Titelverteidigerin holt WM-Gold im Zeitfahren

Arndt ging erst im Ziel die Puste aus

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Die alte und neue Zeitfahrweltmeisterin Judith Arndt | Foto: ROTH

18.09.2012  |  Valkenburg (dapd/rsn) - Goldene Krönung einer großen Karriere: Judith Arndt hat das letzte Einzelzeitfahren ihres Lebens gewonnen und ist in iherer Spezialdisziplin in Valkenburg erneut Weltmeisterin geworden. Die Leipzigerin absolvierte die 24,3 Kilometer mit zwei knackigen Anstiegen in 32:26 Minuten und verwies die US-Amerikanerin Evelyn Stevens und Linda Villumsen aus Neuseeland auf die Plätze zwei und drei. Ina-Yoko Teutenberg und Trixi Worrack als Sechste und Achte komplettierten das gute deutsche Ergebnis.

„Es lief optimal. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, denn so langsam geht mir die Puste aus", sagte Arndt. Im Ziel war sie ihrer Freundin Anna Millward erleichtert in die Arme gefallen: „Ich habe nicht geweint, nur schwer geatmet. Ich bin ihr so dankbar, dass sie mich die letzten vier Jahre unterstützt hat."

Um 16.12 Uhr rollte die 36 Jahre alte Arndt für die letzten Zeitfahrkilometer ihrer Karriere von der Startrampe in Eijsden. Zwei Tage nach der Silbermedaille im Teamzeitfahren lagen eine gute halbe Stunde Schinderei über die Hügel der niederländischen Region Limburg und die windigen Flachstücke vor ihr.

An diesem grauen Septembertag wuchs die Leipzigerin noch einmal über sich hinaus. An der ersten Zwischenzeit hatte Arndt sechs Sekunden Vorsprung auf die Britin Emma Pooley, die am Ende auf dem undankbaren vierten Platz landete. Am zweiten Messpunkt lag sie bereits zehn Sekunden vor Stevens, die auch am Ende Zweite war. Auch im 1,2 Kilometer langen Cauberg zeigte Arndt keinerlei Schwächen.

Im Ziel hatte die Deutsche 33 Sekunden Vorsprung auf die 29-jährige Stevens, die vor ihrer Radsport-Karriere Börsenmaklerin war. Die 27 Jahre alte Villumsen, die zum vierten Mal hintereinander eine WM-Medaille holte, hatte als Dritte 40 Sekunden Rückstand.

Im olympischen Zeitfahren in London Anfang August hatte sich Arndt noch der inzwischen zurückgetretenen Amerikanerin Kristin Armstrong geschlagen geben müssen.

Erst vor einem Jahr war in Kopenhagen der Knoten geplatzt und Arndt war nach drei Silber- und einer Bronzemedaille endlich Weltmeisterin im Einzelzeitfahren geworden. „Das war das schönste Rennen meines Lebens", sagte sie noch wenige Stunden vor dem Start in Valkenburg rückblickend.

Bevor Arndt in ihr neues Leben nach Australien aufbricht, will sie noch einmal Vollgas geben. Allerdings hat sie im Straßenrennen am Samstag auch die Unterstützung ihrer Teamkolleginnen und kämpft nicht allein gegen die Uhr. Dort sieht sie die BDR-Equipe allerdings erstmals seit Jahren nicht als Favorit. Größter Anwärter auf Gold sind die Niederlande mit Olympiasiegerin Marianne Vos.

Um den Nachwuchs im Kampf gegen die Uhr macht sich Arndt keine Sorgen. Charlotte Becker und Worrack sollen die Lücke füllen, die sie hinterlässt. Dahinter sieht es derzeit allerdings noch nicht so rosig aus. Die Juniorinnen Corinna Lechner und Anna Knauer verpassten die Medaillen auf den Rängen acht und 24 deutlich.

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