sagte Rui Costa, dem die Charakteristik des Kurses ganz offensichtlich entgegenkam, denn das große Finale der 77. Tour de Suisse war praktisch zweigeteilt.

Nach einem 16,5 flachen Kilometern langen Flachstück stieg der Parcours bis ins Ziel am berühmten Flumserberg in 1.383 Metern Höhe. Bei strahlendem Sonnenschein und besten Bedingungen teilte sich der Movistar-Kapitän das Rennen gut ein und steckte auch einen Zeitverlust durch einen länger als nötig dauernden Radwechsel problemlos weg.

„Die Tour de Suisse einmal zu gewinnen ist gut, zweimal zu siegen ist noch besser und dazu habe ich auch noch zwei Etappen gewonnen. Und es ist schön, hier so viele meiner Fans zu sehen“, strahlte Rui Costa, der von seinen Anhängern im Ziel mit Sprechchören gefeiert wurde.

Dagegen verlor der 26 Jahre alte Frank fast zwei Minuten auf Rui Costa, der sich auch von einem technischen Defekt und dem damit verbundenen Radwechsel nicht aus dem Konzept bringen ließ, und fiel im Gesamtklassement noch hinter Mollema, dem Tschechen Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff) und dem Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) auf Rang fünf zurück.

„Ich bin heute vielleicht etwas zu schnell gestartet. Ich konnte heute nicht mein gewohntes Leistungsniveau abrufen, vielleicht auch eine Kopfsache. Ich war in einer neuen und ungewohnten Situation, ich bin es nicht gewohnt, der Leader zu sein. Das muss ich noch lernen“, kommentierte Frank seinen 19. Platz im Tagesklassement.

Auch bei seinem Teamkollegen Tejay van Garderen lief es nicht nach Wunsch. Der US-Amerikaner war den ersten, flachen Abschnitt augenscheinlich zu schnell angegangen und büßte nach erster bester Zwischenzeit im 10,3 Kilometern langen und im Schnitt neun Prozent steilen Schlussanstieg viel Zeit ein – wo er wie Rui Costa durch einen Defekt aufgehalten wurde. Als Zehnter hatte der 24-jährige van Garderen schließlich 1:19 Minuten Rückstand auf den Tages- und Gesamtsieger, der am Flumserberg 21 Sekunden schneller als Kangert war und 29 vor Mollema lag.

Tagesvierter wurde der Franzose Jean-Christophe Peraud (Ag2R/+0:42) vor dem Costa Ricaner Andrej Amador (Movistar/+0:43), Pinot (+0:55), Kreuziger (+1:00) und den beiden Slowenen Simon Spilak (Katusha/+1:05) und Janez Brajkovic (Astana/+1:06).

Im Gesamtklassement setzte sich Rui Costa schließlich mit deutlichen 1:02 Minuten Vorsprung auf Mollema und 1:10 Minuten auf Kreuziger durch, den Gewinner der Tour de Suisse von 2008. Hinter Pinot (+1:26), Frank (1:43), der wie in den vergangenen Jahren schon bester Schweizer war, folgten der wie schon beim Giro d’Italia überzeugende Kangert (+1:51) und van Garderen (+2:23).

Die Punktewertung sicherte sich der Slowake Peter Sagan (Cannondale) vor dem Franzosen Arnaud Demare (FDJ). Die Bergwertung gewann der Slowene Robert Vrecer (Euskaltel-Euskadi) vor Pinot. Die Teamwertung ging an Astana vor BMC.

Schon heute wurde der Etappenplan der 78. Ausgabe der Schweiz-Rundfahrt veröffentlicht. Nach vielen Jahren endet das Rennen nicht mit einem Einzelzeitfahren, sondern hat an den letzten beiden Tagen zwei schwere Bergankünfte (in Verbier und Saas-Fee) im Programm. Frank, der nicht zu den allerbesten Zeitfahrern zählt, wird sich über die Nachricht sicher freuen

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