RSN-Rangliste 2010 - Platz 107: Paul Martens (Rabobank)

Zum Leistungsträger avanciert

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Zum Leistungsträger avanciert"
Paul Martens (Rabobank) bei der Kalifornien-Rundfahrt 2010 Foto: ROTH

01.12.2010  |  (rsn) – Trotz einer langen Verletzungspause absolvierte Paul Martens 2010 seine bis dato erfolgreichste Saison. Vor allem im Herbst trumpfte der gebürtige Rostocker mächtig auf und feierte im dritten Jahr bei Rabobank seinen ersten Sieg.

Schon früh in der Saison setzte Martens nach drei achten Plätzen bei der Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2.1) ein erstes Ausrufezeichen beim Tirreno-Adriatico, als er sich im Massensprint der 2. Etappe nur dem Belgier Tom Boonen (Quick Step) geschlagen geben musste. In hervorragender Verfassung präsentierte sich Martens bei Mailand-San Remo, wo er als Helfer von Oscar Freire Platz 15 belegte und den Sieg seines Kapitäns bejubeln konnte.

Nach Platz acht beim E3 Prijs (Kat. 1.HC) und Rang vier beim Brabantse Pijl (Kat. 1.1) standen die Ardennen-Klassiker an, bei denen Martens als Elfter des Amstel Gold Race und mit Rang 14 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich überzeugen konnte. „Ich dachte eigentlich, dass Lüttich-Bastogne- Lüttich für mich zu schwer sei. Aber ich habe in diesem Jahr dort viel Selbstvertrauen getankt“, sagte Martens zu Radsport News.

Nach einer gut einmonatigen Wettkampfpause kehrte der Klassikerspezialist bei der Kalifornien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) mit zwei Top-Ten-Ergebnissen in den Rennbetrieb zurück. Bei der anschließenden Dauphiné gefiel der Rabobank-Profi zunächst mit Rang neun im Auftaktzeitfahren. Aber nur einen Tag später war für Martens die Fernfahrt nach einem schweren Sturz beendet. Drei Monate musste er aufgrund eines Rippenbruchs und einer starken Nierenquetschung mit inneren Blutungen pausieren. „Als ich mit voller Wucht gegen die Leitplanke geknallt bin, hatte ich wirklich Angst um die Folgen. Aber nachdem ich aufstehen konnte, war der Blick schon wieder nach vorne gerichtet“, beschrieb Martens gegenüber Radsport News den schlimmen Crash.

Nach der überstandenen Verletzung brauchte der Deutsche mit Wohnsitz in Belgien nicht lange, um wieder in Topform zu kommen. „Ich musste zwar lange pausieren, aber ich glaube, dass ich mit mehr Selbstvertrauen und Ruhe zurückgekommen bin", erklärte Martens.

Gleich im Comebackrennen Anfang September fuhr er auf einen guten sechsten Platz beim GP Jef Scherens (Kat. 1.1). Danach kratzte er als Vierter bei Paris-Brüssel (Kat. 1.1) bereits am Podium. Beim GP Wallonie (Kat. 1.1) war es dann so weit: Martens war im Finale nicht zu schlagen und fuhr seinen ersten Sieg im Rabobank-Dress ein. „Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg für mich. Ein tolles Gefühl, Cadel Evans und Riccardo Riccó hinter sich gelassen zu haben", freute er sich.

Mit seinen starken Auftritten im September empfahl sich Martens sogar noch für das deutsche WM-Aufgebot und lieferte im Straßenrennen von Geelong eine prima Vorstellung ab. Sein Offensivdrang im Finale wurde allerdings nicht belohnt, so dass am Ende nur Rang 25 heraus kam.

Zurück aus Australien holte Martens mit Rang vier beim GP Beghelli (Kat. 1.1) in Italien sein letztes Top-Ergebnis der Saison. „Ich habe gezeigt, dass ich in Topform bei den Eintagesrennen zu den Besten zähle. Im nächsten Jahr soll sich das auch in den Ergebnissen widerspiegeln, denn da hat es dieses Jahr in den Klassikern noch gehapert“, so der 27-Jährige mit Blick auf sein viertes Jahr bei Rabobank.

