Omega Pharma gewinnt Teamzeitfahren

Tony Martin gelingt WM-Auftakt nach Maß

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Omega Pharma-QuickStep holt die Goldmedaille im Teamzeitfahren| Foto: ROTH

16.09.2012  |  (rsn/dapd) - Tony Martin hat bei der Straßen-WM in Limburg einen Auftakt nach Maß erwischt. Der Zeitfahrweltmeister siegte mit seinen fünf Omega Pharma Quickstep-Teamkollegen im 53 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren mit einem Vorsprung von drei Sekunden vor dem US-Rennstall BMC. Der Bronze-Rang ging an die australische Orica-GreenEdge-Formation (+0:47).

"Ich bin total glücklich. Gerade ich als Weltmeister hatte eine führende Rolle und eine Verantwortung. Ich bin der Verantwortung gerecht geworden und sehr zufrieden", sagte Martin.

"Ich zähle diesen Sieg zu meinen größten, gemeinsam mit denen bei den Klassikern und der Straßen-Weltmeisterschaft (2005, d. red.)", kommentierte der Belgier Tom Boonen den Triumph seiner Mannschaft.

"Ich bin glücklich, weil wir vor meinem Publikum gewonnen haben. Dieses Finale mit dem Cauberg ist legendär", sagte der Niederländer Niki Terpstra. "Es war nicht unser Ziel, mit allen sechs Fahrern anzukommen, aber wir haben's geschafft."

 

Die Medaillen-Ränge verpassten Liquigas-Cannondale (+1:05), Rabobank (+1:09), Movistar (+1:18) und Katusha (+1:19), die die Plätze vier bis sieben belegten. Radioshack-Nissan um Andreas Klöden und Jens Voigt hatte 1:21 Minuten Rückstand und belegte Rang acht. Die Top Ten komplettierten Sky (+1:32) und Garman-Sharp (+1:35) auf den Rängen neun und zehn.

Martin, Boonen, Terpstra, Peter Velits, Sylvain Chavanel und Kristof Vandewalle hatten an allen vier Messpunkten die Bestzeit. Waren es an der zweiten und dritten Station bereits acht Sekunden Vorsprung auf BMC, so mussten die Favoriten im Ziel noch zittern. Letztlich aber konnte BMC den Rückstand nur noch um fünf Sekunden reduzieren und benötigten drei Sekunden mehr für den anspruchsvollen Kurs, der über den Cauberg führte.

Dieser wurde dem niederländischen Rabobank-Sextett zum Verhängnis, die am ersten Messpunkt noch zeitgleich mit Omega Pharma-Quickstep an der Spitze lag. Im Anstieg war man sich nicht über das Tempo einig, so dass nur noch zwei Fahrer übrig blieben, die dann auf zwei weitere Teamkollegen warten mussten, da die Wertungsabnahme im Ziel nach dem vierten Fahrer erfolgte. Somit flog Rabobank noch aus den Medaillen-Rängen und musste sich mit Rang fünf zufrieden geben.

Ähnlich zu kämpfen hatte BMCam Cauberg. In geschlossener Formation raste das Team in den letzten Anstieg hinein. Aber kurz vor dem Gipfel mussten Taylor Phinney & Co. der 5,8 Prozent-Steigung am 1,2 Kilometer langen Berg Tribut zollen. "Als ich zurückgeschaut habe, wusste ich, dass ich der vierte Fahrer war und ich wusste, dass ich alles geben musste, um den Rückstand so gering wie möglich zu halten", sagte Phinney im Ziel.

"Ich habe das Team über den Gipfel hinüber etwas gebremst, aber man muss in dieser Situation akzeptieren, dass es weh tut. Dann muss man durchziehen und hoffen, dass die Ziellinie bald kommt." Schließlich kam noch das geforderte Minimum an vier Fahrern (Phinney, Alessandro Ballan, Philippe Gilbert und Tejay van Garderen über die Ziellinie. Für die Goldmedaille aber reichte es nicht mehr.

47 Sekunden hinter den neuen Weltmistern landete die australische Orica-GreenEdge-Formation auf dem Bronzerang - für Sportdirektor Matt White ein Ergebnis, mit dem er zufrieden war. "Wir haben nicht viel falsch gemacht. Es waren hier und da einige Details, die sich halt summiert haben. In technischer Hinsicht bin ich glücklich mit dem Auftritt der Jungs", erklärte White, der vor allem auf den Beitrag der Spezialisten Svein Tuft, Luke Durbridge und Cameron Meyer bauen konnte.

Für das luxemburgische RadioShack-Nissan-Team mit den beiden Deutschen Jens Voigt und Andreas Klöden sprang dagegen nur der achte Platz heraus, 1:21 Minuten hinter Tony Martin & Co. Dabei blieb überraschenderweise Klöden hinter den Erwartungen zurück. Gemeinsam ins Ziel kamen nur vier Fahrer: Voigt, Tony Gallopin, Jesse Sergent und Yaroslaw Popovych. "Ich habe eine gute Leistung gesehen, keine großartige, aber mit sechs Fahrern ist es sehr schwer. Andreas hatte einen schlechten Tag heute, was ungewöhnlich ist", kommentierte Teammanager Johan Bruyneel den Auftritt seiner Fahrer.

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