Heizomats de Beer mit bestem Karriereresultat

Van Empel revanchiert sich in Herentals für Dublin-Niederlage

Von Kevin Kempf

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Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat die X2O Trofee gewonnen. | Foto: Cor Vos

14.12.2024  |  (rsn) - Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat den dritten Lauf der X2O Trofee gewonnen. In Herentals profitierte sie allerdings von Stürzen ihrer größten Konkurrentinnen Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) und Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck), die schließlich das Podium komplettierten. Mit ihrem zweiten Rang baute Brand ihre Führung im Gesamtklassement aus. Vierte wurde Annemarie Worst (Reds) vor Sanne Cant (Crelan – Corendon), die im Ziel ob ihrer Leistung einige Freudentränen vergoss.

Nach ihrem zweiten Platz beim Weltcup in Dublin schlug van Empel nun zurück. Fast zwei Wochen hatte die Cross-Weltmeisterin nur auf dem Straßenrad trainiert. “Es ging aber sehr gut, ich kann sicher nicht klagen. Natürlich gibt es immer Dinge, die besser laufen können, aber ich bin sehr glück darüber, wie es heute gelaufen ist“, freute sich die 22-Jährige im Ziel-Interview.

Mit ihrem sechsten Saisonsieg zog sie mit Alvarado gleich. “Ich wollte bergauf immer voll fahren, um die anderen unter Druck zu setzen“, verriet van Empel, die den zweimal pro Runde anstehenden Skiberg meist an erster Position absolvierte. So setzte sie sich in der vorletzten Runde von Brand ab, die bergauf stürzte. “Es war heute glatt und man sieht, dass ein kleiner Fehler schnell passieren kann“, so van Empel.

Nach ihrem Malheur musste Brand mit der zuvor bereits gestürzten Alvarado und Worst um den zweiten Platz kämpfen. Die Entscheidung fiel auf der langen Zielgeraden. “Das war ein seriöser Sprint“, lachte die Niederländische Meisterin. “Ohne meinen Fehler hätte ich um den Sieg mitgespielt. Ob ich hätte gewinnen können, weiß ich nicht. Aber dann wäre es sicher auf die letzte Runde angekommen“, so Brand, die bergauf eine andere Linie probieren wollte. “Ich dachte, ich fahre einfach mal geradeaus. Das war sehr uneben, aber auch viel kürzer. Fem hatte gerade angegriffen. Ich habe die Traktion verloren. Dann wollte ich ausklicken, aber durch den Lehm klappte das nicht und ich fiel ganz klassisch um“, beschrieb sie die Szene, die zu ihrem Sturz führte.

Auch Alvarado kam nach einem Zwischenfall in der Box mit extra Matsch an der Ausrüstung ins Ziel. “Die Übergabe des Rads verlief nicht glatt. Mein Hinterrad sprang auf und ab, ich probierte trotzdem draufzuspringen, aber das lief komplett schief“, nahm es die Niederländerin mit Humor.

Deutsche Fahrerinnen waren nicht mit von der Partie. Die Niederländerin Jamie de Beer vom deutschen Team Heizomat – Herrmann erzielte als Neunte das beste Resultat ihrer Karriere.

Nach vier von acht Läufen liegt Brand weiter an der Spitze des Klassements. Die bisherige Gesamtzweite Sara Casasola (Crelan – Corendon) war nicht am Start und fiel auf den vierten Rang zurück. Neue Zweite ist Worst , die 4:40 Minuten Rückstand aufweist. Das nächste Rennen der X2O Trofee findet am Neujahrstag in Baal statt.

So lief die X2O Trofee in Herentals:

Van Empel übernahm sofort das Kommando und zog das Feld gleich nach dem Start in die Länge. In den ersten matschigen Passagen entstanden schon Lücken und als es erstmals den Skiberg hinauf ging, konnte niemand der Top-Favoritin folgen. Alvarado kämpfte sich anschließend wieder ans Hinterrad ihrer Landsfrau. Kurz vor der ersten Zielpassage kam auch Brand wieder heran, Worst dahinter fehlten zunächst wenige Meter.

Die vierte Frau im Bunde schaffte in der zweiten von fünf Runden nach dem Skiberg dann aber ebenfalls den Anschluss an die Spitze. Einige Minuten später war es Brand, die am Skiberg das Tempo forcierte. Alvarado konnte nicht folgen und van Empel kam an dritter Position auf dem schmalen Stück des Parcours nicht an ihrer Landsfrau vorbei, fuhr aber im Flachen wieder an die Spitzenreiterin heran. Alvarado hingegen stürzte beim Radwechsel, als sie am Ende der Materialzone auf ihr neues Arbeitsgerät springen wollte und dabei den Sattel verfehlte.

Die vierte Runde nahmen Brand und van Empel mit jeweils zwölf Sekunden Vorsprung auf Worst in Angriff. Alvarado folgte 15 Sekunden dahinter, auf Position fünf lag Cant, die ihr bestes Rennen der Saison absolvierte. Was folgte, war die Ruhe vor dem Sturz, so dass auch Worst wieder an die Spitze zurückkam. Erst in der zweiten Auffahrt zum Skiberg erhöhte van Empel den Druck, was zu einem technischen Fehler bei Brand führte. Sie fuhr sich auf einem steilen Stück fest, konnte nicht ausklicken und fiel auf ihre rechte Seite.

Van Empel war nun allein in Front und lag eingangs der Schlussrunde neun Sekunden vor Worst sowie jeweils 23 vor Alvarado und Brand. Das Duo schloss anschließend zu Worst auf, der nun die Kräfte ausgingen. Während van Empel ungefährdet zum Sieg fuhr, kämpften Brand und Alvarado um den zweiten Platz. Den sicherte sich Brand, die auf der Zielgerade deutlich schneller war als Alvarado.

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