Brand hat nach Koksijde X2O-Gesamtsieg fast sicher

Statt “Untergangsszenario von Baal“: Pieterse jubelt erstmals

Von Kevin Kempf

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Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat die X2O Badkamers Trofee in Koksijde gewonnen. | Foto: Cor Vos

03.01.2025  |  (rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat bei der X2O Badkamers Trofee in Koksijde ihre Taktik vom Neujahrstag in Baal wiederholt und war diesmal erfolgreich damit. Die Niederländerin löste sich früh aus dem Feld und konnte ihre Verfolgerinnen danach souverän auf Abstand halten. Zweite wurde mit 19 Sekunden Rückstand ihre Landsfrau Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions), die damit ihre Führung im Klassement ausbaute und zwei Rennen vor Schluss der Serie nur noch eine Sekunde vom Gesamtsieg entfernt ist.

Vorjahressiegerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) musste sich diesmal mit Rang drei begnügen. Die Weltmeisterin machte nie den Eindruck, um den Sieg mitkämpfen zu können und kam 39 Sekunden hinter Pieterse ins Ziel. Rang vier sicherte sich Inge van der Heijden (Crelan - Corendon /+0:53) vor ihrer belgischen Teamkollegin Sanne Cant (+1:43), die als Fünfte die niederländische Phalanx durchbrach.

Pieterse kommt ohne "große Fehler" durch

Für die 22-jährige Pieterse war es der erste Sieg des Winters. “Ich bin superglücklich, es hat schließlich lange genug gedauert! Ich fühlte mich heute wieder gut auf dem Crossrad und habe keine großen Fehler gemacht, was hier sehr wichtig ist“, sagte die Mountainbike-Weltmeisterin im Ziel-Interview. Dass sie so lange auf einen Sieg warten musste, hatte ihr etwas zu schaffen gemacht. “Ich kann da eigentlich nicht so gut mit umgehen“, gestand sie und fügte an: “Es geht natürlich auch um das Gefühl im Wettkampf – und das wurde jedes Mal besser.“

Auch am Neujahrstag lag Pieterse schon weit in Front, bevor sie wieder eingeholt und schließlich nur Dritte wurde. In Koksijde Brand kam im Finale auf und knabberte die Hälfte ihres zeitweise 30 Sekunden betragenden Vorsprungs ab. “Ich hörte, dass mein Vorsprung kleiner wurde und hatte schon das Untergangsszenario von Baal im Kopf. Ich wusste also, dass es noch nicht vorbei war“, erzählte Brand, die in Baal noch auf der Zielgerade von van Empel eingeholt und überspurtet worden war.

Für Brand war es das 22. Podium im 22. Saisonrennen. Dreizehnmal wurde sie Zweite, fünfmal stand sie ganz oben auf dem Podest. “Ich habe die erste Runde voll verkackt, danach ging es eher durchschnittlich“, fasste sie ihre Vorstellung zusammen. Vor allem bei der ersten Passage durch die Herygers-Duin verlor sie viel Zeit. “Ich weiß nicht, was ich da alles herumgestümpert habe“, ärgerte sie sich. “Ich musste mir danach erst mal selbst die Leviten lesen, aber zum Glück weiß ich inzwischen, wie ich das machen muss“, konnte Brand dann aber schon wieder lachen.

Nicht nach Lachen zumute war dagegen van Empel. “Ich fühlte mich gestern schon nicht ganz fit. Heute Morgen ging es dann ganz gut, aber bei der Besichtigung war es schon wieder schlechter. Ich war heute sicher nicht in Topform“, erklärte die dritte Niederländerin auf dem Podium. “Ich habe das Beste draus gemacht. Eine Runde war ganz okay, ansonsten musste ich vor allem kämpfen“, bilanzierte van Empel.

Stefanie Paul (RSG Hannover) wurde am Ende der dritten Runde aus dem Rennen genommen und als beste deutsche Fahrerin auf Rang 26 gewertet. Damit kam sie eine Runde weiter als Cindy Schwedler (Harvestehuder RV), die 34. von 49 Teilnehmerinnen wurde.

Nach sechs von acht Läufen führt die 35-jährige Brand die Gesamtwertung mit 9:59 Minuten Vorsprung auf van Empel an, die bei den letzten beiden Rennen wohl nicht am Start stehen wird. In der X2O Badkamers Trofee geht es am 9. Februar in Lille weiter.

So lief die X2O Badkamers Trofee in Koksijde:

In Abwesenheit der “Startraketen“ Marie Schreiber (SD Worx – Protime) und Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM) kam van der Heijden wie erwartet am besten weg. Sie führte das Peloton zur ersten Durchfahrt an der Herygers-Duin, wo Brand in dritter Position liegend früh vom Rad musste und dabei circa 15 Sekunden verlor. Van der Heijden, Pieterse und van Empel setzten sich ab, wobei die Weltmeisterin wegen einiger Fehler im Sand den Anschluss verlor. Das widerfuhr kurz vor der ersten Zieldurchfahrt auch van der Heijden, die sechs Sekunden nach Pieterse und derer 15 vor van Empel und Brand die zweite Runde in Angriff nahm.

Die ersten beiden Fahrerinnen kamen wenig später wieder zusammen. Der Abstand der beiden Duos blieb jetzt konstant, an der zweiten Durchfahrt bei der Herygers-Duin löste sich Pieterse dann aber von ihrer Landsfrau. Auf der Albert-Duin blieb van Empel stecken und verlor den Anschluss an Brand. Eingangs der dritten von fünf Runden führte Pieterse elf Sekunden vor van der Heijden und derer 23 vor Brand, die den heißen Atem von van Empel schon wieder spürte. Auf dem fünften Rang hatte sich Manon Bakker (Crelan – Corendon) etabliert, sie wurde allerdings von Marthe Truyen (Fenix – Deceuninck) und Cant verfolgt.

Pieterse übersteht kurze Schwächeperiode unbeschadet

Van der Heijden wurde gegen Rennmitte von ihren beiden Verfolgerinnen eingeholt, auf die Spitzenreiterin machte in dieser Phase aber niemand Boden gut. Das führte dazu, dass das Trio die Beine ein wenig hochnahm und Pieterse ihren Vorsprung auf fast 30 Sekunden ausbaute. Dahinter folgten die beiden Crelan-Fahrerinnen. Ihre Teamkollegin van der Heijden konnte Brand und van Empel dann wie erwartet nicht mehr folgen. Das Duo hatte die Schlagzahl erhöht und auch einige Sekunden auf die Führende aufgeholt. Auf der Albert-Duin distanzierte schließlich die Niederländische Meisterin die Weltmeisterin und lag eingangs der Schlussrunde 20 Sekunden hinter Pieterse und derer fünf vor van Empel.

Pieterse schien nun die Puste etwas auszugehen und schon bei der steilen Sanddüne kurz nach der Zielpassage lief Brand weitere kostbare Sekunden zu. Bei der nächsten Schlüsselpassage, dem Hinweg durch die Herygers-Duin, hielt sich die Spitzenreiterin dann jedoch relativ schadlos. In den nächsten zwei Sandpassagen und dem Rückweg durch die Herygers-Duin verlor Pieterse keine weitere Zeit mehr. Auch auf der Albert-Duin änderte sich nichts mehr an der Konstellation, womit Pieterse den Sieg praktisch klarmachte. Hinter ihr kam van Empel nicht mehr an Brand heran und wurde schließlich Dritte.

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