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24.04.2013 | (rsn) – Vor der 4. Etappe der 49. Türkei-Rundfahrt hatte sich André Greipel (Lotto Belisol) noch ausgesprochen zurückhaltend gezeigt. „Am Beginn gibt es einige Berge und auch das Finale ist nicht leicht“, hatte der 30-Jährige am Start auf die Frage geantwortet, ob er mit einem Massensprint rechne.
Doch nach einem zweiten und einem dritten Platz brachte André Greipel (Lotto Belisol) am Mittwoch seinen ersten Tagessieg unter Dach und Fach. Der 30-jährige Deutsche setzte sich über 147 Kilometer von Gocek nach Marmaris im Sprint einer rund 40 Fahrer starken Gruppedurch und feierte seinen insgesamt achten Etappenerfolg bei der Türkei-Rundfahrt.
„Ich freue mich für mein Team und für meine Familie“, sagte Greipel, der seinen fünften Saisonsieg seiner verstorbenen Großmutter widmete. „Auch nach ihrem Tod sagte ich, dass ich im Rennen bleiben würde, um für sie eine Etappe zu gewinnen. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist und dass mich meine Familie unterstützt hat.“
Der gebürtige Hamburger Nikias Arndt (Argos-Shimano) sorgte erneut für einen deutschen Doppelsieg, nachdem sein Teamkollege Marcel Kittel den Auftakt in Alanya vor Greipel für sich entschieden hatte. Der Erfurter wurde ebenso wie Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) am letzten Anstieg des Tages abgehängt. Dritter in Marmaris wurde der Niederländer Moreno Hofland (Blanco) vor dem Italiener Filippo Pozzato (Lampre-Merida) und dem Polen Michal Golas (Omega Pharma-Quick-Step).
Rang sechs belegte der Italiener Francesco Lasca (Caja Rural), gefolgt von den drei Franzosen Geoffroy Lequatre (Bretagne - Séché Environnement), Nicolas Edet (Cofidis) und Jonathan Hivert (Sojasun).
Der Eritreer Natnael Berhane (Europcar) verteidigte das türkisfarbene Trikot des Gesamtführenden vor dem Belgier Kevin Seeldrayers (Astana) und dem Türke Mustafa Sayar vom heimischen Torku Seker Spor-Team. Greipel baute seine Führung in der Punktewertung aus.
Dominiert wurde die nur mit einer Bergwertung (2. Kat.) bei Kilometer 50 versehene Etappe vom Start weg von einer 13 Fahrer starken Ausreißergruppe, bestehend aus dem Kölner Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka), dem Australier Adam Hansen (Lotto Belisol), den Russen Mikhail Ignatiev und Timofey Kritskiy (Katusha), dem Polen Adrian Kurek und dem Bulgaren Nikolay Mihaylov (beide CCC Polsat), dem Belgier Nico Sijmens (Cofidis), dem Kolumbianer Juan Esteban Arango (Colombia), den Franzosen Anthony Delaplace (Sojasun) und Renaud Dion (Bretagne - Séché Environnement), dem Italiener Pier Paolo De Negri (Vini Fantni) sowie dem Ukrainer Sergey Grechyn (Torku Seker Spor).
Auch am vierten Tag der Türkei-Rundfahrt kam es wieder zu einem folgenreichen Sturz, wenn auch diesmal nicht im Finale wie auf der 2. Etappe. Der Belgier Olivier Kaisen (Lotto Belisol), der Franzose Clement Koretzky (Bretagne - Séché Environnement), der Australier JasonMcCarthy (Saxo-Tinkoff) und der Japaner Fumiyuki Beppu (Orica-GreenEdge) sowie der Portugiese Manuel Cardoso (Caja Rural) landeten etwa bei Halbzeit der Etappe auf dem Asphalt und mussten allesamt das Rennen aufgeben. Am schlimmsten erwischte es Koretzky , der sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog.
Auf zunächst hügeligem Terrain und bei starkem Gegenwind gestand das Feld der großen Ausreißergruppe allerdings nur einen Vorsprung von maximal 2:30 Minuten zu. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel zog auf einem flachen Zwischenstück zunächst Delaplace davon und erhielt kurz darauf Gesellschaft von Ignatiev.
Gut 30 Kilometer vor dem Ziel schüttelte der 27-jährige Ignatiev mit einem entschlossenen Antritt Delaplace ab, während die anderen Ausreißer vom Feld nach und nach eingesammelt wurden –und schließlich auch Ignatiev, der 20 Kilometer vor dem Ziel die Beine hochnahm.
Kurz darauf blieb eine siebenköpfige Gruppe um den Tschechen Frantisek Rabon (Omega Pharma-Quick-Step) und den US-Meister Timothy Duggan (Cannondale) ein kurzes Intermezzo, das maßgeblich von NetApp-Endura beendet wurde. Vor dem letzten, nicht kategorisierten Anstieg des Tages hatte sich der deutsche Zweitdivisionär mit fast allen Fahrern vor dem Feld aufgereiht, aus dem unter anderem Ciolek und Marcel Kittel (Argos-Shimano) herausgefallen waren.
n der Favoritengruppe versuchten Sayar und sein Team den Träger des Führungstrikots in Verlegenheit zu bringen. Doch Berhane blieb aufmerksam und gemeinsam mit den Sprinterteams wusste die Europcar-Equipe alle Attacken zu vereiteln.
In der jagenden Abfahrt hinab nach Marmaris fand das auf rund 40 Fahrer reduzierte Feld wieder zusammen und wurde von einem Helfer von Arndt auf die letzten flachen Kilometer geführt. In der Vorbereitung auf den Zielsprint hielt sich Greipel lange zurück und nutzte den Windschatten aus. Erst auf den letzten Metern trat der gebürtige Rostocker an und setzte sich vor Arndt durch, der seinen etatmäßigen Kapitän Kittel glänzend vertrat.
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