In der kommenden Saison soll Martens nach seinem bärenstarken Herbst vor allem in den Frühjahrsrennen noch mehr Freiheiten bekommen. „Ich denke, dass ich im nächsten Jahr öfter Kapitän sein werde“, zeigte er sich optimistisch - auch wenn die Teamleitung mit dem dänischen Vizeweltmeister Matti Breschel einen weiteren starken Fahrer für die Frühjahrsrennen verpflichtet hat. „Ich hoffe aber, dass ich meine Position im Team behaupten kann", sagte er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2011Contador vor Gilbert und Nibali

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2010. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen, österreichischen, schweizer

01.01.2011Die Radsport News Jahresrangliste 2010

(rsn) - Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert Ihnen Radsport News im November und Dezember die Rangliste der abgelaufenen Saison. Wir haben alle UCI-Rennen des Jahres 2010 anhand eines Punkt

30.12.2010Pistolero im Kreuzfeuer

(rsn) – Der Konkurrenz fuhr Alberto Contador in der abgelaufenen Saison in gewohnter Manier davon, den Zweifeln konnte er jedoch nicht entkommen. Nach seinem positiven Test auf Clenbuterol während

29.12.2010Bei den Klassikern wieder erstklassig

(rsn) - Auch 2010 führte bei den hügeligen Klassikern kein Weg an Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) vorbei. Der Belgier gewann das Amstel Gold Race und die Lombardei-Rundfahrt und landete bei de

29.12.2010In die Riege der Großen aufgestiegen

(rsn) – In der Saison 2010 ist Vincenzo Nibali endgültig in die Weltspitze der Rundfahrtspezialisten aufgestiegen. Sieben prestigeträchtige Siege fuhr der 26-Jährige ein, an erster Stelle steht n

28.12.2010(Fast) Alle Träume verwirklicht

(rsn) – Konstanter geht es kaum: Joaquin Rodriguez (Katjuscha) holte im Lauf der Saison nicht weniger als 32 Top-Ten-Platzierungen; für einen Kletterspezialisten eine sensationelle Ausbeute. Die Hi

28.12.2010Ersatzkapitän mit Abo auf zweite Plätze

rsn) – In Abwesenheit des wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde ist Luis Leon Sanchez bei Caisse d`Epargne zum Kapitän aufgestiegen. Der 27-jährige Spanier gewann zwar nur sechs Rennen, fuhr

27.12.2010Rad-Geschichte geschrieben

(rsn) – Fabian Cancellara (Saxo Bank) zeigte 2010 einmal mehr, dass er der zur Zeit beste Zeitfahrer und Klassikerjäger der Welt ist. So gewann der Schweizer das WM-Zeitfahren, beide Zeitfahrwettbe

27.12.2010Der kompletteste unter den Sprintern

(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Transitions) hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass er zur Zeit der wohl kompletteste unter den Sprintern ist. Nicht nur auf Flachetappen war der US-Amerikaner er

26.12.2010Durch das Regenbogentrikot beflügelt

(rsn) – Beflügelt durch das Regenbogentrikot, dass er im September 2009 bei der Straßen-WM in Mendrisio erringen konnte, legte Cadel Evans (BMC Racing) zumindest bis in den Sommer hinein eine famo

26.12.2010Bei der Tour knapp am Podium vorbei

(rsn) – Bei Euskaltel ist Samuel Sanchez ein echter Dauerbrenner. Seit 2000 fährt der mittlerweile 32-Jährige für den baskischen Rennstall. Auch in der abgelaufenen Saison erfüllte der Olympiasi

25.12.2010Bei der Tour auf Rang sechs geklettert

(rsn) – Stück für Stück klettert Robert Gesink nach oben. In diesem Jahr fuhr der Niederländer zum ersten Mal die Tour de France zu Ende und landete gleich auf einem hervorragenden sechsten Plat

Weitere Radsportnachrichten

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt in Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, deren bekanntester Name der von Judith Krahl (Rose Racing Circle)

22.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte

(rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu

22.11.2025Total-Chaos: Bernaudeau bleibt doch Manager

(rsn) – Vor zwei Tagen meldete die französische Zeitung Ouest-France, dass sich Jean-René Bernaudeau am Ende der Saison nach 26 Jahren als Teammanager des französischen Zweitdivisionärs TotalE

22.11.2025Müller verstärkt Unibets Sprintergruppe

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.11.2025Im zweiten U23-Jahr ging es rein ins Scheinwerferlicht

(rsn) – Nachdem er 2024 neben Nillas Behrens und Tim Torn Teutenberg der Jüngste von drei Deutschen im Nachwuchsteam von Lidl – Trek gewesen war, blieb Louis Leidert 2025 als einziger aus dem T

22.11.2025Kittel heuert in neuer Rolle bei Unibet an

(rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutsc

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt

(rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei

21.11.2025Konstante Entwicklung zu einem vielseitigen Fahrer

(rsn) - In der Saison 2025 entwickelte sich Ben Felix Jochum kontinuierlich weiter. Der 21-Jährige vom Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank zeigte sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn stabil

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

21.11.2025“Zu alt für den Zirkus?“: Wenn der Körper streikt

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs is

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)